Teaser Bild des CORRECTIV Spotlight Newsletters

Diese für Audio optimierte Kompaktfassung des täglichen Spotlight-Newsletters ist von einer KI-Stimme eingelesen und von Redakteuren erstellt und geprüft.

Autor Bild Anette Dowideit

wir von CORRECTIV verfolgen ja regelmäßig: Wo kommt das Geld aus dem riesigen Infrastruktur-Topf tatsächlich an? Also jene 500 Milliarden Euro, mit denen Bund und Länder unsere Infrastruktur und das Klima sanieren wollen? 

Wir schauen hin, weil nicht nur Sie als Leserinnen und Leser, sondern auch wir als Medien schnell den Überblick im Nachrichtendschungel verlieren: Wenn unsere Politikerinnen und Politiker ständig kleine und große Nachrichten-Bomben in den öffentlichen Raum werfen („Stadtbild“, „Veggie-Wurst“ etc.) – dann verstellt das womöglich den Blick auf das Wesentliche; auf das eigentliche Handeln der Politik.

Thema des Tages: Klima-Sparschwein wird geschlachtet

Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste

Faktencheck: Wagenknecht liegt bei Drohnen-Vorwürfen gegen den Kanzler falsch

Gute Sache(n): Wie gespalten ist Deutschland? Das sagt die Wissenschaft • Spanien: Roter Asphalt als Maßnahme gegen Hitze • Oktopus-Döner in Karlsruhe sorgt für Wirbel

CORRECTIV-Werkbank: Wie aus einem Schreibwettbewerb ein Buch wurde

Grafik des Tages: Aus diesen Ländern flüchten die meisten Menschen

  • 300 Milliarden Euro für Investitionen des Bundes – zum Beispiel für Bahnschienen,
  • 100 Milliarden, die Bundesländer unter sich und den Kommunen aufteilen – etwa für Straßen oder neue Schulgebäude,
  • 100 Milliarden, die in den „Klima- und Transformationsfonds“ fließen sollen.

Letzterer ist ein Geldtopf, der schon unter Angela Merkel (CDU) als Bundeskanzlerin eingeführt wurde. Ziel: Klimaneutralität fördern. Auf diese Weise sollte verhindert werden, dass wir am Klimaschutz sparen, wenn die Wirtschaft schwächelt.

Klimaaktivisten-Demo 2021 – damals stand bei ihnen Angela Merkel noch wegen zu wenig Klimaschutz in der Kritik. Quelle: picture alliance / IPON | Stefan Boness

Wozu der Fonds dient:
Der Fonds, kurz KTF, ist das zentrale Instrument für Klimaschutz und Energiewende in Deutschland. So beschreibt es das Bundeswirtschaftsministerium selbst auf seiner Internetseite.

Im Prinzip ist er ein riesiges Sparschwein, von dem eine Menge Klimaschutzmaßnahmen finanziert werden können. Zum Beispiel Zuschüsse für Hausbesitzerinnen und -besitzer, wenn sie energieeffizientere Heizungen oder dichtere Fenster einbauen. 

Mit Geld aus dem KTF werden aber auch Firmen finanziell entlastet, also die Wirtschaft gefördert. Zum Beispiel ersetzt Geld aus diesem Fonds seit Anfang dieses Jahres die sogenannte EEG-Umlage. Diese Umlage mussten zuvor Firmen und Privatkunden als Aufschlag auf den Strompreis zahlen, damit erneuerbare Energien ausgebaut werden konnten.

Was unsere Recherche zeigt:
Es ist etwas kompliziert. Also: Die Bundesregierung wollte ja, wie oben erwähnt, dafür sorgen, dass ein großer Batzen Geld aus dem „Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität“ in diesen bereits bestehenden Topf fließt, den KTF.

Genauer gesagt lautete das Versprechen (hier nachzulesen): Jedes Jahr fließen ab sofort zehn Milliarden Euro aus dem Sondervermögen in den KTF. Und zwar zusätzlich.

Wir haben nun aber herausgefunden, dass dieses Versprechen nicht eingehalten wird. In unserem heute veröffentlichten Text erklären wir dies ausführlich.

Mit den Geldern aus dem KTF sollen eigentlich zusätzliche Investitionen in Klimaschutz bezahlt werden, doch 2026 werden Ausgaben in den Topf geschoben, die vorher im Kernhaushalt lagen. (Ivo Mayr/CORRECTIV – KI-generiert mit Midjourney, Magnific AI und Firefly)

Kern der Recherche ist, dass aus dem Fonds nun offenbar eine ganze Reihe von Ausgaben bezahlt werden sollen, die nicht „zusätzlich“ zur normalen Haushaltsplanung erfolgen. Sondern die mehr oder weniger laufende Ausgaben sind. Was mit anderen Worten bedeutet: keine großen neuen Ausgaben für Klimaschutz.

Aktivisten auf Gelände der Weltklimakonferenz eingedrungen: Sie fordern Mitsprache
Rund 3.ooo Aktivisten demonstrieren am Dienstag vor dem Konferenzgebäude der Weltklimakonferenz. Indigene Aktivisten stürmten das Gelände in Belém, Brasilien, wenige Zeit später. Sie forderten mehr Mitsprache.
spiegel.de

Lokal: Kölner Hauptbahnhof wird ein weiteres Mal gesperrt
Der Kölner Hauptbahnhof soll im März 2026 ein weiteres Mal für den Fern- und Regionalverkehr gesperrt werden. Schon in einigen Tagen wird der Bahnhof wegen eines neuen Stellwerks das erste Mal für zehn Tage stillgelegt. Der Grund für die zweite Sperrung im März sei ein neu entdeckter Softwarefehler, so die Deutsche Bahn.
spiegel.de/rhein-zeitung.de (€)

Recherche: Wie völkische „Sippen“ ihre Kinder auf ein kämpferisches Leben einspielen
Eine Recherche von Kontext im Rahmen des Projektes „Recherchen gegen rechts“ zeigt, wie sogenannte völkische Sippen im Verborgenen ihr radikales und menschenverachtendes Weltbild an jüngere Generationen weitergeben. Dabei folgen die „Sippen“ der Ideologie des Rechtsextremismus und pflegen enge Kontakte zur AfD, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wurde.
kontextwochenzeitung.de

Sahra Wagenknecht an einem Rednerpult
Sahra Wagenknecht. Foto: Revierfoto / DPA / Picture Alliance

So geht’s auch
Das spanische Dorf Orba an der Costa Blanca hat roten Asphalt verlegt, um der extremen Hitze zu trotzen. Zwei zentrale Straßen wurden dafür neu gestaltet. Was dahintersteckt: Dunkler Asphalt absorbiert fast 90 Prozent der Sonnenstrahlung und speichert diese als Wärme. Das heizt Städte im Sommer stärker auf, „Wärmeinsel-Effekt“ genannt. Roter oder heller Asphalt hingegen wirft aufgrund reflektierender Pigmente mehr Sonnenlicht zurück. So sollen weniger „Hitzeinseln“ innerhalb der Ortschaft entstehen und die Umgebung soll abgekühlt werden. 
watson.de / garten-landschaft.de 

Fundstück
Der Oktopus ist ein hochintelligentes Tier, kann Beziehungen zu anderen aufbauen und sich Dinge über längere Zeit merken. Doch war die Reaktion des Menschen, als er ihn entdeckte: „Ob der wohl gut im Döner schmeckt?“ So ähnlich muss es abgelaufen sein, denn in Karlsruhe gibt es seit einigen Tagen den „Oktopus-Döner“. Ins Rollen gebracht von der rumänischen Kette Pescobar, deren Gründer den skurrilen Döner zuvor schon in London etabliert hat. Ausgelöst hat das in Sozialen Netzwerken nicht nur Wohlwollen – viele sorgen sich um den Tierschutz; diskutiert wird auch, ab wann ein Tier als „zu intelligent“ gilt, um es zu essen. 
swr.de / stern.de


Book-Talk wurde schnell geboren, der Start damals: Ein Schreibwettbewerb, gesucht waren Geschichten über Wendepunkte im Leben, über persönliche Mauerfälle, 35 Jahre nach dem deutsch-deutschen. Viele Hunderte Geschichten haben uns erreicht. Menschen haben sich getraut, sich etwas von der Seele zu schreiben: Wie der Verlust von geliebten Menschen sie verändert hat, das Ende einer großen Liebe, oder der Mut, den sie gefasst haben, etwas Neues zu beginnen. 

An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Jule Scharun, Till Eckert, Samira Joy Frauwallner, Ulrich Kraetzer und Finn Schöneck.