Wissen, was Fakt ist: CORRECTIV und GADMO starten in die zweite Phase
Mit neuen Formaten und Kanälen stellt sich CORRECTIV als Teil des größten Zusammenschlusses deutschsprachiger Faktencheck-Organisationen und Forschender für ein breiteres Publikum auf.

Das German-Austrian Digital Media Observatory (GADMO) geht in die zweite Phase. Mit neuem Motto „Wissen, was Fakt ist“ schärft CORRECTIV als Teil des seit 2022 bestehenden Bündnisses aus führenden Faktencheck-Organisationen und Forschungseinrichtungen im deutschsprachigen Raum seine Arbeit im Einsatz gegen Desinformation. Neben klassischen Faktenchecks rücken künftig investigative Recherchen, wissenschaftliche Analysen und Medienkompetenz-Angebote für Eltern und ältere Zielgruppen stärker in den Fokus.
„In Zeiten, in denen unsere Demokratie und der gesellschaftliche Zusammenhalt zunehmend durch Desinformation destabilisiert werden, sind unsere europäischen und interdisziplinären Netzwerke entscheidend. GADMO als größter deutschsprachiger Faktencheck-Hub zeigt, wie wir gemeinsam noch entschiedener gegen Falschbehauptungen vorgehen“, sagt Caroline Lindekamp, Direktor von CORRECTIV.Faktencheck. „Ich freue mich auf die Formate, die wir für die nächsten Projektphase entwickelt haben.“
Ab sofort werden Inhalte auch auf Instagram und Threads ausgespielt, der monatliche Newsletter liefert weiterhin fundierte Einordnungen für Fachöffentlichkeit und interessierte Bürgerinnen und Bürger. Ebenfalls neu: Mit dem „GADMO Brief“ gibt es erstmals eine monatliche Auswertung der Arbeit aller zertifizierten deutschsprachigen Faktencheck-Organisationen.
Zentraler Hub im deutschsprachigen Bereich für Faktenchecks und Lerninhalte
In der ersten Projektphase haben die Partner auf der GADMO-Website die größte öffentlich zugängliche Datenbank für Faktenchecks im deutschsprachigen Bereich aufgebaut, in der inzwischen mehr als 3.800 Faktencheck-Artikel abrufbar sind. Medienkompetenz-Inhalte für verschiedene Zielgruppen ergänzen das Angebot. Ein monatlicher Newsletter informiert kontinuierlich über aktuelle Entwicklungen in der Welt der Faktenchecks. Parallel dazu hat das Forschungsteam systematisch Desinformationskampagnen beobachtet und Maßnahmen großer Technologiekonzerne evaluiert.
„Mit GADMO ist es uns gelungen, Desinformationskampagnen etwas entgegenzusetzen. Zugleich stehen Faktenchecker derzeit unter großem Druck und sind Angriffen ausgesetzt, die wir mit Sorge beobachten“, sagt Christina Elmer, Professorin am Dortmunder Institut für Journalistik und Koordinatorin des Netzwerks. „Auch in der Forschung stehen wir noch immer vor großen Herausforderungen – etwa, wenn es um den Zugang zu Plattformdaten und deren Analyse geht. Umso wichtiger ist es also, dass wir GADMO fortführen und uns weiterhin gemeinsam für faktenbasierte gesellschaftliche Diskurse im digitalen Raum einsetzen können.“
Über GADMO
Das German-Austrian Digital Media Observatory (GADMO) ist Teil des EU-weiten EDMO-Netzwerks. Es vereint führende Faktencheck-Organisationen mit Forschungseinrichtungen und wird von der EU-Kommission gefördert. Ziel ist die koordinierte Bekämpfung von Desinformation durch faktenbasierte Aufklärung, wissenschaftliche Analyse und Förderung von Medienkompetenz. Seit 2022 hat sich GADMO erfolgreich als zentrale Plattform gegen Desinformation etabliert. Die Partnerorganisationen aus dem Faktencheck-Bereich – Deutsche Presse-Agentur (dpa), Agence France-Presse (AFP), Austria Presse Agentur (APA) und das Medienhaus CORRECTIV – kooperieren dabei mit Forschenden der Technischen Universität Dortmund (Institut für Journalistik, Fakultät Statistik) sowie des AIT Austrian Institute of Technology. Die technische Umsetzung verantwortet das Athens Technology Center.