
Diese für Audio optimierte Kompaktfassung des täglichen Spotlight-Newsletters ist von einer KI-Stimme eingelesen und von Redakteuren erstellt und geprüft.
Liebe Leserinnen und Leser,
wir starten heute etwas Neues: politische Karikaturen im SPOTLIGHT. Wir machen es aber anders, als Sie es aus Ihrer Tageszeitung kennen. Anstatt, dass jeweils ein Karikaturist einfach seinen Blick auf das Tagesgeschehen als politischen Bilderwitz darstellt, denken wir das Ganze größer: als künstlerischen Wettstreit.
Das heißt, dass wir eine Woche lang, Start heute, jeden Wochentag einen Cartoon ausspielen – jeweils von einer anderen Karikaturistin oder einem Karikaturisten – aber zu ein und demselben Oberthema. Diese Woche: Wehrpflicht.
Und Sie, die Leserinnen und Leser, sind gefragt: Am Ende der Woche können Sie im SPOTLIGHT oder bei Instagram abstimmen, welche Künstlerin oder welcher Künstler den besten, überraschendsten, treffendsten Blick auf das jeweilige Thema der Woche hatte. Dabei können Sie dann auch etwas gewinnen.
Ich freue mich total, dass unser Team gemeinsam mit fünf engagierten Karikaturistinnen (Männer mitgemeint) dieses Projekt auf die Beine gestellt hat. Ich freue mich auch, dass heute aus diesem Anlass das erste Mal ein besonderer Kollege aus dem CORRECTIV-Team die „Werkbank“ geschrieben hat: Mohamed Anwar, unser Design-Chef. Er nämlich musste vor einigen Jahren aus seinem Heimatland Ägypten fliehen – eben, weil er dort mit seinen politischen Karikaturen angeeckt ist. Mohamed Anwar hat uns für die Cartoon-Arena auch dieses schöne Bild erstellt:

Und nicht zuletzt freue ich mich, dass unser Technik-Team rechtzeitig zum Start der Cartoon-Arena ein neues Feature programmiert hat, das wir uns schon lange gewünscht haben: Ab sofort können Sie Bilder aus dem SPOTLIGHT, die Ihnen gefallen, direkt auf Ihren Social-Media-Profilen teilen. Erst einmal die Karikaturen, und demnächst zum Beispiel auch die Grafik des Tages.
Haben Sie Feedback zu unserem neuen Projekt? Schreiben Sie mir gern: anette.dowideit@correctiv.org.
Thema des Tages: Jetzt noch lustiger
Cartoon-Arena: Diskussion um die Wehrpflicht
Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste
Faktencheck: Nein, in Island verlieren Politiker nicht automatisch ihr Amt, wenn sie lügen
CORRECTIV-Werkbank: Über unsere neue Cartoon-Arena
Grafik des Tages: So häufig werden in Europa Häuser abgerissen
Die Idee entstand im Frühsommer: Damals sprach ich mit einem langjährigen CORRECTIV-Wegbegleiter darüber, wie wir den SPOTLIGHT noch besser machen können – auch, weil wir uns natürlich wünschen, dass noch mehr als die derzeit rund 100.000 Leserinnen und Leser mitbekommen, was wir tagtäglich in unserer kostenlosen Tageszeitung per Newsletter so alles machen.
Der Wegbegleiter schlug vor: Politische Cartoons wären doch etwas für uns. Ich dachte darauf gemeinsam mit unserem Designchef Mohamed Anwar herum, der selbst politischer Karikaturist ist.
Unsere Gedanken hinter dem Projekt:
Karikaturen sind eine enorm wichtige politische Ausdrucksform. In ihnen steckt die Kraft, Debatten anzustoßen, Mächtige aufs Korn zu nehmen – und etwas entgegenzusetzen, wenn man sich machtlos fühlt.
Karikaturen waren schon immer ein gesellschaftliches Korrektiv. Und jene, die sie zeichnen, brauchen Mut. Und Fingerspitzengefühl. Wenn sie anecken, was sie ja auch sollen, begeben sie sich schnell in die Schusslinie von Kritikern. Es gab extreme Fälle in der weltweiten Geschichte politischer Karikaturen: Charlie Hebdo in Frankreich ist jener Fall, der den meisten von uns wohl am präsentesten ist. 2015 drangen bewaffnete Islamisten in die Redaktion der Satirezeitschrift in Paris ein und töteten zwölf Menschen – weil die Karikaturisten der Zeitschrift mehrfach den Propheten Mohammed aufs Korn genommen hatten.
Auch in der deutschen Geschichte gab es eine Zeit, in der Karikaturisten unter Druck gerieten: weil sie in den Jahren um die Machtergreifung der Nationalsozialisten in ihren Bildern Hitler und seine Partei, die NSDAP, kritisierten. Ähnlich wie andere, die mit Humor gegen die Nazis anschrieben – siehe Kurt Tucholsky.
Heute ist der politische Cartoon in Deutschland etwas aus dem Blick geraten. Wir wollen diese künstlerische Diskussionskultur wiederbeleben. Auch deshalb, weil wir in anderen Ländern (siehe USA) gerade sehen: Humor ist das erste, das in zunehmend autoritären Staaten stummgeschaltet wird. Hier erklären wir unsere Gedanken etwas ausführlicher.
Was wir genau planen:
In der Cartoon-Arena treten unsere fünf Karikaturistinnen und Karikaturisten gegeneinander zum Wettstreit an. Wir legen ein gemeinsames Thema fest, zu dem sie um die beste, treffendste Idee ringen. Am Ende der Woche können Sie, unsere Leserinnen und Leser, abstimmen: Wer hat die Woche gewonnen?
Auf diese Weise wollen wir Debatten über Karikaturen wiederbeleben.
Wer dabei ist:
Entwickelt haben wir die Idee gemeinsam mit einer Gruppe von Cartoonisten. Unser erster Kontakt und Ideengeber war Stephan Rürup, der unter anderem für die Titanic, aber zum Beispiel auch für die Welt am Sonntag arbeitet. Er sagt:
„Redaktionen können Gedankengänge durch Karikaturen anders anstoßen als durch Texte. Denn Karikaturen setzen sich anders mit Themen auseinander: Sie können oft mutiger sein und beispielsweise Machthabende anders beleuchten oder entzaubern als journalistische Kommentare, in denen alles schnell schwarz-weiß wirkt. Und sie lassen Interpretationsspielräume für die Betrachtenden offen.“
Stephan Rürup
Karikaturist
Rürup war gleich Feuer und Flamme für die Idee und half uns, eine Gruppe an Künstlern zusammenzustellen, deren Cartoons Sie diese Woche im SPOTLIGHT sehen. Dabei sind noch: Bettina Schipping, Miriam Wurster, Katharina Greve – und Henning Christiansen, mit dessen Karikatur der Ideen-Wettstreit zum Thema Wehrpflicht heute startet.
Wenn Sie uns helfen wollen, den SPOTLIGHT bekannter zu machen, teilen Sie gern die Cartoons in Ihren Sozialen Netzwerken!

Cartoon-Arena

Heute startet unsere Cartoon-Arena – in dieser Woche zur Wehrpflicht-Debatte. Den Beginn macht Henning Christiansen. Er ist Mitglied der Gruppe Hamburger Strich und hat unter anderem 2015 den Deutschen Cartoonpreis für neue Talente gewonnen. Nicht vergessen: Am Freitag können Sie alle Cartoons der Woche noch einmal ansehen und Ihre Favoriten wählen.
Stadtbild-Debatte: SPD schlägt Gipfeltreffen vor
Nach der Stadtbild-Aussage des deutschen Bundeskanzlers fordern zehn Bundestagsabgeordnete der SPD eine Versachlichung der Debatte. Sie schlagen ein Gipfeltreffen im Kanzleramt vor, auf dem die Problematik von Sicherheit im öffentlichen Raum diskutiert werden soll.
zeit.de
Argentiniens Präsident erzielt Erfolg bei Zwischenwahlen
Der ultraliberale argentinische Präsident Javier Milei erzielte mit seiner Regierungspartei La Libertad Avanza knapp 41 Prozent bei den Zwischenwahlen in Argentinien. Die oppositionelle Mitte-Links-Partei konnte nur etwa 24 Prozent erzielen. Die Zwischenwahl galt als Stimmungstest für Milei und seine Partei.
handelsblatt.com
Lokal: Familie von Opfer des Tiergartenmordes aus Berlin abgeschoben
Sechs Jahre nach dem Mord an dem Georgier Selimchan Changoschwili durch einen russischen Auftragsmörder wurde die Familie des Opfers nach Georgien abgeschoben. Die Familie von Selimchan fürchtet nun in dem prorussisch dominierten Land um ihr Leben.
tagesspiegel.de
Recherche: 84 Millionen Bestechungsgeld für Medikamenten-Empfehlungen
Eine Recherche von dänischen Journalisten zeigt, wie europäische Kardiologen enorme Summen für die Empfehlung eines bestimmten Herzmedikaments erhalten haben. Die Pharmaindustrie setzt laut der Recherche auf verschiedene Methoden, um die Ärzte zu beeinflussen.
srf.ch/rts.ch

Faktencheck

Angeblich drohe lügenden Politikerinnen und Politikern in Island ein „sofortiger Amtsverlust“. Obwohl online von vielen als „Fakt“ präsentiert, gibt es laut isländischem Justizministerium und Experten keine solche offizielle Regelung.
correctiv.org
Endlich verständlich
In den nächsten Wochen soll eine neue Version von ChatGPT mit Erotik-Funktion erscheinen. Bislang wurden sexuelle Inhalte von ChatGPT beschränkt, jetzt folgt also die Kehrtwende. Unsere Jugendredaktion Salon5 hat sich die angekündigten Funktionen genauer angeschaut. Ein Problem dabei: Noch ist unklar, wie sicher die vorgesehene Altersbeschränkung ist und wie sie überprüft werden soll.
instagram.com
So geht’s auch
Die Lebenszufriedenheit der Deutschen liegt laut einer Befragung wieder auf Vor-Corona-Niveau. Zugleich schrumpft „die Glückslücke“ zwischen Ost- und Westdeutschland. Die Spitze bildet Hamburg, das Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern. Die Ergebnisse sind nach Angaben der Institute für diese Bevölkerungsgruppen repräsentativ.
deutschlandfunk.de
Fundstück
In der Stadt Friedrichsdorf in Hessen sorgt eine neue Satzung der Freiwilligen Feuerwehr für Aufsehen: Sämtliche Amtsbezeichnungen sind nur noch in der weiblichen Form gehalten. Der Hintergrund: Vor nicht allzu langer Zeit standen nämlich dort noch beide Geschlechter, etwa „die Wehrführerin / der Wehrführer“. Die CDU-Fraktion im Stadtparlament hatte beantragt, die Doppelnennung zu streichen. Bürgermeister Lars Keitel (Grüne) setzte das Vorhaben um, allerdings anders als von der CDU erwartet: Er entschied sich kurzerhand, ausschließlich die weiblichen Formen beizubehalten. Die Christdemokraten fühlen sich missverstanden und fordern nun neutrale Begriffe wie „Wehrführende“ – was sie dem echten Gendern ein ganzes Stück näher bringt.
tagesschau.de
Ich war sieben Jahre alt und wartete in meinem Zimmer darauf, das Dröhnen des alten Autos meines Vaters zu hören. In wenigen Minuten würde er mit einem Stapel Tageszeitungen in den Händen nach Hause kommen. Ich blätterte eine Seite nach der anderen durch und suchte nach meinen Lieblingskarikaturisten – gespannt darauf, was sie mir an diesem Tag über die Welt, Politik, Liebe und Freundschaft erzählen würden.
Ich beneidete sie immer um ihre witzigen und originellen Ideen und träumte davon, einer von ihnen zu werden. Und es ist mir gelungen: Es hat ein paar Jahre gedauert, aber aus dem Kind ist ein politischer Karikaturist geworden. Eine Aufgabe, die ich gerne übernommen habe. Aber anscheinend hat das, was ich gezeichnet habe, das Regime in meinem Heimatland Ägypten verärgert. So sehr, dass sie beschlossen haben, mich loszuwerden. Ich musste mein Land verlassen und nach Deutschland ziehen.
Aber Sie irren sich, liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie glauben, dass dies eine traurige Geschichte ist. Tatsächlich handelt es sich um eine Geschichte über die Macht des Journalismus und der politischen Karikatur. Sie kann Generationen prägen, schwierige Gespräche anstoßen, zum Nachdenken anregen und die Zukunft verändern – zumindest sollte es so sein. Und auch hier in Deutschland sollten wir den Mut haben, offen für pointierte Kritik zu bleiben.
Deshalb haben wir uns hier bei CORRECTIV entschlossen, sie wieder einzuführen. Wir laden fünf großartige Karikaturisten in unsere neue Cartoon-Arena ein, wo alle fünf zu einem Thema zeichnen werden – im Wettstreit darum, wer uns am meisten faszinieren und eine neue Perspektive bieten kann. Und jede Woche entscheiden Sie auf unserem Instagram-Account über den Gewinner.
Dies ist eine Testphase, um zu sehen, wie Sie darauf reagieren – wir hoffen, dass es Ihnen gefällt. Lasst den Kampf beginnen und öffnet die Arena!

Abreißen statt Sanieren – oftmals ist das der gewählte Weg, um neuen Wohnraum zu schaffen. Wie häufig das passiert, kann eine Zahl verdeutlichen: „In Europa wird jede Minute ein Gebäude zerstört“, so hat es die Bürgerinitiative HouseEurope! berechnet. Warum das aus ökologischer und sozialer Sicht zu Problemen führt, hat diese vor kurzem erschienene CORRECTIV-Recherche aufgeschlüsselt.
correctiv.org
An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Till Eckert, Samira Joy Frauwallner, Leonie Georg, Sebastian Haupt, Ulrich Kraetzer und Jule Scharun.
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