Teaser Bild des CORRECTIV Spotlight Newsletters

Diese für Audio optimierte Kompaktfassung des täglichen Spotlight-Newsletters ist von einer KI-Stimme eingelesen und von Redakteuren erstellt und geprüft.


Mit dem Advents-Gedicht von Leserin Martina M. aus Norddeutschland wünsche ich Ihnen einen guten Start ins Wochenende – in Form eines Haiku, das ein wenig Hoffnung stiften soll.

Ruhig ist die Ostsee
Kein U-Boot ist zu sehen
Nur Schwäne im Mond

Thema des Tages: Knistern zwischen MAGA-Lager und AfD

Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste

Neueste CORRECTIV-Recherchen: Russlands Botschafter einbestellt – Behörden bestätigen CORRECTIV-Recherche zu Einflussoperation

Leserfrage der Woche: Ist der europäische Bezahldienst Wero eine vertrauenswürdige Alternative zu Paypal?

CORRECTIV Events: Wer den Klimaschutz ausbremst

Faktencheck: Hamburg – Virale Aufnahme zeigt keine Demonstration gegen einen Weihnachtsmarkt

Gute Sache(n): CORRECTIV-Recherche hält Diskreditierungs-Versuchen stand • Deutschland geht vermehrt zu Fuß • Coca Cola hat den Weihnachtsmann nicht erfunden

CORRECTIV ganz persönlich: Das Pariser Klimabkommen jährt sich heute – für mich ein Grund zur Freude, aber auch Ansporn

Grafik des Tages: Skandal um Trinkwasserbelastung

AfD-Politiker als Ehrengast  
Ein Programmpunkt: Der AfD-Politiker Markus Frohnmaier soll einen Preis erhalten. Für sein mutiges Engagement im angeblich „repressiven und feindlichen Umfeld Deutschlands“. Frohnmaier, Vize-Chef der Bundestagsfraktion und außenpolitischer Sprecher, spielt eine Schlüsselrolle bei der Vernetzung der AfD mit dem autoritären MAGA-Lager. 

Was genau erhofft sich die AfD?
Es mag nicht die einflussreichste Gruppe sein, die das großspurige Event veranstaltet, doch sie hat gute Verbindungen ins Weiße Haus. Die AfD-Abgeordneten, deren Reise auch aus Steuergeldern finanziert wird, wollen ihre Verbindung zum MAGA-Lager festigen. Sie hoffen auch auf Schützenhilfe durch den US-Präsidenten. Nicht zuletzt für den Fall, sollte es je zu einem Parteiverbotsverfahren kommen.

Was verbindet die beiden Lager?
Ob Migration, Rechte von queeren Menschen oder Gleichstellung – in vielen Bereichen gibt es inhaltliche Überschneidungen. Der Young Republican Club schreibt in einem Positionspapier: „Es ist Zeit für eine neue Gesellschaftsordnung in Deutschland“.

Ein weiterer zentraler Punkt ist der gemeinsame Gegner: die EU. Für die USA geht es darum, die Regelungsmacht der EU zu schwächen, die den US-Geschäftsinteressen im Weg steht. Libertäre Eliten und US-Konzerne, vor allem Big-Tech-Firmen, drängen auf Deregulierung. Die EU sorgt häufig für das Gegenteil – und hat damit weltweit Erfolg. Viele nicht-europäische Länder übernehmen ihre Standards, ein Phänomen, das als „Brüssel-Effekt“ bekannt ist. 

Strategische Allianz, um die EU zu schwächen 
Die Trump-Regierung stärkt deshalb EU-feindlichen Kräften den Rücken, die Europa von innen heraus schwächen sollen. Damit positionieren sie die USA neu: nicht als Partner, sondern als Konkurrent der EU – unter dem Beifall Russlands

Warum die Verbindung zwischen AfD und MAGA entscheidend ist:
Es ist die vielleicht größte Blindstelle des Dobrindt-Mantras, die „AfD wegzuregieren“: Die Annahme, der Rechtsruck sei ein nationales Problem, das man mit frischem politischen Wind bezwingen könnte. Nationalistische Kräfte vernetzen sich international, sie lernen voneinander – und erhalten nun offen Schützenhilfe aus Washington.  Die heute erschienene Recherche zur Gala mit AfD-Beteiligung können Sie hier lesen.

Hinter einer USA-Fahne sind zwei Personen zu sehen. Man sieht allerdings nur ihre Köpfe, auf denen Sie Caps tragen. Eine Cap ist rot mit dem Schriftzug MAGA, die andere ist blau mit dem Schriftzug AfD. Collage: Ivo Mayr / CORRECTIV (Fotos: picture alliance)
AfD-Abgeordnete suchen schon länger den Schulterschluss mit Trumps MAGA-Lager. Seit der Wiederwahl des US-Präsidenten wächst die Allianz öffentlicher. Collage: Ivo Mayr / CORRECTIV (Fotos: picture alliance)

Scharfe Kritik an Ergebnissen der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Pflege 
Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Zukunftspakt Pflege“ hat ihren Abschlussbericht vorgelegt. Er soll die Grundlage für eine Pflegereform im nächsten Jahr bilden. Doch Pflegeanbieter und Arbeitgeber reagieren enttäuscht.
deutschlandfunk.de

Der russische Botschafter Sergei Jurjewitsch Netschajew wurde von der Bundesregierung ins Auswärtige Amt einbestellt. (Foto: picture alliance/dpa | Fabian Sommer)
Symbolbild Leserfrage der Woche

Wir haben beim Bundesamt für Sicherheit der Informationstechnik nachgefragt, wer sich hinter dem Dienst verbirgt und erfahren, dass Wero von der European Payments Initiative (EPI) ins Leben gerufen wurde. Das ist ein Zusammenschluss großer europäischer Banken und Zahlungsdienstleister wie Sparkassen, Genossenschaftsbanken, Société Générale, BBVA, KBC und ING. Unterstützt von EU-Kommission und Europäischer Zentralbank soll das Projekt Europas digitale Souveränität im Zahlungsverkehr stärken.

Theaterstück: Krieg und Frieden, Köln
Am 14. Dezember findet die nächste Aufführung des Theaterstücks „Krieg und Frieden“ am Schauspiel Köln statt. Es geht um Russland, die Ukraine und sicherheitspolitische Fragen von Europa.
Tickets

Aufnahme eines Weihnachtsmarktes
Reges Treiben auf einem Weihnachtsmarkt in Hamburg (Symbolbild: Christian Charisius / dpa / Picture Alliance)

So geht’s auch
Es gibt hierzulande weniger Autofahrten, dafür werden mehr Wege zu Fuß, per Rad oder mit Bus und Bahn zurückgelegt. Das ist das Ergebnis der neuen Mobilitätsstudie. Die Ursachen: Homeoffice, kurze Wege und ein verändertes Bewusstsein wirken zusammen und fördern so einen Trend, von dem Gesundheit und Klima profitieren.
taz.de 

Fundstück
Hat Coca Cola tatsächlich den Weihnachtsmann erfunden? Nein, auch, wenn es gelegentlich behauptet wird – und die Werbekampagnen des Getränkekonzerns seit den 1930ern entscheidend zu seiner Verbreitung beigetragen haben. Wesentlichen Anteil daran, dass aus historischen Figuren wie dem heiligen Nikolaus schließlich der Weihnachtsmann als bärtige Gestalt mit Wintermantel entstand, hatte ein deutscher Auswanderer. Der Pfälzer Thomas Nast zog im 19. Jahrhundert nach Übersee. Dort wurde er als Karikaturist einflussreich und schuf die Vorlage zum Weihnachtsmann, wie wir ihn heute kennen. 
t-online.de


Doch die Freude hat Grenzen. Wir handeln viel zu langsam – obwohl seit den 1970er Jahren klar ist, dass die Klimakrise menschengemacht ist. Die Folgen erleben wir täglich: Dürren, Überschwemmungen, überhitzte Meere, Artensterben. Besonders betroffen ist der globale Süden, aber auch Europas Wirtschaft zahlt einen hohen Preis.

Trotzdem zögert die Politik. Gleichzeitig versuchen reaktionäre Kräfte, klimapolitische Fortschritte zurückzudrehen – etwa durch Desinformation oder wie jüngst beim EU-Lieferkettengesetz. Auch in Deutschland rutscht das Thema in den letzten Monaten von der politischen Agenda: Stopp des Verbrenner-Aus, Ausbau von Gaskraftwerken bei gleichzeitigem Drosseln von erneuerbaren Energien.

An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Till Eckert, Samira Joy Frauwallner, Pamela Kaethner und Ulrich Kraetzer.