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Gute Sache(n): Was wir von serbischen Studierenden über Demokratie lernen können • Immer mehr zu Fuß unterwegs • Streiks gab es schon im Alten Ägypten

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Grafik des Tages: Die wahren Kosten neuer Kernkraftwerke

Was Spahn meint
Bisher scheitert die teils rechtsextreme Partei daran, ihre Kandidaten auf wichtige Bundestagsposten zu bringen – etwa als Ausschussvorsitzende. Die anderen Parteien verweigern ihr die Zustimmung. Spahn will das offenbar ändern. Sein Argument: Millionen Menschen haben die AfD in den Bundestag gewählt – das müsse man respektieren.

Jens Spahn (CDU) kommt am Morgen zu Beginn der Fortsetzung der Koalitionsverhandlungen von Union und SPD an der CDU-Parteizentrale, dem Konrad-Adenauer-Haus, an. picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
Jens Spahn (CDU) zu den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD am Konrad-Adenauer-Haus, Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Was spricht dagegen? 
Spahns Vorschlag löste heftige Kritik aus (etwa hier und hier). Denn die Abgeordneten der AfD sind zwar demokratisch gewählt, aber nicht unbedingt demokratisch gesinnt. Über die rassistischen, menschen- und demokratiefeindlichen Positionen hat CORRECTIV ausführlich berichtet. Wie radikal auch einige neuere Parlamentarier sind, zeigt dieser aktuelle Beitrag.

In Thüringen lässt sich seit der Landtagswahl beobachten, wie die AfD versucht, demokratischen Spielregeln zu umgehen, um ihre Ziele umzusetzen. Wichtige Posten im Bundestag könnten noch größere Risiken bergen – etwa, wenn die Partei Vertreter ins Parlamentarische Kontrollgremium entsenden dürfte, das die Geheimdienste überprüft. 

Die AfD würde dann also den Verfassungsschutz mit kontrollieren, der die Partei wegen (möglicher) verfassungsfeindlicher Bestrebungen beobachtet. 

Das Risiko der Normalisierung
Zudem ist die Sorge: Wer eine teils rechtsextreme Partei normalisiert, normalisiert auch ihre antidemokratischen Positionen. Ein Blick nach Österreich zeigt, wohin das führen kann. Die FPÖ hat sich seit den 1980er-Jahren als kleiner Koalitionspartner immer mehr Einfluss erarbeitet. Heute ist sie erfolgreicher denn je und stand im Januar kurz vor der Kanzlerschaft. Ihre extreme Ausrichtung hat sie dabei nicht aufgegeben.

Die innerparteiliche Brisanz
Jens Spahn gilt als ambitioniert und würde selbst gern Kanzler werden. Politisch lässt er sich dem sehr konservativen Spektrum der Union zuordnen. Aktuell ist er als CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender im Gespräch – ein Amt, das ihm große Macht verschaffen würde: Als Fraktionschef könnte er eigenständig im Parlament verhandeln und sich so als Gegenspieler des Kanzlers positionieren. Sollte Merz scheitern, könnte Spahn sogar sein Nachfolger werden.

SPD-Nachwuchs spricht sich gegen Koalitionsvertrag aus
„Unser Votum lautet Ablehnung“, sagt Jusos-Chef Philipp Türmer. In den Bereichen Migration, Arbeit, Asyl geht der Koalitionsvertrag laut Jusos in die falsche Richtung. Eine direkte Auswirkung auf die Abstimmung des Koalitionsvertrages hat dieser Standpunkt vom SPD-Nachwuchs jedoch nicht. 
zeit.de 

NRW: So will Nordrhein-Westfalen soziale Netzwerke kontrollieren 
NRW möchte digital aufrüsten. Das Land will gegen Hass und Manipulation von Wahlen und Meinungen vorgehen. Mit einem Aktionsplan soll Desinformation im Netz bekämpft werden. 
tagesschau.de  

Dieses Video ist mit Künstlicher Intelligenz erstellt. Die „Hands off“-Proteste gegen die Regierung von US-Präsident Donald Trump fanden am 5. April 2025 in den USA statt. (Quelle: Tiktok; Screenshot und Collage: CORRECTIV.Faktencheck)
Quelle: Tiktok; Screenshot und Collage: CORRECTIV.Faktencheck

So geht’s auch
In deutschen Städten bleibt das Auto immer öfter stehen, stattdessen gehen mehr Menschen zu Fuß. Das ergab eine Studie der TU Dresden.
focus.de 

Fundstück
Wenn Bus, Bahn oder Flugzeug stillstehen, sind viele natürlich frustriert. Doch Streiks sind ein zentrales Mittel, um Rechte für Arbeiterinnen und Arbeiter durchzusetzen. Und das gab es schon im Alten Ägypten.
merkur.de


An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Till Eckert und Jule Scharun.