Faktencheck

Nein, die Sängerin Adele trägt in diesem Video keine palästinensische Flagge

Angeblich soll Adele bei einem Auftritt die Flagge Palästinas getragen haben. Das stimmt nicht – es war die Flagge von Mexiko.

von Steffen Kutzner

Titelbild Adele mexikanische Flagge Palästina
In diesem Video soll Adele eine palästinensische Flagge tragen. Das stimmt nicht. (Quelle: Tiktok; Screenshot und Collage: CORRECTIV.Faktencheck)
Behauptung
Ein Video zeige, wie Adele bei einem Konzert eine palästinensische Flagge trage.
Bewertung
Falscher Kontext
Über diese Bewertung
Falscher Kontext. Die Flagge ist nicht die von Palästina, sondern die von Mexiko.

Angeblich soll Adele bei einem kürzlichen Auftritt die Flagge Palästinas in den Händen halten. Das wird in Beiträgen behauptet, die Mitte November auf Tiktok und X veröffentlicht wurden. Eines der Tiktok-Videos allein hat mehr als 100.000 Aufrufe. Die Behauptung stimmt jedoch nicht.

Es gibt mehrere Videos dieser Szene. Sie entstanden bei einem Konzert in Las Vegas am 30. September 2023. In einer längeren Version übergibt Adele die Geschenke, darunter auch die Flagge, einer anderen Person. Dabei ist deutlich zu erkennen (Minute 0:49), dass es sich nicht um die palästinensische Flagge handelt. Denn diese besteht aus drei Streifen in den Farben schwarz, weiß und grün und einem roten Dreieck. 

Auf der Flagge, die Adele trägt, sind jedoch Symbole auf weißem Hintergrund zu erkennen, die grünen Blüten ähneln. Auch kleine blaue Symbole und ein größeres braunes sind zu sehen.

In dieser Sequenz ist deutlich zu erkennen, dass auf der Flagge, die Adele trägt, blaue und grüne Symbole zu sehen sind. Diese sind nicht auf der palästinensischen Flagge. (Quelle: Tiktok; Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)

Solche Symbole hat die mexikanische Flagge: Ein brauner Adler, der von einem Kranz grüner Blüten umgeben ist. Auch die kleinen hellblauen Symbole finden sich darauf.

Oben die Flagge von Mexiko, unten die von Palästina (Quelle Wikipedia; Screenshot und Collage: CORRECTIV.Faktencheck)

Redigatur: Gabriele Scherndl, Viktor Marinov