Corona-Quarantäne: Ja, Schreiben eines Edeka-Markt-Inhabers über Lohnfortzahlung für Ungeimpfte ist echt
In Sozialen Netzwerken kursiert das Schreiben eines Edeka-Markt-Inhabers aus Bautzen in Sachsen, der seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Lohnfortzahlung trotz Quarantäne garantiert, egal ob sie gegen Covid-19 geimpft sind oder nicht. Das Schreiben ist einer Pressesprecherin zufolge echt.
„Lohnfortzahlung für Ungeimpfte im Quarantänefall“ – ein Schreiben mit diesem Betreff eines Edeka-Markt-Inhabers kursiert seit Ende September in Whatsapp, aber auch auf Facebook, wo es bereits mehr als 70.000 Mal geteilt wurde. Mehrere Menschen haben uns gefragt, ob es echt ist.
Das Schreiben ist auf den 24. September datiert und stammt dem Briefkopf zufolge von einem Edeka-Markt in Bautzen in Sachsen. Es richtet sich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Markts. Der Inhaber schreibt: „Sollten Sie als umgeimpfte Person wegen eines Coronafalles in Ihrem Umfeld in Quarantäne müssen, werde ich Ihnen für diese Zeit freiwillig Lohnfortzahlung gewähren.“
Der Inhaber bezieht sich auf die am 1. November in Kraft tretende bundesweite Regelung, dass im Falle von Quarantäne umgeimpfte Angestellte keinen Anspruch mehr auf Lohnfortzahlungen oder Lohnersatzleistungen haben. Er halte das für „falsch und moralisch fragwürdig.“
Edeka-Sprecherin erklärt, dass Marktinhaber eigenverantwortlich entscheiden können
Wir haben den Filialleiter des Edeka-Markts in Bautzen telefonisch erreicht. Er erklärte uns gegenüber, dass er und auch der Inhaber des Markts, dessen Name unter dem Schreiben steht, sich nicht zur Echtheit des Schreibens äußern möchten.
Wir haben zudem bei der Pressestelle von Edeka nachgefragt. Eine Sprecherin schrieb uns in einer E-Mail: „Wir können die Echtheit des vorliegenden Schreibens bestätigen. Die Kaufleute im genossenschaftlichen Edeka-Verbund sind selbstständige Unternehmer und so auch eigenverantwortlich in ihrer Arbeitgeberrolle.“
Redigatur: Tania Röttger, Steffen Kutzner