
Diese für Audio optimierte Kompaktfassung des täglichen Spotlight-Newsletters ist von einer KI-Stimme eingelesen und von Redakteuren erstellt und geprüft.
Liebe Leserinnen und Leser,
nach der Zusammenkunft zwischen Trump und Putin gab es heute ein weiteres Gipfeltreffen mit dem Ziel, Russlands Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden: Trump traf den ukrainischen Staatschef Selenskyj.
Wir von CORRECTIV beleuchten, welche Auswirkungen die russische Aggression für uns in Europa hat. Dazu haben wir heute eine Recherche veröffentlicht, die zeigt: Die Bundeswehr wirkt derzeit im Verborgenen auf Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in ganz Deutschland ein – mit dem Ziel, die Städte kriegstauglich zu machen. Mehr dazu im Thema des Tages.
Seit Freitag haben mir Hunderte von Ihnen zu einem anderen Thema geschrieben: dem Gendern. Anlass war unser Bericht über umstrittene Anweisungen von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer. Welche Gedanken Sie dazu haben, lesen Sie morgen im SPOTLIGHT.
Heute in der „Werkbank“: Unser Reporter Marcus Bensmann war gestern in Koblenz – beim ebenfalls recht umstrittenen Sommerfest der dortigen CDU, dessen Gastgeber der rechtskonservative Unternehmer Frank Gotthardt war: der Finanzier des Rechtsaußen-Krawallmediums Nius.
Ich hoffe, Sie hatten einen tollen Wochenstart! Wenn Sie gute Vorschläge für unsere freitags erscheinende Rubrik „Leserfrage der Woche“ haben, schreiben Sie unserer Leser-Reporterin: jule.scharun@correctiv.org.
Thema des Tages: So sollen Städte kriegstüchtig werden
Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste
Faktencheck: Kino hat Bully Herbigs Film „Das Kanu des Manitu“ nicht aus dem Programm genommen
CORRECTIV-Werkbank: „Freiheits“-Verteidiger in weißen Cabrios treffen sich in Koblenz
Grafik des Tages: Wo die Lebenserwartung in Deutschland am niedrigsten ist – und wo am höchsten
Die Recherche für diese Story begann vor ein paar Wochen. Damals bekamen wir zufällig mit, dass der Bürgermeister einer größeren Stadt ziemlich aufgeregt war – weil er gerade Besuch von einem hochrangigen Bundeswehr-General bekommen hatte.
Dieser habe ihm eindrücklich erklärt: Ein Krieg in Europa, vielleicht sogar auf deutschem Boden, sei nicht mehr unwahrscheinlich. Also müssten die Städte und Gemeinden nun einiges an Maßnahmen ergreifen, um kriegstüchtig zu werden.
Seither haben wir mit einer Reihe von Landräten und Landrätinnen sowie Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen gesprochen. Und wir haben bei der Bundeswehr nachgefragt. Heute Mittag ist unser Text dazu erschienen:

Was die Recherche zeigt:
Die Bundeswehr bestätigte auf unsere Anfrage hin, dass diese Gespräche geführt werden. Sie erklärt: Die Treffen fänden im Rahmen des sogenannten „Operationsplans Deutschland“ statt.
Zwar ist der gesamte Plan geheim, die groben Inhalte lassen sich aber in dieser Übersicht nachlesen.
Was die Bundeswehr genau vorhat:
Laut unseren Gesprächen mit den Kommunalvertretern sollen diese sogenannte Heimatschutzkonzepte erarbeiten und sie der Bundeswehr vorlegen. Darin soll unter anderem stehen, welche Straßen und Brücken für Truppendurchzüge besonders wichtig und somit schützenswert sind.
Zudem sollen die Städte Pläne erarbeiten, wie die kritische Infrastruktur nach einem potenziellen Bombenbeschuss wieder schnell einsatzfähig werden kann. Und es ging in den Gesprächen um die Frage, wie Zivilschutzanlagen und Bunker schnell wieder in Betrieb genommen werden könnten.
Wer außer Kommunen noch gefragt ist:
Die deutsche Wirtschaft. Unternehmen sollen sich darauf vorbereiten, wehrfähige Mitarbeiter für den Kriegsfall abzustellen. Das berichtet der Bayerische Verband für Sicherheit in der Wirtschaft. Er informiert, dass auch der Unterstützungsbedarf durch die private Wirtschaft im OPLAN DEU definiert wird.
Für Unternehmen ist vor allem relevant, was es für ihre Personalplanung hieße, würde ein Spannungs- oder Verteidigungsfall ausgerufen. Denn dann könnte jederzeit die derzeit ausgesetzte Wehrpflicht für alle männlichen Deutschen im Alter von 18 bis 60 Jahren reaktiviert werden.
Das bedeutet: Männer könnten unmittelbar zum Wehrdienst einberufen werden. Frauen können nach derzeitiger Gesetzgebung nur im Verteidigungsfall zu bestimmten Diensten herangezogen werden. Die entstehenden Personallücken in der Produktion und Verwaltung müssen die Betriebe selbst ausgleichen. Nur unter wenigen Voraussetzungen kann ein Unternehmen eine sogenannte „Unabkömmlichstellung“ bekommen, wenn das öffentliche Interesse an der Tätigkeit im Unternehmen höher ist als am Einsatz in der Verteidigung.
Treffen zwischen Trump und Selenskyj im Weißen Haus
Nach dem Ukraine-Gipfel in Alaska zwischen Wladimir Putin und Donald Trump trifft der US-Präsident heute den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Auch Friedrich Merz und Vertreter der EU sind dabei.
tagesschau.de
Spanien hofft auf Hitzepause und Eindämmung der Waldbrände
Seit drei Wochen erlebt Spanien eine Hitzewelle und eine Serie von Waldbränden. Auch Feuerwehrkräfte aus Deutschland sind in Spanien im Einsatz, um den Kampf gegen die Brände auszuweiten.
zeit.de
Lokal: Stadt München verbietet Spätis den Verkauf von Chips und Bier nach 22 Uhr
Die Stadt München führt ein Verbot für den Verkauf von Chips und Bier an Spätis im Univiertel ein. Der Grund: Immer mehr Anwohner klagen über Müll auf den Straßen.
muenchen.t-online.de / sueddeutsche.de
Wie Chinas Autobauer Strafzölle der EU umgehen
Chinesische Autohersteller wie BYD und MG nutzen Zollschlupflöcher, um Plug-in-Hybrid-Autos nach Europa zu exportieren und setzen die deutschen Hersteller unter Druck.
handelsblatt.com(€) / buisnessinsider.de

Faktencheck

Angeblich hat „Filmpalast24“ den Kinofilm „Das Kanu des Manitu“ wegen kultureller Aneignung aus dem Programm genommen. Es gibt aber weder die Kinokette, noch wurde der Film – soweit bekannt – irgendwo aus dem Programm genommen.
correctiv.org
Endlich verständlich
In Regionen, in denen Plastiktüten kostenpflichtig oder verboten sind, werden nur halb so viele Tüten in der Natur gefunden wie in Gebieten ohne solche Regelungen. Das zeigen Daten einer Müllsammelaktion in den USA. Das verdeutlicht, dass strengere Vorschriften beim Plastikverbrauch eine spürbare Wirkung haben.
ardaudiothek.de
So geht’s auch
Mit der Hilfe von Comics bekommt der Journalismus einen ganz neuen Ansatz. Denn damit können Themen einem neuen Publikum nahe gebracht werden. Die Wirklichkeit wird so auf kunstvolle Art neu vermittelt.
3sat.de
Fundstück
Eine Website, die Abkühlung verspricht. Da der Klimawandel längere und intensivere Hitzewellen mit sich bringt, wird es immer wichtiger, zu wissen, wo man kühle Orte finden kann. Diese Karte hilft dabei:
kühle-orte.de
Vor dem Tor der CompuGroup im Koblenzer Gewerbepark weht eine CDU-Fahne. Am Sonntag lud der Kreisverband in die Räume des Medizin-Software-Unternehmens zum Sommerempfang ein. Der Gründer und Verwaltungsratsvorsitzende Frank Gotthardt hielt ein Grußwort, die Bundestagspräsidentin Julia Klöckner den Festvortrag. Draußen protestierten die „Omas gegen Rechts“.
Einige der knapp 250 Gäste kamen in weißen Cabrios, um im mit weißen Oldtimern geschmückten Saal die „Freiheit“ zu verteidigen. Gotthardt zählt zu den Hauptfinanziers des umstrittenen Portals Nius, geleitet vom ehemaligen Bild-Chef Julian Reichelt.
CORRECTIV recherchiert zu Gotthardt, Nius, Reichelt und dem CDU-Fraktionschef Jens Spahn. Grüne und SPD kritisierten die CDU für den Veranstaltungsort. Gotthardt und Klöckner nutzten diese Debatte, um sich beim Empfang als Vorkämpfer der „Freiheit“ zu inszenieren. Gotthardt wetterte gegen die „Regulierung“ der Wirtschaft, das „Verbrennerverbot“, das „Lieferkettengesetz“ und die Proteste der „Zivilgesellschaft“ gegen die CDU. Er gab aber zu, dass zur Freiheit „Kritikfähigkeit“ gehöre. Darauf kommen wir sicher zurück, wenn wir ihn zu unseren Recherchen befragen.
In ihrem Festvortrag betonte Klöckner, dass viele in Deutschland die „Meinungsfreiheit“ bedroht fühlten. Sie sagte aber auch, dass zur „Meinungsfreiheit“ das Gegenargument gehöre. Die Bundestagspräsidentin versäumte jedoch, den Protest vor dem Firmensitz als Ausdruck solcher Freiheit zu würdigen.
Nach dem Empfang sprach ich mit Gotthardt darüber, ob gerade die Freiheit nicht mehr von Wladimir Putin als von den „Omas gegen Rechts“ bedroht sei. Er stimmte zu, dass Europa und Deutschland in Russlands Krieg gegen die Ukraine nicht „die Mediatoren, sondern die Beute“ seien. Wie es sich damit verträgt, dass Reichelt auf X nach dem Treffen in Alaska Trump mit Willy Brandt vergleicht, bleibt ein Rätsel.

Frauen haben eine um etwa fünf Jahre höhere Lebenserwartung als Männer in Deutschland. Doch nicht nur zwischen den Geschlechtern, auch zwischen den einzelnen Regionen gibt es erhebliche Unterschiede. Unsere Grafik des Tages zeigt: Die geringste Lebenserwartung für Jungen gibt es demnach in Sachsen-Anhalt, die höchste in Baden-Württemberg.
Die Gründe dafür dürften vielfältig sein. Sowohl äußere Faktoren wie Umwelt und Gesundheitswesen als auch das Gesundheitsverhalten der Bevölkerung spielen eine Rolle. Beispielsweise gehört das „Ländle“ zu den Teilstaaten mit relativ geringerer Raucherquote. Eine herausragende Bedeutung dürfte zudem der Geldbeutel haben: Wer wohlhabender ist, verfügt tendenziell über eine bessere Gesundheit und eine höhere Lebenserwartung.
taz.de
An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Maximilian Billhardt, Till Eckert, Sebastian Haupt und Jule Scharun.
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