Fußballdoping

Dopte Fuentes Fußballer bei der WM 2006?

Kommenden Montag beginnt der Prozess gegen Eufemiano Fuentes. Immer mehr Medien beschäftigen sich mit den schon mehrfach berichteten Fußball-Verbindungen von Eufemiano Fuentes. Der britische Telegraph schreibt nochmal über eine Spur zur WM 2006.

von Daniel Drepper

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Der Telegraph hat mit dem ehemaligen Radprofi Jörg Jaksche gesprochen. Jaksche sagt, Fuentes habe stets sehr stolz über seine Arbeit für andere Sportarten gesprochen. Jaksche berichtet auch noch einmal, dass ihn deutsche Beamte fragten, ob er 2006 von Fuentes in Frankfurt behandelt worden sei. Weil Fuentes normalerweise nur für Tour-Etappen im Ausland behandelte, war es Jaksche zunächst ein Rätsel, warum er in Frankfurt hätte behandelt werden sollen. „Ich denke die Wahrheit ist, dass die deutsche Polizei etwas über Verbindungen zur WM 2006 wusste, aber nicht alle nötigen Informationen hatte“, zitiert der Telegraph Jaksche.

Gestern hat das WDR-Magazin Sport Inside über den anstehenden Fuentes-Prozess berichtet. Der zuständigen Oberstaatsanwalt Eduardo Esteban bestreitet nicht, dass auch andere Sportler bei Fuentes gedopt wurden. Warum in den 7700 Seiten Ermittlungsunterlagen trotzdem keine anderen Sportler auftauchen? „Ich glaube, dass die Guardia Civil alle Beweise, die sie hatte, ins Verfahren eingebracht hat. In ihrem Bericht stehen aber nur die Sportler, die sie eindeutig identifizieren konnte. Radsportler eben.“

Der WDR beschreibt noch einmal, wie häufig und aus wie vielen Quellen mittlerweile bestätigt wurde, dass auch Fußballer von Fuentes gedopt wurden. Und er spricht mit Fuentes‘ Anwalt Julian Perez Templado, der zu den übrigen Kunden seines Mandanten nichts sagen will. Inklusive Revision könnte der Prozess bis Mitte 2014 dauern. Dass neue Dinge über gedopte Fußballer ans Licht kommen, gilt als sehr unwahrscheinlich.