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Autor Bild Justus von Daniels

Denn mit den Milliarden-Ausgaben sollen ja zwei Ziele erreicht werden: Deutschland soll „kriegstüchtig“ werden, indem es seine marode Waffentechnik und militärische Logistik auf den neuesten Stand bringt. Und am besten soll viel Geld in Deutschland ausgegeben werden, damit es als Investition auch deutschen Unternehmen und damit Arbeitsplätzen dienen kann. 

Daran gibt es nun aber Zweifel, wie unser Team herausgefunden hat. Gerade bei der Technik, die schon jetzt als entscheidende Kriegswaffe eingesetzt wird: Drohnen.

Politico hatte vor einigen Wochen aus der Wunschliste des Verteidigungsministeriums zitiert und beschrieben, von welchen Konzernen sich die Regierung welche Waffen und Ausrüstung wünscht. Auf den 39 Seiten geht es um rund 380 Milliarden Euro, die dafür eingesetzt werden sollen.

Unbestritten ist, wie wichtig Drohnen in kriegerischen Einsätzen werden. Im Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine wird längst sichtbar, dass es auf den Einsatz und die Abwehr von Drohnen ankommen wird. Der Spiegel berichtete kürzlich, dass drei deutsche Unternehmen mit jeweils 300 Millionen Euro zur Lieferung von Drohnen beauftragt werden sollen – und es dort zu Verzögerungen bei der Beschaffung käme.

So ganz scheint die Bundesregierung der deutschen Technik aber nicht zu trauen. Denn wir können nun zeigen, dass sich das Ministerium Kamikaze-Drohnen auch von einer israelischen Firma wünscht, und zwar für 700 Millionen Euro.

Bemerkenswert ist, dass hier offenbar ein großer Auftrag nicht bei einem deutschen Konzern landen soll, obwohl es ja drei konkurrierende deutsche Unternehmen gibt.

Darüber hinaus wird es – leider – relevanter, auf die Ausgabenpläne des Verteidigungsministeriums zu schauen. Denn dort entscheidet sich gerade, wie sich Deutschland für einen potenziellen Konflikt aufstellt und wer von den Aufträgen profitiert. Wir bleiben dran.

Diese Woche haben wir am südwestlichen Zipfel des Landes, in Lörrach, bei einem ganz anderen Thema großartige Begegnungen erlebt und ermöglicht. Am Ende dieses SPOTLIGHT nehme ich Sie kurz auf eine Reise in unser PopUp-Studio mit, das wir dort zusammen mit dem SWR aufgeschlagen haben.

Ihnen wünsche ich ein erholsames Wochenende, natürlich mit unseren Empfehlungen der Woche! 

Herzlich,

Das Geschäft mit den Arbeitslosen
Der Staat steckt Milliarden in Jobcenter-Maßnahmen wie Weiterbildungen und Umschulungen. Doch statt Arbeitslose dauerhaft in Jobs zu bringen, verdienen vor allem private Bildungsträger daran. Jobcenter vergeben Plätze, ohne auf Eignung zu achten, kontrollieren kaum und prüfen die Wirksamkeit selten – während sie die Statistik mit Teilnehmenden schönen. Teil eins einer Artikelserie von Frag den Staat.
Jobcenter-Stories (fragdenstaat.de)


Bundeswehr will Kamikaze-Drohnen von israelischem Rüstungskonzern beschaffen
Als „Gamechanger“ der modernen Kriegsführung werden Kamikaze-Drohnen bezeichnet. Tests mit Systemen deutscher Hersteller laufen. Nach CORRECTIV-Informationen erwägt die Bundeswehr zudem, bei Elbit Systems einzukaufen.
correctiv.org

An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Finn Schöneck und Gesa Steeger.