
Diese für Audio optimierte Kompaktfassung des täglichen Spotlight-Newsletters ist von einer KI-Stimme eingelesen und von Redakteuren erstellt und geprüft.
Liebe Leserinnen und Leser,
es ist unser nächstes großes Projekt, wir werkeln derzeit unter Hochdruck daran: CORRECTIV startet eine dauerhafte Kooperation mit dem Schauspiel Köln. Wir bringen künftig regelmäßig investigative Recherchen auf die große Bühne.
Kommende Woche geht es los – mit einem Stück, das wieder viel öffentliche Aufmerksamkeit erregen könnte. Warum machen wir das? Worum wird es gehen? Das steht im Thema des Tages.
Die erste Aufführung in Köln wird am kommenden Mittwoch, 10. September, stattfinden. Es wird einen Livestream geben, damit Interessierte bundesweit die Aufführung verfolgen können. Details folgen in den nächsten Tagen.
Und wir verlosen dreimal je zwei Tickets für jene, die in Köln oder im Umland leben und live dabei sein möchten. Teilnehmen können Sie bis Sonntagabend. Schreiben Sie eine E-Mail an: spotlight@correctiv.org. Vielleicht sehen wir uns dort!
Thema des Tages: Wir machen so richtig Theater
Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste
CORRECTIV-Werkbank: Berliner wollen endlich in der Spree schwimmen
Grafik des Tages: Finanzielle Sorgen wirken sich auf die emotionale Gesundheit der Kinder aus
Es ist gut eineinhalb Jahre her, dass wir von CORRECTIV im Berliner Ensemble saßen – gemeinsam mit vielen Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft, mit Unterstützern, und auch mit Politikern. Damals, Mitte Januar 2024, brachten die Schauspieler eine szenische Lesung zu unserer Recherche „Geheimplan gegen Deutschland“ auf die Bühne.

Warum machen wir das?
Es gab damals von vielen Seiten Fragen und auch Kritik: Warum diese Show? Werden hier nicht die Grenzen zwischen seriöser Recherche und Fiktion verwischt?
Für uns waren diese Fragen zum Teil überraschend – denn wir bringen schon lange unsere Recherchen auf die Bühne. Der Grund ist, dass man auf diese Weise die Menschen noch einmal anders erreicht. Manches versteht man erst wirklich, wenn man es sieht und nicht nur liest.
Journalismus soll Wirklichkeit sichtbar machen. Doch Politik und Gesellschaft tun sich oft schwer, harte Fakten auszuhalten. Auf der Bühne öffnen wir neue Zugänge: Dort wird die Komplexität der Realität nicht nur verständlich, sondern gemeinsam erfahrbar.
Ich selbst zum Beispiel habe damals erst am Abend im Berliner Theater richtig begriffen, wie krass es ist, dass in Potsdam darüber gesprochen wurde, eine „Expertenkommission“ solle künftig darüber entscheiden, wer Deutsch genug ist und wer nicht.
Was wir nun vorhaben:
CORRECTIV und das Schauspiel Köln haben eine dauerhafte Kooperation auf die Beine gestellt. Mehr dazu steht auf unserer Webseite.
Geplant ist, dass wir künftig viel häufiger unsere Recherchen auf die Theaterbühne bringen. Allein in der Spielzeit 2025/26 stehen fünf Inszenierungen auf dem Programm. Den Grund für diese Kooperation erklärt Intendant Kay Voges:
„Früher war es im Theater so, Hauptsache die Geschichte ist gut, ob sie wahr ist, ist egal. Jetzt im Zeitalter alternativer Fakten ist es an uns Theatermachenden, die Komplexität der Gegenwart erfahrbar zu machen.“
Kay Voges
Intendant Schauspiel Köln
Worum es in der ersten Aufführung geht:
Das Stück, das nächsten Mittwoch, 10. September, in Köln läuft, heißt: „GEHEIMPLAN GEGEN DEUTSCHLAND – Ein Nachspiel“.

Das Stück nimmt unsere Potsdam-Recherche zum Ausgangspunkt – um über die gesellschaftspolitischen und medialen Folgen zu berichten. Im Zentrum stehen die Fragen:
– Wie kann man „Remigration“, den Tarnbegriff der völkischen Ideologie, übersetzen?
– Weshalb kamen Zweifel daran auf, dass in Potsdam Pläne zur massenhaften Vertreibung von Menschen aus Deutschland besprochen wurden?
– Was steht eineinhalb Jahre nach unserer Geheimplan-Recherche fest?
Wann und wo es zu sehen sein wird:
Die Aufführung im Schauspiel Köln wird kostenlos per Stream auf www.splkln.de und correctiv.org übertragen. Sie startet am 10. September um 19:30 Uhr.
Und wir haben natürlich auch was Neues:
Während der Aufführung werden wir eine neue Recherche zu diesem Themenkomplex veröffentlichen. Mehr dazu am nächsten Mittwoch.
Koalitionsausschuss: Schwarz-Rot räumt Fehler ein
Einen konstruktiven Umgang miteinander – dies wollen die Regierungsparteien in Zukunft anstreben. Kanzler Merz und Ministerin Bas einigten sich zudem auf ein gemeinsames Vorgehen zur Reform des Bürgergelds. In der Stahl- und Autoindustrie sind zudem weitere Gipfel geplant, um den Industriestandort Deutschland zu stärken.
deutschlandfunk.de
Die Debatte um ein AfD-Verbotsverfahren geht in die nächste Runde
Die Vorsitzenden der Grünen haben die Fraktionschefs der Union, der Linken und der SPD zu einem Gespräch über ein mögliches AfD-Verbotsverfahren eingeladen. Der Grund ist laut den Grünen die fortschreitende Radikalisierung der AfD.
zeit.de
Lokal: Sachsen-Anhalt als neue AfD-Hochburg
Nach einer neuen Wahlumfrage in Sachsen-Anhalt liegt die AfD dort bei 39 Prozent. Damit könnte sie die stärkste Partei werden – vor der CDU. Allerdings sind solche Wahlumfragen immer mit Unsicherheiten behaftet und daher nicht als Vorhersage für den nächsten Wahlausgang zu interpretieren.
t-online.de
Recherche: Wie Meta bei der illegalen Anhäufung an Daten entdeckt wird
Eine kalifornische Jury deckt auf, wie Meta illegal Benutzerinformationen von Millionen Frauen gesammelt hat. Die Daten wurden unter anderem von der Perioden-App „Flo“ an Meta weitergeleitet. Meta könnte bis zu 190 Milliarden Dollar Schadenersatz zahlen müssen.
thebureauninvestigates.com

Faktencheck

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann behauptet, seit 2015 seien 6,5 Millionen Menschen nach Deutschland gekommen und weniger als die Hälfte sei in Arbeit. Das stimmt nicht.
correctiv.org
Endlich verständlich
Die Sozialstaatsdebatte ist in vollem Gange. Die Union setzt auf Kürzungen. Wir könnten uns den Sozialstaat nicht mehr leisten, sagte etwa Kanzler Merz. Aber steigen die Ausgaben beispielsweise für das Bürgergeld wirklich immer weiter? Betrachtet man nur die absolute Geldmenge, also die Milliarden an Euro, scheint es so. Doch das vernachlässigt die allgemeine Preis- und Lohnsteigerung. Prozentual liegen die Ausgaben für das Bürgergeld am Bundeshaushalt nicht höher als vor 10 Jahren, sondern niedriger. N-tv und die taz stellen die wichtigsten Aussagen zum Sozialstaat auf den Prüfstand.
n-tv.de / taz.de
So geht’s auch
Der Duisburger Binnenhafen geht einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Die Schiffe werden in Zukunft mit klimafreundlichem Strom versorgt – statt mit Diesel. Laut der Hafengesellschaft werden durch die neue Stromversorgung jährlich 2.800 Tonnen CO₂ eingespart. Im Hafengebiet stehen bereits 69 Landstrom-Ladestationen zur Verfügung.
wdr.de
Fundstück
Ab 2027 sollen Schwangerschaftsabbrüche in der Schweiz von der Krankenkasse übernommen werden. Dies hat das Parlament im März im Rahmen des Kostendämpfungspakets beschlossen. Bettina Balmer, die Präsidentin der FDP-Frauen, betont die Bedeutung einer solchen Regelung, insbesondere für finanziell benachteiligte Personen.
instagram.com
Immer mehr Berliner haben eine Botschaft an ihre Regierung: Sie wollen in der Spree schwimmen.
Am Dienstagabend schwammen mehr als ein Dutzend Berliner in Badeanzügen einen Seitenarm der Spree hinunter, um gegen ein ihrer Meinung nach veraltetes und ungerechtes Verbot des öffentlichen Schwimmens zu protestieren. Dies folgte auf zwei weitere größere Proteste im Sommer, bei denen Tausende ins Wasser gingen.
„Für mich ist das auch eine soziale Frage, denn ich habe vier (inzwischen erwachsene) Kinder“, sagt Christina Schmidt, während sie sich abtrocknet. „Es war [damals] sehr schwierig, sie nach der Arbeit an einen Badesee zu bringen. Es ist auch eine Frage des Geldes, um den Eintritt für die Schwimmbäder zu bezahlen. Deshalb wäre es cool, einfach hier schwimmen zu können.“
Seit 1924 ist das Schwimmen in der Spree aufgrund von Wasserverschmutzung und Schiffsverkehr verboten. Eine lokale Aktivistengruppe, „Flussbad Berlin“, sagt jedoch, dass nach ihrer jahrelangen Überwachung der Wasserqualität entlang eines zwei Kilometer langen Abschnitts der Spree keiner dieser Gründe mehr zuträfe. Seit Jahren fuhren keine Boote mehr in diesem Teil des Kanals, und die Wasserqualität sei ausreichend – abgesehen von extremen Hochwasserereignissen, sagte Tim Edler, Gründer von Flussbad Berlin.
Einige Lokalpolitiker der Grünen, der Linkspartei und der SPD sind mit an Bord. Die Bezirksbürgermeisterin von Mitte, Stefanie Remlingers, schrieb in einer Erklärung, dass Berlin-Mitte kein Museum sei: „Viele Menschen leben dort, verbringen dort ihre Freizeit und möchten dort an heißen Sommertagen schwimmen. Dieses Bedürfnis ist berechtigt… Aber es gibt noch ein weiteres überzeugendes Argument, warum ich das Flussbad in Mitte unterstütze: Ich bin überzeugt, dass Menschen, die dort schwimmen wollen, sich auch für die Gesundheit des Flusses engagieren und zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen werden. Das ist ein wichtiges Zeichen.“
Aufbauend auf der Dynamik in Paris, wo die Behörden diesen Sommer nach einer Investition von 1,4 Milliarden Euro in die Modernisierung des städtischen Abwassersystems drei Bereiche der Seine für das öffentliche Schwimmen freigegeben haben, fragen sich die Berliner: Warum nicht auch wir? Andere Städte, von Sydney über New York bis hin zu Cork und Budapest, stellen sich die gleiche Frage.
Aktivisten für städtisches Schwimmen verweisen auf die kristallklaren öffentlichen Gewässer in Basel, Zürich und Genf als Vorbilder. Weitere Beispiele finden sich im Donaukanal in Wien, im in die Ostsee eingebauten Schwimmbad in Helsinki oder in den Hafenbädern von Kopenhagen.
Die Städte werden in Zukunft noch heißer. Es gehe also darum, kostenlose, erschwingliche Schwimmmöglichkeiten zu schaffen, die Abkühlung bieten.

Viele Eltern, die wenig Geld zur Verfügung haben, müssen auf nicht Notwendiges verzichten – und sie haben Zukunftsängste. Wie sich das auf die emotionale Lage der Kinder auswirkt, zeigt heute unsere Grafik des Tages.
taz.de
An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Till Eckert, Samira Joy Frauwallner, Leonie Georg, Sebastian Haupt und Jule Scharun.
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