
Diese für Audio optimierte Kompaktfassung des täglichen Spotlight-Newsletters ist von einer KI-Stimme eingelesen und von Redakteuren erstellt und geprüft.
Liebe Leserinnen und Leser,
wenn wir von CORRECTIV ein neues Projekt vom Stapel lassen (was in den letzten Wochen ja häufiger der Fall war), dann hat ein ganzes Team aus unserer Belegschaft daran zuvor schon Monate gearbeitet und viel Kreativität und Herzblut hineingesteckt. So auch in diesem Fall.
Es geht um die Wärmewende – und darum, was es konkret für die Menschen vor Ort bedeutet, wenn ihre Heizungen erneuert werden, damit wir als Gesellschaft klimaverträglicher werden. Dafür machen wir eine große Abfrage Ihrer Erfahrungen, aus der dann Berichte entstehen. Das Ganze machen wir in Baden-Württemberg, zusammen mit dem SWR.
Im Thema des Tages lesen Sie mehr dazu: Weshalb machen wir das, wie läuft es genau ab und was soll dabei herauskommen?
Weitere Leseempfehlung: Wir haben am Nachmittag eine Nachricht veröffentlicht: Der Bundestag ist gegen vier Mitarbeitende von AfD-Abgeordneten vorgegangen. Unseren Informationen zufolge bekommen drei Personen keine Hausausweise, einer weiteren Person wird der Zugang zum IT-System des Bundestags verwehrt. Mehr im Tag auf einen Blick.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend – und schreiben Sie mir wie immer gern Ihre Recherchevorschläge: anette.dowideit@correctiv.org.
Thema des Tages: Wie teuer wird das Heizen bei Ihnen?
Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste
CORRECTIV.Faktenforum: Eisbärangriff in Berliner Zoo: Echt, aber schon von 2009
CORRECTIV Werkbank: „Keine Provokation bitte!“ – Queerness auf Volksfesten
Heute will ich Ihnen einmal einen kleinen Einblick in unseren „Maschinenraum“ geben. Denn das neue Rechercheprojekt unseres Klimateams eignet sich gut, um zu erklären, wie wir bei CORRECTIV eigentlich unsere Arbeit machen – und wie wir uns dabei auch von „klassischen“ Medienhäusern unterscheiden.
Darum geht es:
Wir wollen gemeinsam mit unserem Recherchepartner, dem SWR, herausfinden:
- Sorgen sich die Menschen in Baden-Württemberg um ihre Heizkosten?
- Wenn ja, weshalb konkret: Steht bei Ihnen ein Heizungstausch an? Oder sind Sie schon umgestiegen?
Das Projekt heißt: „Druck im Kessel – Wie trifft mich die Wärmewende“?

Wie gehen wir vor?
Wir haben einen CrowdNewsroom programmiert – also eine Umfrage, bei der Sie mitmachen und uns Ihre Erfahrungen schildern können. Hier können Sie teilnehmen (auch per Klick aufs Bild):

Wir wollen aber nicht nur online Ihre Erfahrungen sammeln, sondern auch vor Ort. Deshalb werden wir ab Oktober für jeweils eine Woche „Pop-Up-Studios“ öffnen – also mobile Redaktionen, in denen Sie uns besuchen und uns von Ihren Erfahrungen berichten können. Sie können dort bei Veranstaltungen auch Verantwortliche und Experten treffen.
Und zwar in Stuttgart, Vaihingen an der Enz und Lörrach. Wir machen das unter anderem deshalb, weil wir finden, Bürgerinnen und Bürger müssen zu Wort kommen – nur so können Journalistinnen und Journalisten sich ein Bild machen und Probleme angemessen abbilden.
Wie funktioniert so ein großes Rechercheprojekt bei CORRECTIV?
Im ersten Schritt stellen wir ein Team zusammen: Klimareporterin Katarina Huth leitet in diesem Fall das Projekt. Sie recherchiert gemeinsam mit Reporterin Lena Schubert und Reporter Jann-Luca Künßberg.
Und dann tauscht sich das Reporterteam über mehrere Monate mit einer ganzen Reihe Leute aus unserer Belegschaft aus: mit uns in der Chefredaktion, mit unserem Event-Team, mit dem Team Visualisierung und Grafik, mit unseren Technikern, die unsere Webseite programmieren, mit den Social-Media-Verantwortlichen und vielen anderen. Und natürlich mit den Beteiligten beim Recherchepartner SWR.
Und so entstehen die Pop-Up-Studios, die Recherchetexte und die Grafiken, die Sie dann auf correctiv.org sehen können.
Was wir jetzt schon herausgefunden haben:
Zum Start hat das Reporterteam heute eine erste Story zum Thema veröffentlicht. Sie zeigt, dass Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg Alarm schlagen: Um ihr Klimaziel bis 2040 zu erreichen, fehlt es ihnen an Milliarden und klaren Gesetzen.
Zum Artikel geht es hier entlang.
Bundestag sperrt vier AfD-Mitarbeiter
Nach CORRECTIV-Informationen sperrt der Bundestag vier Mitarbeiter von AfD-Abgeordneten. Drei Personen erhalten keine Hausausweise, einer weiteren Person wird der Zugang zum IT-System des Bundestags verwehrt. Der Grund: Es gibt Bedenken, dass die Mitarbeitenden ihren Zugang zum Bundestag für „verfassungsfeindliche Zwecke missbrauchen“ könnten.
correctiv.org
Bundeshaushalt 2026: Bundesregierung will Löcher mit Sondervermögen stopfen
Der Bundestag stimmt in dieser Woche endgültig über den Bundeshaushalt für 2025 ab, dessen Verabschiedung sich wegen des Bruchs der Ampel-Koalition verzögert hatte. Direkt im Anschluss beginnen die Beratungen für den Haushalt 2026. Das Institut für deutsche Wirtschaft hat eine Analyse veröffentlicht, wie die Bundesregierung im kommenden Jahr mit dem Sondervermögen Haushaltslöcher stopfen will und warum das aus Sicht von Ökonomen nicht aufgeht.
tagesschau.de / iwkoeln.de
Lokal: Rechtsextremer veranstaltet zum zweiten Mal Kinderfest in Vorpommern
In Lassan (Vorpommern-Greifswald) veranstalten anlässlich des Weltkindertages „engagierte Privatpersonen“ zum zweiten Mal das Lassaner Parkfest. Vor zwei Jahren geriet das Kinderfest in die Schlagzeilen, weil der frühere Politiker der Partei „Die Heimat“ (vormals NPD) Christian Hilse zu den Veranstaltern gehörte. Er lud eine Band der rechtsextremen Szene ein und lockte etwa 250 Rechtsextreme an. Der Bürgermeister distanzierte sich im Nachgang. Doch in diesem Jahr ist Hilse erneut unter den Mitveranstaltern.
katapult-mv.de
Recherche: Reichsbürger sollen einen bewaffneten Umsturz geplant haben
Eine mutmaßliche rechtsterroristische Vereinigung soll vorgehabt haben, ein eigenes Militär in Deutschland aufzubauen. Mit dabei: der ehemalige Fallschirmjägerkommandeur Rüdiger von Pescatore – wahrscheinlicher Oberbefehlshaber einer „neuen deutschen Armee“. Der neue Podcast „Hateland“ der ARD beleuchtet den extremen und radikalen Rand der Republik.
wdr.de

CORRECTIV.Faktenforum

Eine Frau sprang im April 2009 ins Eisbärengehege des Berliner Zoos und wurde schwer verletzt. Ein Artikel von 2024 erweckt aber den falschen Eindruck, es handele sich um ein aktuelles Ereignis.
faktenforum.org
Endlich verständlich
Der von den Terroranschlägen der Hamas ausgelöste Krieg im Nahen Osten hat bereits das Leben Zehntausender Menschen gefordert. Eine von der UN eingesetzte Untersuchungskommission sieht nun vier von fünf Kriterien eines Genozids im Gazastreifen erfüllt. Darunter die Schaffung von Lebensbedingungen, die auf eine vollständige oder teilweise Zerstörung der palästinensischen Bevölkerung abzielen. Israel weist das als „verleumderische Tirade“ zurück. Es bekämpfe die Terrororganisation Hamas, nicht die Zivilbevölkerung. Das juristische Fachmedium LTO ordnet den UN-Bericht hier ein:
lto.de
So geht’s auch
Altenpflege ist teuer – und viele Seniorinnen und Senioren fühlen sich trotzdem schlecht versorgt. Das geht anders, behauptet der Initiator eines alternativen Modells, sogenannter „Mitmach-Heime“. Die Bewohner übernehmen viele Aufgaben je nach Fähigkeiten selbst und helfen etwa beim Kochen. Damit sollen sie länger fit bleiben.
ardmediathek.de / tagesschau.de
Fundstück
In Nordrhein-Westfalen fanden am Sonntag die Kommunalwahlen statt. Für die Meisten nichts Neues – für viele junge Menschen aber schon. Denn sie durften zum ersten Mal ihre Stimme abgeben. In diesen Podcasts sprechen Jugendreporterinnen unserer Jugendredaktion Salon5 über die Wahl. Einerseits über ihre Eindrücke der Ergebnisse und die anstehenden Stichwahlen. Andererseits über die Erfahrung, mit 16 Jahren zum ersten Mal wählen zu gehen – und mit zahlreichen Stimmzetteln und unbekannten Parteien konfrontiert zu sein.
salon5.correctiv.net (zu den Ergebnissen) / salon5.correctiv.net (Eindruck zum Wählen mit 16)
Der Herbst ist farbenprächtig. Aber auf so manchen Volksfesten ist ein Regenbogen vielen dann doch zu bunt. Etwa in meiner Heimatstadt Graz: Beim Volkskulturfest „Aufsteirern“ – á 175.000 Besuchende –, stand die Teilnahme der queeren Organisation Rosa Lila PantherInnen (RLP) zur Debatte. Sie wurde angekündigt, dann abgesagt. Hinter der Entscheidung stand das Büro des Landeshauptmanns Mario Kunasek (FPÖ). Das Argument: ein fehlender „volkskultureller Mehrwert“.
Nach öffentlichem Druck und einem Krisengespräch durfte RLP am vergangenen Wochenende doch noch teilnehmen, allerdings nur unter Auflagen: keine „gesellschaftspolitischen Provokationen“, kein „queerer Aktionismus“. Das war laut der RLP-Organisation nie geplant.
Also Volkskultur und Vielfalt ja, aber nur, solange sie in ein bestimmtes Brauchtumsbild passen? Auf Anfrage verweist das Land Steiermark auf Verantwortung gegenüber dem Markenkern. Keine Antwort liefert es auf die Frage, inwiefern das Land künftig bei der Förderung und Gestaltung kultureller Großveranstaltungen aktiv queere Perspektiven berücksichtigen will.
Blicken wir nach Deutschland. Das Oktoberfest hat jährlich Millionen Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt. Wie positionieren sich die Veranstalter hier? Ein kurzer Austausch mit dem zuständigen Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW) über den Vorfall in Graz zeigt, dass man es auch anders wollen kann. Vom RAW heißt es, „gelebte Tradition“ entwickle sich weiter und sei „offen für alle Menschen“. So widerspreche beispielsweise „ein Ausschluss aufgrund von sexueller Orientierung“ klar dem „Selbstverständnis“ des Festes. In der Oktoberfestverordnung steht, homophobe Äußerungen sind ausdrücklich verboten – genauso wie rassistische, sexistische oder extremistische. Online werden Tipps für die queere Community angeboten. Das Referat sagt: „Diskriminierung hat auf der Wiesn keinen Platz.“
Nun die Frage an Sie: Wie haben Sie dies auf Volksfesten erlebt? Sind Sie queer und haben andere Erfahrungen gemacht? Sollen Brauchtums-, Volks- und Traditionsfeste überhaupt queer sein? Schreiben Sie mir gerne: samira.joy.frauwallner@correctiv.org

Die Akzeptanz von Vielfalt sinkt in Deutschland. Das ergibt eine Erhebung der Robert Bosch Stiftung. Die Grafik des Tages veranschaulicht, in welchen Bereichen der Rückgang besonders stark ausfällt. Die Daten verweisen laut Studienautoren auf eine gewachsene gesellschaftliche Spaltung und eine Zunahme illiberaler Einstellungen – aber auch auf vermehrte Zukunftsängste.
An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Till Eckert, Samira Joy Frauwallner, Leonie Georg und Sebastian Haupt.
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