Teaser Bild des CORRECTIV Spotlight Newsletters
Autor Bild Justus von Daniels

Die Wirtschaft brummte, über den Green Deal wurden Milliarden in die ökologische Transformation der USA gepumpt. In Deutschland wurde befürchtet, dass Unternehmen nun in die USA gehen würden, weil es dort attraktiver ist. 

Wie sich die Zeiten ändern.

Jetzt ist Deutschland am Zug. Die politische Einigung gestern ist der Grundstein für einen massiven Umbau des Landes. Eine Billion Euro für Aufrüstung und künftige Investitionen. Eine Billion, die hohe Erwartungen und viele Begehrlichkeiten weckt. Aber auch Befürchtungen, weil die Schulden steigen oder auch weil sich viele wegen der Militärausgaben sorgen. 

Für diese Entscheidung war die neue Regierung der USA der letzte Auslöser. Weil Trump das Green-Deal-Amerika in eine Allianz mit Autokraten überführt. Weil er offenbar die Langzeit-Beziehung zu Europa beenden will.

Wenn wir uns bei Recherchen mit Geldflüssen beschäftigen, geht es meist um Geld, das nicht dahin fließen sollte, wofür es bestimmt war. Ob beim größten Steuerraub Europas, dem CumEx-Betrug, oder bei dubiosen Immobiliengeschäften, bei Korruptions-Deals der Rüstungsindustrie oder bei öffentlichen Geldern, die für private Vorteile abgezwackt werden.

Wohin wird das viele neue Geld gehen? Wir werden einen Schwerpunkt auch darauf legen und aufklären, wenn Geld in fragwürdige Kanäle fließt und eben nicht den Zwecken zugutekommt, für die es bestimmt ist.

Und wir werden mit Ihnen darüber diskutieren, was denn die Zukunftsaufgaben sein sollten und ob die nächste Regierung diese Aufgaben auch wirklich angeht.

Im CORRECTIV.Inside in diesem Spotlight ordnet meine Kollegin Gabriela Keller ein, wie die mörderischen Massaker in Syrien an den Alawiten einzuschätzen sind. 

Ihnen wünsche ich ein schönes Wochenende. Unser Team hat über die Woche hervorragende Recherche-Empfehlungen gesammelt, die ich Ihnen sehr ans Herz lege.

Herzlich,

Ihr 

Merz: Mit Wortbruch zur Billion
Im Wahlkampf gab es einen Friedrich Merz, der sich zusammen mit der CDU noch vehement gegen Schulden stemmte. Innerhalb seiner Partei war seine abrupte Kursänderung nach der Wahl durchaus umstritten. In dieser sehr lesenswerten Rekonstruktion zeichnet der stern nach, dass der Sinneswandel der CDU-Führung nicht nur mit dem Verhalten von Donald Trump zu tun hat.
Der Milliardenpakt – Rekonstruktion eines Wortbruchs (stern.de, €)

Hollywood und Zensur aus China
Hollywood hat sich offenbar jahrelang den Vorgaben der chinesischen Regierung unterworfen – bis hin zur Selbstzensur. Seit 1997 meiden US-Studios heikle Themen wie Tibet oder Taiwan, um Pekings schwarze Liste zu umgehen. Stattdessen schmuggeln sie chinesische Helden in die Geschichten, während Stars wie Richard Gere in Ungnade fallen. Eine Arte-Dokumentation zeigt, wie China die Drehbücher Hollywoods beeinflusst – und welche Folgen das für die Zukunft des Kinos hat.
China vs. Hollywood: Traumfabrik unter Kontrolle (arte.tv)

Das Doppelleben der Daniela Klette
34 Jahre lebte sie unerkannt in Berlin, verborgen vor Freunden und Nachbarn. Als „Claudia“ mischte sie in der brasilianischen Kulturszene mit, doch ihre Vergangenheit erzählt eine andere Geschichte: die der mutmaßlichen Ex-RAF-Terroristin und Serienräuberin. Nun steht sie vor Gericht. Wie konnte sie so lange unentdeckt bleiben? Die Süddeutsche Zeitung rekonstruiert Klettes Leben im Verborgenen.
Zwei Leben (sueddeutsche.de, €)

Ein Ex-Österreicher im Dienst des Kremls
Martin Held gilt für Russland als Vorzeigeperson, die aus dem Westen nach Russland umgesiedelt ist. Dort steigt Held als politischer Influencer auf. In seinen Videos verbreitet er russlandfreundliche Botschaften und wirbt für ein angeblich besseres Leben in Russland. Doch ganz aus freien Stücken scheint er das nicht zu tun: Eine Recherche vom Standard enthüllt, wie Russland gezielt Held und seine Arbeit finanziert.
Martin Held: Wie Russlands Staatsfernsehen einen Ex-Österreicher finanziert (standard.at)

Die Trump-Methoden der WADA
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zieht die Zügel bei der Medienkontrolle an: Beim kommenden Symposium in Lausanne müssen Journalisten strenge Auflagen hinnehmen, die ihre Berichterstattung stark beschneiden. Kritische Beiträge in sozialen Medien könnten zur Aberkennung der Akkreditierung führen. Die Methoden der WADA erinnern derweil an Trump.
WADA kastriert die Pressefreiheit (sportandpolitics.de)


AfD-Abgeordneter bei Mercedes: Mitarbeiter beschweren sich
Der AfD-Landtagsabgeordnete Miguel Klauß erlangte mit einem „Abschiebekalender“ zweifelhafte Bekanntheit. Innerhalb seiner Partei gilt er als Hardliner. Neben seinem Mandat ist er bei Mercedes in Sindelfingen als Einkäufer beschäftigt. Unter den Mitarbeitern regt sich Widerstand: Sein Verhalten passe nicht zu den Leitlinien des Unternehmens.
correctiv.org

Drohender Energie-Deal zwischen USA und Russland
Im Vordergrund stehen Verhandlungen zu einem Waffenstillstand. Im Hintergrund werden Deals vorbereitet: Putins Russland und Trumps USA sollen seit einigen Monaten über einen Kauf der Nord Stream-Infrastruktur verhandeln. Von Interesse für US-Konzerne könnte auch weitere Energieinfrastruktur sein, die russischen Konzernen gehört. Deutschland schaut nur zu. Eine gemeinsame Recherche mit IStories.
correctiv.org

(Un)Heimliche Meinungsmacher
Mit Gratisblättern können rechte Unternehmer, darunter Christoph Blocher und andere führende SVP-Mitglieder, mehr als jeden vierten Schweizer erreichen. CORRECTIV in der Schweiz hat die Zeitungen analysiert. Das Ergebnis: Viel PR und Meinungsmache getarnt als Journalismus.
correctiv.org

An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Martin Böhmer und Finn Schöneck.