Teaser Bild des CORRECTIV Spotlight Newsletters

Diese für Audio optimierte Kompaktfassung des täglichen Spotlight-Newsletters ist von einer KI-Stimme eingelesen und von Redakteuren erstellt und geprüft.

Autor Bild Anette Dowideit

Liebe Leserinnen und Leser,

wir haben seit Wochen unter Hochdruck daran gewerkelt. Heute Abend ab 19.30 Uhr können Sie das Ergebnis sehen: Wir bringen das erste Stück in unserer neuen Theaterkooperation mit dem Schauspiel Köln auf die Bühne – und bundesweit wird es per Livestream zu sehen sein. Worum es geht, lesen Sie im Thema des Tages.

Den Link für heute Abend finden Sie hier.

Gestern ist uns im Thema des Tages zur Bedeutung des Bündnis Sahra Wagenknecht in Sachsen-Anhalt leider ein Fehler unterlaufen, der einigen von Ihnen auffiel: Wir hatten geschrieben, dass nach den aktuellsten Umfragen AfD und BSW keine Regierungsmehrheit im Bundesland bilden könnten. 

Grund: Das BSW kam zuletzt auf sechs Prozent, die AfD auf 39 – also zusammen 45 Prozent. Die Verwirrung kam daher, dass dieser Halbsatz versehentlich wieder aus unserem Text gekürzt worden war – und dort nur frühere, höhere Umfragewerte für das BSW genannt wurden, mit denen eine Regierungsbildung tatsächlich möglich gewesen wäre.

Heute außerdem im SPOTLIGHT: In der „Werkbank“ erklärt Klimareporterin Gesa Steeger, weshalb freiwillige CO2-Zertifikate, die man beim Einkaufen von Dienstleistungen mitbezahlt, in den meisten Fällen nichts bringen.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend – vielleicht sehen wir uns im Kölner Schauspielhaus. Schreiben Sie mir gern Ihre Meinung: Wie finden Sie es, dass wir unsere Recherchen auch als Theaterstück veröffentlichen? anette.dowideit@correctiv.org.

Thema des Tages: Der Geheimplan – und das Nachspiel

Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste

Faktencheck: OB-Wahl Ludwigshafen – wer ausgeschlossenen AfD-Kandidaten auf Stimmzettel schreibt, macht ihn ungültig

Gute Sache(n): Frankreichs Weg aus der Regierungskrise – wie geht es weiter • „Safe Scrolling“ – Tipps gegen massiven Handykonsum • E-Autos bilden den Weg zu CO2-Zielen der EU

CORRECTIV-Werkbank: Neue Studie: Klimaversprechen großer Unternehmen sind nicht haltbar

Grafik des Tages: Kinder aus armen Familien haben schlechtere Chancen auf Kita-Plätze

Wir bei CORRECTIV denken solche Fragen lange durch, bevor wir Entscheidungen dazu treffen. 

Unsere Haltung ist die:
Der Kampf um Aufmerksamkeit wird immer härter in einer Welt, die sich immer schneller dreht und in der Soziale Netzwerke die Gehirne der Menschen ständig mit neuen Inhalten fluten. Wie schafft man es also noch, mit Botschaften durchzudringen, die wirklich relevant sind? 

Unsere Antwort: indem man Recherchen den Menschen auf andere Weise serviert als früher. Immer weniger Leute lesen heute sehr lange Texte. Wir von CORRECTIV bringen zwar noch immer die langen Artikel – sie sind nötig, um Zusammenhänge ausreichend zu erklären.

Aber: Zusätzlich portionieren wir die Recherchen mundgerecht, indem wir sie zum Beispiel in kurzen Videos auf Instagram zusammenfassen. So erreichen wir auch jene Menschen, die keine langen Texte mehr lesen. Das machen übrigens alle Medien so.

Bei CORRECTIV nutzen wir eben auch noch weitere Formen der Kommunikation. Zum Beispiel die Theaterbühne – aber auch ganz andere Dinge. Letztes Jahr zum Beispiel haben wir für eine Recherche über die zunehmende Asphaltierung von Städten einen riesigen Teppich gedruckt und ihn in der Innenstadt von Leipzig ausgelegt. 

Beides, das Theaterstück und der Teppich, machen die Dinge, die wir aufdecken, begreifbarer.

Darum geht es heute Abend im Theater:
Das Stück heißt „Geheimplan gegen Deutschland – ein Nachspiel“. 

Theaterstück zur Geheimplan-Recherche im Berliner Ensemble im Januar 2024

Es nimmt unsere Potsdam-Recherche vom Januar 2024 zum Ausgangspunkt. Es zeichnet nach, was seither geschah: 

  • Hunderttausende Menschen gingen auf die Straßen, weil sie zurecht empört darüber waren, was in Potsdam besprochen wurde. Dann aber kamen bei manchen Zweifel auf, ob wirklich alles so stimmte, wie es in unserem Text stand. Das Stück zeichnet diese Entwicklung nach. Es zeigt auch:
  • Wie wurde dieser Zweifel denn erzeugt – und wer spielte dabei eine Rolle? 

Verlässliche Medien in Zweifel zu ziehen, ist nämlich eine erklärte Strategie der internationalen Rechten, und das schon seit langem. Donald Trump hat es in den USA vorgemacht: Systematisch versucht er, die Glaubwürdigkeit etablierter Medien zu zerstören, indem er gebetsmühlenartig von „The Mainstream Media“ spricht.

Die Strategie verfängt. In den USA ebenso wie in Deutschland. 

Und auch wir von CORRECTIV bekommen ihre Folgen zu spüren, wenn uns einige Unterstützerinnen und Unterstützer schreiben: Sie seien letztes Jahr demonstrieren gegangen, jetzt aber seien sie sich nicht mehr sicher, ob das richtig war.

Und das, obwohl die vielen presserechtlichen Angriffe auf unserer Recherche ihr nichts anhaben konnten. Obwohl nach wie vor auf unserer Webseite nachzulesen ist, was wirklich in Potsdam geschah: dass dort Neonazis, Unternehmenschefs und hochrangige AfD-Politikerinnen und Politiker darüber sprachen, wie sie es für Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland möglichst ungemütlich machen können. Auch für solche mit deutschem Pass.

Was inhaltlich neu ist:
Am Ende der Vorführung heute Abend veröffentlichen wir einen weiteren Text, der zu dem Komplex noch einmal eine wichtige Einordnung hinzufügt. 

Polen beantragt NATO-Beratung nach Abschuss russischer Drohnen 
Das polnische Militär hat russische Drohnen, die in den polnischen Luftraum eingedrungen waren, abgeschossen. Die polnische Regierung beantragte daraufhin eine NATO-Beratung über den Vorfall. 
welt.de 

Lokal: Netzwerk für demokratische Kultur in Wurzen wird Fördermittel gestrichen
Der Stadtrat im sächsischen Wurzen hat entschieden, dass das Netzwerk für demokratische Kultur in Wurzen keine weitere Förderung der Stadt mehr erhalten soll. Der von AfD und CDU dominierte Stadtrat lehnte die Annahme von privaten Spenden für das soziokulturelle Zentrum ab. 
mdr.de  

CORRECTIV: Nach Brand an Strommasten: Sabotage-Akte rütteln an Deutschlands Infrastruktur
Immer wieder kommt es zu Brandanschlägen auf Strom- und Bahninfrastruktur, Polizei und Bundeswehr. Häufig fällt der Verdacht auf Russlands hybride Kriegsführung. Der jüngste Sabotage-Akt in Berlin liegt in einer Zeit höchster Spannungen.
correctiv.org

Wegen Zweifeln an seiner Verfassungstreue wurde AfD-Kandidat Joachim Paul von der Oberbürgermeisterwahl in Ludwigshafen ausgeschlossen (Bild: Udo Herrmann / Chromorange / Picture Alliance)

So geht’s auch
Die Zeit, die wir im Durchschnitt am Handy verbringen, ist uns oft nicht bewusst. Um dem Handykonsum entgegenzuwirken, können Maßnahmen ergriffen werden. Zum einen kann das Handy in einen Schwarz-Weiß-Modus umgestellt werden, der dabei hilft, weniger Zeit am Smartphone zu verbringen. Außerdem hilft es, die Benachrichtigungen auszustellen. Auch eine Liste mit Zielen und Träumen fürs Leben könnte dazu beitragen, weniger Zeit am Smartphone zu verbringen. 
srf.ch  

Fundstück
Laut einer Studie der europäischen Forschungsgruppe Transport & Environment (T&E) könnten fast alle großen Autohersteller in Europa die CO2-Ziele der EU für die Jahre 2025 bis 2027 einhalten. Der Grund ist der ansteigende Verkauf von Elektroautos. Allerdings warnen die Studienautoren, dass eine Abschwächung der nächsten Ziele für 2030 bis 2035 die Investitionen in die Branche zunichte machen und China die Führungsrolle bei E-Autos überlassen könnte.  
n-tv.de


Die Forschenden analysieren darin die Klimastrategien von 89 multinationalen Konzernen aus den Sektoren Öl und Gas, Automobil sowie Luftfahrt. Darunter Mercedes Benz, BP, Lufthansa und Easyjet. Die Untersuchung deckt rund ein Viertel aller 2022 stillgelegten Emissionszertifikate ab. Das sind Zertifikate, die dauerhaft vom Markt genommen wurden, etwa weil Unternehmen ihre Produktion eingestellt haben. So sollen Überschüsse reguliert werden.

„Die Wirksamkeit von Kompensationsprojekten wird häufig drastisch überschätzt“, sagt Benedict Probst, einer der Studienmacher und Leiter des Net Zero Lab am Max-Planck-Institut. Dazu kommt: Die meisten Unternehmen kompensieren nur einen sehr kleinen Anteil ihrer Emissionen – und investieren minimale Beträge. In der Folge werden Klimaziele nicht erreicht. 

Für Konsumentinnen und Konsumenten gilt daher: bei Werbeversprechen von Unternehmen genau hinschauen. Denn wie wenig haltbar viele dieser Versprechen sind, haben wir bereits mit einer Recherche im vergangenen Jahr aufgedeckt: Wir konnten zeigen, dass mehr als 100 deutsche Gasversorger fälschlicherweise und teils über Jahre hinweg Erdgas als klimaneutral verkauften – obwohl es das nicht war.

An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Till Eckert, Samira Joy Frauwallner, Leonie Georg, Sebastian Haupt und Jule Scharun.