Kranke Bäche

Teaser Bild des CORRECTIV Spotlight Newsletters

Außerdem im Spotlight: Der türkische Prediger und bekannte Erdogan-Gegner Fethullah Gülen, Namensgeber der Gülen-Bewegung, ist tot. Und: Das Jugendwort des Jahres, für uns Ältere erklärt von unserer Jugendredaktion.

Was herauskam: 
Drei Viertel von 2.700 untersuchten Bach- und Flussabschnitten weisen eine schlechte, mäßige oder unbefriedigende Lebensraumqualität auf. DNA-Proben aus über 30 Bächen haben zudem ergeben: Über die Hälfte von ihnen verfehlt die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie der EU. Gründe sind zum Beispiel, dass Pflanzenschutzmittel von angrenzenden Ackerflächen in die Gewässer laufen. Dadurch sind Tierarten bedroht.

Wie die Recherche funktionierte:
Es handelte sich um eine Mitmachaktion, organisiert durch die ARD: 2.700 Bürgerinnen und Bürger, Schulklassen, Anglervereine, Umweltverbände und andere reichten über 2.700 Beobachtungen ein. Sie meldeten in einer Online-Datenbank unter anderem, durch welche Landschaft der Bach fließt, wie er klingt, wie oft es tiefe und flache Stellen gibt.

Anhand der Angaben bewerteten Biologinnen und Biologen zweier wissenschaftlicher Forschungsinstitute, wie es dem Bach geht. Zusätzlich wurden DNA-Proben aus etwa 30 Bächen untersucht.

Wozu die Verschmutzungen führen:
An manchen Stellen kann man handfeste Auswirkungen der schlechten Wasserqualität spüren. Ein Beispiel hat unsere Klima-Reporterin Elena Kolb von einem der Teilnehmer erfahren: Er lebt direkt am saarländischen Bach Theel, durch den sich graue Schlieren ziehen und der modrig und faul riecht. Er berichtet, dass sich die Pfoten seines Hundes entzündeten, nachdem dieser im Bach gespielt habe.

Neulich hatte ich Sie im Spotlight gefragt, wie man die Bürgerinnen und Bürger im Land durch Medienberichte wieder mehr für Klimaschutzthemen begeistern könnte. Ich hatte ein Beispiel aus Norwegen genannt, bei dem durch eine Bürger-Recherche der Zustand der Fisch-Population in den Flüssen beschrieben wurde. Einige von Ihnen schrieben, so etwas wünschen Sie sich auch bei uns. Mit der aktuellen Recherche-Aktion beteiligen wir uns an einem vergleichbaren Projekt. Noch bis Ende Oktober können Sie mitmachen, und zwar über diesen Link.

US-Wahlkampf geht in die letzte Runde
Kamala Harris investiert im Endspurt des US-Wahlkampfs dreimal mehr als Trump. Aktuelle Umfragen deuten jedoch immer noch auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen hin. Alle Entwicklungen im Live-Wahlblog des Handelsblatts:
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Vereitelter Anschlag
In Bernau bei Berlin wurde am Samstagabend ein Libyer verhaftet. Ein ausländischer Nachrichtendienst hatte die deutschen Behörden auf den Mann aufmerksam gemacht, der mutmaßlich einen Anschlag mit Schusswaffen auf die hiesige israelische Botschaft plante.
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Recherche: Diskriminierung am Wohnungsmarkt
Die Hannoversche Allgemeine Zeitung zeigt in einer dreimonatigen Recherche, wie Bewerber mit ausländischen Namen am Wohnungsmarkt benachteiligt werden. Mit zwei fiktiven Profilen bewarb sich die Redaktion auf über 1.000 Inserate. Das Ergebnis: Yusuf Aygün wird deutlich seltener zu Besichtigungen eingeladen als Jakob Schütte. Im Artikel erklärt die Redaktion, wie sie bei der Untersuchung vorgegangen ist.
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Ein Zug der Süd-Thüringen-Bahn.

Während meiner Zeit an verschiedenen Think-Tanks und Forschungsinstituten habe ich mich auch auf Moldawien konzentriert und spannende Phänomene wie etwa Unterschiede zwischen Inlands- und Auslands-Moldawiern beobachtet. Das gleichzeitig zu den Wahlen abgehaltene Referendum über die Verankerung der EU-Integration in der Verfassung passt dazu: Erst die Stimmen der Moldawier im Ausland führten zu einer Mehrheit von etwa 50,4 Prozent für den EU-Beitritt, während 49,7 Prozent dagegen waren. In Moldawien selbst stimmte eine erhebliche Zahl der Bürger, insbesondere in Regionen wie Gagausien, gegen die EU-Integration.

An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Till Eckert, Katarina Huth, Bianca Poersch, Elena Schipfer