Teaser Bild des CORRECTIV Spotlight Newsletters

Diese für Audio optimierte Kompaktfassung des täglichen Spotlight-Newsletters ist von einer KI-Stimme eingelesen und von Redakteuren erstellt und geprüft.


Vielleicht haben Sie an diesem Wochenende auch die beeindruckende kämpferische Leistung der DFB-Elf gegen die französische Auswahl bewundert? Dann geht es Ihnen wie vielen Millionen anderen. Im Fundstück können Sie nachlesen, welcher Rekord an diesem Abend aufgestellt wurde.   

Und in der Werkbank recherchiert meine Kollegin Samira Joy Frauwallner einer irritierenden Nachricht von letzter Woche nach. Demnach waren über 1.400 Lehramtsstellen in Baden-Württemberg unbesetzt geblieben. Wegen eines Software-Fehlers. Wie soll so etwas künftig verhindert werden? Und kann das in anderen Bundesländern auch passiert sein? 

Thema des Tages: Ein gestörtes Interview

Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste

Faktencheck: Nur ein Kreisverband hat Insolvenz angemeldet, nicht das gesamte Deutsche Rote Kreuz

Gute Sache(n): Sommerferien: Darum geht’s im Streit zwischen NRW und Bayern • Kunst für Kinder • Rekord-TV-Quote bei Fußball-EM der Frauen

CORRECTIV-Werkbank: Unbesetzte Lehrerstellen: 20 Jahre Rechenfehler – und nun?

Grafik des Tages: Unter diesem Minister stockte der Solarausbau besonders

Alice Weidel (AfD), Parteivorsitzende, und Moderator Markus Preiß zum ARD-Sommerinterview „Bericht aus Berlin“ gegenüber vom Reichstagsgebäude. Foto: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen

Wer steckt hinter den Protesten  
Das Zentrum für politische Schönheit organisierte die Aktion. Die Gruppe ist bekannt für provokante Proteste. Vor knapp acht Jahren errichtete sie etwa eine Nachbildung des Holocaust-Mahnmals neben dem Wohnhaus von Björn Höcke.

Warum der Protest?
Die Aktion zielt auf den Umgang mit der AfD in der Öffentlichkeit. Der Verfassungsschutz stuft die Partei inzwischen als gesichert rechtsextrem ein. Doch bieten Interviews wie dieses die Chance, die AfD kritisch zu hinterfragen und inhaltlich zu stellen? Oder verschaffen sie ihr vor allem eine Bühne? Kritiker monieren immer wieder, dass dadurch letztlich rechtsextreme Positionen normalisiert werden. 

So reagiert die ARD
Die ARD bedauert, „dass das Interview durch die akustische Protestaktion teilweise schwer verständlich war“. Künftig will der Sender Maßnahmen ergreifen, um solche Störungen zu verhindern. Warum wurde das Interview nicht abgebrochen? Laut ARD einigten sich beide Gesprächspartner darauf, trotz der Störungen fortzufahren. Ob das klug war, diskutieren nun Experten und Öffentlichkeit.

Ein Glücksfall für die AfD?  
Die AfD nutzt die Ereignisse für ihre Zwecke. Sie wirft der ARD mangelnde Fairness und Ungleichbehandlung vor – und inszeniert sich als Opfer. Spitzenpolitiker Maximilian Krah schrieb auf X: „Mit diesem Sommerinterview hat die ARD alle Kritik an ihr, jeden Vorwurf der Parteilichkeit und der Manipulation, so unfassbar eindrücklich und unwiderlegbar bestätigt, dass man ihr fast dankbar sein muss.“ 

Auch Bundestagsabgeordneter Markus Frohnmaier sprach von einem „Versuch, demokratische Stimmen zu unterdrücken“. Der Hamburger AfD-Vorsitzende Dirk Nockemann behauptete, die Störung sei kalkulierte Absicht der ARD gewesen. 

Beweise gibt es dafür nicht. Doch die Strategie ist klar: Die AfD nutzt die Protestaktion, um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk anzugreifen. Aus einer unglücklichen oder überforderten Reaktion der ARD wird die Erzählung gezielter Manipulation. AfD-nahe Medien und Unterstützer verstärken diese Darstellung in den Sozialen Netzwerken. 

Das größere Bild dahinter 
Die Angriffe auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gehen über legitime Kritik hinaus. Sie folgen einer Strategie der Rechten: Die Glaubwürdigkeit der Sender soll untergraben werden, weil sie ein Hindernis für die eigene Medienagenda darstellen – vor allem beim Verbreiten von Desinformation und dem Normalisieren radikaler Positionen. 

Plagiatsvorwürfe nun gegen CDU-Abgeordnete Saskia Ludwig
Nach der Debatte um die Plagiatsvorwürfe gegen Frauke Brosius-Gersdorf schaute sich Plagiatsexperte Jochen Zenthöfer die Doktorarbeit von Saskia Ludwig (CDU) an. Sie hatte zuvor besonders vehement gegen Brosius-Gersdorf argumentiert. Zenthöfer kommt zu dem Schluss, dass Ludwig in ihrer eigenen Doktorarbeit gegen die gute wissenschaftliche Praxis verstoßen habe. 
faz.de (€) / n-tv.de

Lokal: Feuerwerkskörper explodiert am Boden der Rheinkirmes in Düsseldorf
Bei einer Explosion eines Feuerwerkskörpers wurden 19 Menschen auf der Rheinkirmes in Düsseldorf verletzt. Die Veranstalter der Kirmes möchten nun über den zukünftigen Umgang mit Feuerwerkskörpern diskutieren.
nrz.de 

Recherche: Illegaler Verkauf an Russland von Geräten zur Unterwasser-Spionage
Eine Recherche von NDR, WDR und SZ zeigt, dass Russland bei der Entwicklung eines Unterwasser-Spionageprogrammes Hilfe aus Deutschland bekommt. Seit vergangener Woche muss sich jetzt ein deutscher Geschäftsmann vor dem Landgericht Frankfurt verantworten. Er soll jahrelang Geräte zur Unterwasser-Spionage an Russland verkauft haben.
tagesschau.de

Das Deutsche Rote Kreuz hat nicht bundesweit Insolvenz angemeldet
Das Deutsche Rote Kreuz hat nicht bundesweit Insolvenz angemeldet (Symbolbild: Wilfried Wirth / Chromorange / Picture Alliance)

So geht’s auch
„Habt ihr jemals daran gedacht, Kunst für Kinder zu machen?“ Diese Frage stellte das Münchner „Haus der Künste“ Künstlern auf der ganzen Welt. Das Museum hat daraufhin seine erste Ausstellung gestartet, gleichnamig heißt diese: „Für Kinder“. Der Hintergrund: Den ganz jungen Menschen werde zu wenig Platz in der Gesellschaft eingeräumt.
zeit.de

Fundstück
Das ZDF verbucht eine Einschalt- und Rekord-Quote bei der Übertragung des EM-Viertelfinales der deutschen Fußballerinnen. Rund 10,7 Millionen Menschen sollen sich das Spiel am vergangenen Samstag im Durchschnitt angesehen haben. Mit 8,22 Millionen  hatte das Auftaktspiel gegen Polen zuvor die meisten Zuschauer dieser Europameisterschaft verzeichnet. Für das ZDF wie auch für den Frauenfußball ist dies ein großer Erfolg.  
sueddeutsche.de


Welche Konsequenzen hat das denn jetzt? Ein Sprecher erklärt uns: Das Finanz- und Kultusministerium richten „gemeinsam eine Arbeitsgruppe ein“ – unterstützt vom Rechnungshof. Das Ziel: aufarbeiten und sicherstellen, „dass so etwas in Zukunft nicht mehr geschehen kann“. Da es sich aber um einen Zeitraum von 20 Jahren handele, sei die Aufgabe „naturgemäß anspruchsvoll“.

Hat der Fehler Schülern geschadet? Der Sprecher winkt ab: Selbst mehrere Stellenausschreibungen hätten „nicht zu mehr Unterricht“ geführt. Zu groß und „prägend“ sei der Bewerbermangel an den Schulen gewesen. Schon die jetzt offenen Stellen hätten „nie vollständig besetzt“ werden können. 

Erst seit die Landesregierung vor einigen Jahren die Zahl der Lehramt-Studienplätze erhöht hat, gebe es steigende Bewerberzahlen, „vor allem im Grundschulbereich“. Das neu gewonnene Personal wolle man da nun „effektiv einsetzen“: etwa für Sprachförderung bei Kindern mit diagnostiziertem Förderbedarf. Aber auch an weiterführenden Schularten und beruflichen Schulen sowie an sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren wolle die Unterrichtsversorgung „zumindest partiell“ gestärkt werden. 

Allerdings bittet das Ministerium zu bedenken: „Mit 1.440 Stellen bei einer Gesamtstellenzahl von rund 95.000 und 130.000 Köpfen ist keineswegs eine Beseitigung aller Engpässe möglich.“

An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Till Eckert, Samira Joy Frauwallner und Jule Scharun.