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Thema des Tages: Neue Versicherungspflicht für alle

Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste

Leserfrage der Woche: Warum schickt die Bundeswehr Postkarten an Minderjährige?

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Faktencheck: Wie mit einem KI-Bild Stimmung gegen den „Helden von Hamburg“ gemacht wird

Gute Sache(n): Staatsgäste in Berlin: Diese Vorkehrungen werden getroffen • Auf den Philippinen: Aus Soldaten wurden Bauern und die Armut sank • Der erste verurteilte US-Präsident

CORRECTIV-Werkbank: Slowakische Politiker reagieren mit Hitler-Vergleich auf Kritik von Kanzler Merz

Grafik des Tages: Immer weniger Menschen arbeiten nach Tarif

Weitgehend zerstörtes Dorf Blatten. Bild: picture alliance/KEYSTONE | JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Doch nur etwa die Hälfte aller Gebäude ist dagegen versichert – bis jetzt. Das will die schwarz-rote Koalition ändern und die sogenannten Elementarschäden zur Pflichtversicherung machen. Was dazu wichtig ist:   

Deshalb soll es eine Versicherungspflicht geben
Etwa 99 Prozent der Häuser und Wohnungen in Deutschland sind gegen Sturm-, Hagel- oder Feuerschäden versichert. Elementarschäden durch Naturereignisse sind darin meist nicht enthalten. Dafür braucht man bislang eine Extraversicherung. Die ist – je nach Risikolage – ziemlich teuer, viele verzichten darauf.  

Das Resultat: Im Schadensfall bleiben Hausbesitzerinnen und -besitzer entweder auf den Kosten sitzen. Oder der Staat muss mit Steuergeldern einspringen. Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal steuerten Bund und Länder beispielsweise 30 Milliarden Euro für den Wiederaufbau bei. Umgerechnet hat also jede Person in Deutschland ungefähr 360 Euro Steuergeld für diese Katastrophe bezahlt.

Wo sind solche Versicherungen schon verpflichtend?
In Frankreich existiert bereits seit 1982 eine Pflichtversicherung und funktioniert einer Studie des Europäischen Verbraucherschutzes zufolge gut. Auch die Schweiz und Spanien haben ein vergleichbares System.

Spricht etwas dagegen? 
Diese Maßnahme würde im Prinzip alle betreffen – wenn es keine Ausnahmeregelungen geben sollte, die noch in der Diskussion sind. Auch Mieterinnen und Mieter dürfen über die Nebenkostenabrechnung beteiligt werden. Mögliches Problem: Die Pflicht zur Versicherung greift auch dann, wenn die Prämien steigen sollten. 

Zudem kann eine ungewollte Nebenfolge eintreten, indem noch mehr Menschen ihre Häuser in Gebiete bauen, in denen etwa das Flutrisiko recht hoch ist – weil sie für mögliche Schäden versichert wären. Mehr zu Vor- und Nachteilen gibt es gut zusammengefasst hier

Ursula von der Leyen mit Karlspreis ausgezeichnet 
Der Karlspreis ist eine Auszeichnung für den Verdienst um Völkerverständigung. Die EU-Kommissionschefin bekommt ihn für ihre „handlungsstarke, mutige und visionäre Leitung“, so die Begründung. Das Preisgeld soll laut von der Leyen an Projekte zugunsten ukrainischer Kinder gehen. 
zeit.de

Freiburg: Theologie-Studentinnen bewerben sich als Priesterin 
Per Post haben sie sich beim Freiburger Priesterseminar beworben und wollen damit ein Zeichen für mehr Gleichberechtigung in der katholischen Kirche setzen. Im Juni wird es ein Gespräch zwischen den Studentinnen und dem Weihbischof Christian Würtz geben, der dieser Aktion aufgeschlossen gegenübersteht. 
swr.de 

Recherche: Vergewaltiger-Netzwerk auf Telegram 
Eine Recherche des Reportage-Formates STRG_F  deckt einen Vorfall in Niedersachsen auf, bei dem ein Mann sich mehrfach an seiner betäubten Ehefrau vergeht und Videos von der Tat ins Netz stellt. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft in dem Fall. In der weiteren Recherche zeigt sich, dass ein ganzes Netzwerk dahintersteckt, das bislang ungehindert agieren konnte. 
ndr.de/play.funk.net

Symbolbild Leserfrage der Woche
Polizisten nach dem Messerangriff am Hauptbahnhof in Hamburg am Eingang des Gleises
(Foto: ABBfoto / Picture Alliance)

So geht’s auch
Auf den Philippinen verwandelte das Programm „From Arms to Farms“ ehemalige Kämpfer in Biobauern – das soll erfolgreich die Armutsrate gesenkt haben. So kann ökologische Landwirtschaft Konflikte befrieden und gesunde Gemeinschaften schaffen.
Instagram/ Youtube 

Fundstück
Genau heute vor einem Jahr, am 30. Mai 2024, wurde Donald Trump im sogenannten „Schweigegeldprozess“ rund um Pornodarstellerin Stormy Daniels schuldig gesprochen. Das war das erste Mal in der US-Geschichte, dass ein (ehemaliger) US-Präsident in einem Strafprozess verurteilt wurde. 
zeit.de / spiegel.de (€)


Die Reaktionen der slowakischen Regierung und ihrer Unterstützer fielen extrem aus. Ministerpräsident Robert Fico echauffierte sich: „Die Slowakei ist kein kleiner Schuljunge, der belehrt werden muss.“ Koalitionspolitiker verglichen Merz sogar mit Hitler. Sie sehen Merz’ Äußerungen als ungerechtfertigte Einmischung.

Ich komme aus der Slowakei und war dort als politische Kommentatorin aktiv. Daher überrascht mich die Reaktion der slowakischen Politiker nicht – im Gegenteil. Sie lenken das Land leider immer weiter in einen illiberalen, autokratischen Kurs, indem sie die Systeme Chinas und Russlands bewundern.

An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Samira Joy Frauwallner und Jule Scharun.