
Diese für Audio optimierte Kompaktfassung des täglichen Spotlight-Newsletters ist von einer KI-Stimme eingelesen und von Redakteuren erstellt und geprüft.
Liebe Leserinnen und Leser,
vielleicht erinnern Sie sich, dass wir vor ein paar Tagen ein umfangreiches neues Projekt gestartet haben – zusammen mit dem SWR in Baden-Württemberg. Gemeinsam finden wir heraus: Wie trifft das Thema Wärmewende die Menschen?
Wir probieren in unserem heute dazu erschienenen Text etwas Neues aus: den Demokratie-Kompass. Sie finden ihn am Ende des Artikels – und was es damit auf sich hat, erklären wir im heutigen Thema des Tages.
Eine andere Sache, die uns heute am Herzen liegt: Unsere Jugendredaktion Salon5, die ja Medienbildung für junge Leute macht, ist für einen Preis in Nordrhein-Westfalen nominiert: den „Engagementpreis“. Wenn Sie uns unterstützen möchten, können Sie hier für Salon5 abstimmen.
Außerdem heute im SPOTLIGHT: In der „Werkbank“ lesen Sie, was bei unserer Umfrage von Montag herauskam – wie beträfe es Sie konkret, würde die Bundesregierung die Zuschüsse für Menschen mit Pflegegrad 1 streichen?
Ich hoffe, Sie hatten einen erfolgreichen Tag. Schreiben Sie mir wie immer gern, welche Themen Sie gerade umtreiben: anette.dowideit@correctiv.org.
Thema des Tages: Heiz-Ziele: kaum erreichbar
Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste
CORRECTIV Events: Mit Journalismus die Demokratie stärken
Faktencheck: Das Bürgergeld – die hartnäckigsten Behauptungen im Faktencheck
CORRECTIV-Werkbank: Leserumfrage – unverzichtbare Pflege
Grafik des Tages: „Remigration“ – Wie die AfD den Begriff in den Netzwerken pusht
Es scheint, als hätte unser Klimateam mit seinem aktuellen Projekt einen Nerv getroffen: Obwohl es „nur“ um Baden-Württemberg geht, haben jetzt schon 1.500 Menschen an unserer Umfrage teilgenommen, wie sie persönlich die Wärmewende betrifft – also Baumaßnahmen, um Klimaziele zu erreichen. Falls Sie auch mitmachen möchten, hier entlang.
Ab Mitte Oktober sind wir dann auch in drei Städten in Baden-Württemberg unterwegs und für Sie ansprechbar.
Heute haben wir erstmal eine neue Recherche zur Wärmewende im Bundesland veröffentlicht. Wir zeigen darin: Die Sanierungsziele, die sich die Kommunen gesetzt haben, werden kaum umsetzbar sein. Beziehungsweise wenn überhaupt, dann nur auf dem Papier.

Was genau die Recherche zeigt:
Um das baden-württembergische Klimaneutralitätsziel einzuhalten, müsste zum Beispiel die Stadt Waiblingen ihren Wärmebedarf bis zum Jahr 2040 mehr als halbieren. Das zeigt der Wärmeplan der Stadt.
Wie hunderte andere Kommunen in Baden-Württemberg hat die Kommune geprüft, wie Haushalte, öffentliche Gebäude und Unternehmen bis zum Zieljahr mit erneuerbaren Wärmequellen auskommen können. Vor allem Bürgerinnen und Bürger sollen viel Heizenergie sparen.
Worin das Problem liegt:
Damit dieses ehrgeizige Ziel gelingt, müssten Eigentümer viel schneller als bisher Häuser dämmen, Dächer erneuern und Fenster tauschen. Fachleute sagen uns aber: Das, was bisher in den Privathaushalten passiert, ist dafür viel zu wenig.
„Die Sanierungsrate liegt aktuell unter einem Prozent. Eigentlich müssten wir auf vier Prozent kommen, damit der Wärmeplan aufgeht.“
Jeffrey Brencher
Klimaschutzbeauftragter der Stadt Waiblingen
Was man jetzt tun kann, wenn man politisch unzufrieden ist:
Wir von CORRECTIV haben in den vergangenen Monaten intensiv darüber nachgedacht:
Was kann man als Leserin oder Leser überhaupt machen, wenn unsere Redaktion in einer Recherche ein gesellschaftliches Problem aufgedeckt hat? Wohin mit den Sorgen, den Ängsten oder der Wut, die man vielleicht beim Lesen bekommt?
Dahinter steht der Gedanke, dass wir von CORRECTIV finden: Unsere Verantwortung endet nicht in dem Moment, in dem wir bei einem Text auf „Veröffentlichen“ klicken. Wir sind zwar keine Aktivisten und stellen daher selbst keine politischen Forderungen. Aber: Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern den Weg weisen, wie sie selbst etwas tun können.
Deshalb testen wir heute – am Ende des Textes – zum ersten Mal ein neues Werkzeug: den „Demokratie-Kompass“. Ziel ist es, den Leserinnen und Lesern einen Raum zu bieten: Wer ist für den Missstand, den wir in einer Recherche beschreiben, politisch verantwortlich? An wen kann ich mich also wenden, wenn ich etwas fordern oder mich engagieren möchte?

Was halten Sie von unserer Idee? Schreiben Sie mir gern!
Drohnen: Mögliche Infrastruktur-Spionage über Kiel
Die Drohnenvorfälle über Schleswig-Holstein letzte Woche waren offenbar brisanter als bislang bekannt. Nach Informationen des Spiegel könnten die Drohnen ein Kraftwerk, das Universitätsklinikum und den Sitz der Landesregierung vermessen haben. Die zuständigen Behörden ermitteln derzeit wegen Spionageverdacht. Wie Europa künftig die Abwehr gegen Drohnen verbessern kann, ist unterdes eines der Themen beim heutigen EU-Spitzentreffen in Kopenhagen.
zeit.de / deutschlandfunk.de
Russland: Eine der größten Raffinerien des Landes brennt
Die Ölraffinerie im russischen Jaroslawl brennt. Nach Angaben der Behörden habe der Ausbruch des Feuers rein technische Ursachen gehabt und sei nicht durch fremde Drohnenangriffe verursacht worden.
n-tv.de
Lokal: Bombendrohung beim Münchner Oktoberfest
Wie die Stadt München mitteilte, bleibt das Oktoberfest in München bis mindestens 17 Uhr gesperrt. Der Grund für die außerplanmäßige Sperrung sei eine Sprengstoffdrohung, die auch in Zusammenhang mit einer Explosion im Norden der Stadt stünde, so die Polizei.
sueddeutsche.de
CORRECTIV: Ergänzung der Gedenktafel in Engelsberg – Missbrauchstäter werden kenntlich gemacht
An einer Gedenktafel für die ehemaligen Priester der Pfarrei Engelsberg (Landkreis Traunstein) ist auch der pädophile ehemalige Priester Peter H. mit aufgeführt. Bisher ist an der Tafel keinerlei Hinweis darauf zu finden, dass es sich bei H. um einen Missbrauchstäter handelt. Das soll sich nun ändern. Zum Fall des Pfarrers H. und den Vertuschungsversuchen der katholischen Kirche bis in die höchsten Kreise hatte CORRECTIV ausführlich berichtet.
correctiv.org / pnp.de (€)

CORRECTIV Events

CORRECTIV auf dem b° future festival 2025, Bonn
Welchen Journalismus braucht unsere Gesellschaft heute und in Zukunft? Darum dreht sich alles beim diesjährigen b° future festival vom 2. bis 4. Oktober in Bonn. Auch CORRECTIV ist mit drei Programmbeiträgen vor Ort dabei, um über journalistische Projekte zur Stärkung unserer Demokratie zu diskutieren.
Zum Event
Live-Faktencheck, online
Im nächsten Live-Faktencheck vom CORRECTIV.Faktenforum am 8. Oktober geht’s wieder darum, potenzielle Falschbehauptungen zu erkennen und diese gemeinsam einzuordnen. Der Workshop findet online statt.
Zur Anmeldung

Faktencheck

Es sei zu teuer, biete zu wenig Anreiz zum Arbeiten oder verleite zu Sozialbetrug – immer wieder kursieren online und in der Politik Behauptungen über das Bürgergeld. CORRECTIV.Faktencheck hat sich die größten Narrative der letzten Jahre genauer angeschaut.
correctiv.org
Endlich verständlich
Wohin mit dem strahlenden Müll der Kernkraftwerke? Bislang lagert er in einem ehemaligen Salzbergwerk in Niedersachsen. Dieses Zwischenlager liegt zwar tief unter der Erde. Doch auch, wenn es nicht zu sehen ist: Vor den Einflüssen der Natur ist der Müll dort nicht sicher. Die Anlage ist zu marode für eine gefahrlose Lagerung des Atommülls. Immer wieder gibt es Kritik von außen. Deshalb wird weiter nach einem neuen Ort für die Endlagerung des Mülls gesucht. Welche Kriterien ein Endlager erfüllen muss und woran es bislang scheitert:
tagesschau.de (Audio)
So geht’s auch
Jedes Jahr wird der Right Livelihood Award verliehen. Diese auch als „alternativer Nobelpreis“ benannte Auszeichnung ging dieses Jahr unter anderem an eine Studentenorganisation aus Ozeanien. Die Gruppe namens „Pacific Islands Students Fighting Climate Change“ brachte die Klimagerechtigkeit vor den Internationalen Gerichtshof, um so Staaten rechtlich zum Klimaschutz zu verpflichten.
rp-online.de
Fundstück
Ein Känguru läuft frei in Berlin herum. Es soll aus dem Haus des Verlegers Jakob Augstein entlaufen sein. Die Polizei machte keine Angaben zu dem möglichen Halter des Tieres, inzwischen hat sie die Suche nach dem kleinen Zweibeiner eingestellt und betont, dass es die Aufgabe des Halters sei, das Tier wieder einzufangen. Die Haltung von Kängurus in Deutschland ist legal, also hüpft es wohl erstmal weiter durch Berlin – bis es den Weg nach Hause findet.
faz.net
Zur Stabilisierung der Krankenkassenbeiträge will die Bundesregierung das Gesundheitswesen umstrukturieren. Das Ziel: Basisdienstleistungen effizient zu gestalten. Im Mittelpunkt der Debatte steht der Vorschlag der CDU, den sogenannten Pflegegrad 1 abzuschaffen. Der ist für Menschen gedacht, die geringe Beeinträchtigungen haben, aber dennoch auf Hilfe im Haushalt angewiesen sind. Abgedeckt wird der Pflegegrad zurzeit mit einer monatlichen Zahlung von höchstens 131 Euro im Monat. Aktuell sind rund 860.000 Menschen in Deutschland berechtigt, diese Sozialleistung zu beanspruchen.
Was sich durch die Streichung konkret für Menschen ändert, die den Pflegegrad 1 beziehen, haben wir betroffene SPOTLIGHT-Leserinnen und -Leser gefragt.
Knapp 400 Leserinnen und Leser haben an der Umfrage teilgenommen, 151 von ihnen oder ihren Angehörigen sind nach eigenen Angaben betroffen. Für die meisten würde im Falle einer Streichung der Pflegestufe 1 die Haushaltshilfe wegfallen; das bedeutet keine gesicherte Hilfe im Alltag mehr. Gerade für ältere Menschen oder für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit kann das massive Auswirkungen auf die Lebensqualität haben.
„Für mich wäre es wieder eine Quälerei, meine Wohnung alleine sauber zu machen beziehungsweise zu halten. Ich habe rechts eine Schulterprothese, eine kaputte linke Hüfte, an beiden Füßen Morton Neurom. Also bin ich Gott dankbar, dass ich diese Hilfe mit Pflegestufe 1 habe“, schreibt einer unserer Leser.
„Hilfsbedürftige sollten nicht in Not und Armut gedrängt werden“, schreibt ein anderer.
Die Menschen sollten sich auf die Leistung verlassen können, sagt der Fraktionsvorsitzende der SPD Matthias Miersch. Mit der Frage, ob die Streichung in Kraft tritt oder nicht, befasst sich derzeit die Kommission zur Pflegereform. Der Bericht soll vom Gremium bis Mitte Oktober vorgelegt werden.

Immer wieder beschallen AfD-Abgeordnete mit dem Begriff „Remigration“ die Sozialen Netzwerke. Besonders im Wahlkampf und nach Attentaten häuften sich diese Beiträge. Das zeigt eine neue CORRECTIV-Recherche. „Remigration“ bedeutet allerdings weitaus mehr als nur Abschiebungen: Es ist ein völkischer Tarnbegriff, der auf die Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund abzielt – auch solcher mit deutscher Staatsbürgerschaft.
correctiv.org
An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Till Eckert, Maximilian Billhardt, Samira Joy Frauwallner, Leonie Georg, Sebastian Haupt und Jule Scharun.
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