Die neue deutsche Kriegsmaschine
Deutschlands Umbau zur Militärmacht ist in vollem Gange: Geheime Regierungspapiere zeigen, dass Milliardensummen in Munition und umstrittene Waffensysteme fließen sollen. Ist das Land bereit für die Konsequenzen?
Deutschlands Umbau zur Militärmacht ist in vollem Gange: Geheime Regierungspapiere zeigen, dass Milliardensummen in Munition und umstrittene Waffensysteme fließen sollen. Ist das Land bereit für die Konsequenzen?
Als „Gamechanger“ der modernen Kriegsführung werden Kamikaze-Drohnen bezeichnet. Tests mit Systemen deutscher Hersteller laufen. Nach CORRECTIV-Informationen erwägt die Bundeswehr zudem, bei Elbit Systems einzukaufen.
In der Hochphase der Miliz „Islamischer Staat“ reisten mehr als tausend Deutsche nach Syrien in den „Heiligen Krieg“. Mit dem Niedergang des IS gerieten sie in Gefangenschaft. Experten fordern, die mutmaßlichen Terroristen zurückzuholen, um sie zu bestrafen und zu deradikalisieren. Die Bundesregierung weigert sich.
Sichtungen über Militär-Standorten und Einrichtungen der kritischen Infrastruktur sorgen für Verunsicherung. Das BKA bestätigt nun vermehrte Meldungen von Drohnenflügen und spricht auf Anfrage von CORRECTIV von einer „niedrigen, vierstelligen Zahl". Eine Abfrage bei den Bundesländern offenbart Chaos bei der Erhebung der Daten.
Eine australische Firma bietet nach eigenen Angaben leistungsstarke Lasersysteme zur Drohnenbekämpfung an. Das deutsche Verteidigungssystem scheint lieber auf ein Angebot von Hauslieferant Rheinmetall zu warten.
Immer wieder kommt es zu Brandanschlägen auf Strom- und Bahninfrastruktur, Polizei und Bundeswehr. Häufig fällt der Verdacht auf Russlands hybride Kriegsführung. Der Sabotage-Akt in Berlin liegt in einer Zeit höchster Spannungen.
Ein sicherheitsrelevanter Auftrag über bis zu 75 Millionen Euro: Die Bundeswehr schloss im Juli 2025 einen Deal mit der CompuGroup ab. CGM soll die medizinische Infrastruktur der Bundeswehr modernisieren. Der Vertrag hat eine Laufzeit von bis zu sieben Jahren. Bisher berichteten darüber aber wenige Medien – und das hat einen Grund.
Hochrangige Vertreter der Bundeswehr statten seit einigen Wochen Bürgermeistern und Landräten bundesweit Besuche ab – und legen ihnen nahe, ihre Kommunen auf die gestiegene Gefahr eines Krieges auf deutschem Boden vorzubereiten. Die Bundeswehr bestätigt die Maßnahme.
Die Regierungskoalition schottet große Rüstungsvorhaben stärker gegen parlamentarische Kontrolle ab. Und im Haushaltsausschuss ist nun ein industrienaher CDU-Abgeordneter für das Verteidigungsbudget zuständig.
Um verteidigungsfähig zu werden, brauche die Bundeswehr bis zu 60.000 neue Soldaten, heißt es immer wieder. Der geplante Ausbau von Unterkünften deckt aber nur die Hälfte davon – fast doppelt so viele wären nötig.
Die Truppe hat ein Problem: Es mangelt an deutschen Drohnensystemen. Und so setzt unter anderem die Litauen-Brigade der Bundeswehr beim Training auf chinesische Technik – trotz bekannter Ausspäh-Risiken.
Es ist eine der ersten Ausschreibungen nach Beschluss des neuen Rüstungspakets: Die Geschütze deutscher Marineschiffe sollen ausgetauscht werden, um wirksamer gegen Drohnen zu werden. Für den Deal infrage kommt im Grunde nur ein Unternehmen: Rheinmetall.