Gefährliche Keime

Osteuropäische Arbeiter werden in der Fleischindustrie systematisch ausgebeutet

von Jonathan Sachse

In der deutschen Fleischindustrie werden osteuropäische Arbeiter mit Werkverträgen in großem Stil ausgebeutet. Das berichtet heute DIE ZEIT im nächsten Teil der Recherche- Kooperation mit der Funke-Mediengruppe und CORRECTIV. Mindestens 40.000 Werkvertragsarbeiter werden demnach in deutschen Schlachthöfen ausgebeutet, etwa 80 Prozent der Schlacht- und Zerlegearbeiten werden von den Osteuropäern erledigt. Das schätzt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten.

Die Kollegen von der ZEIT haben sich besonders Schlachthöfe und Wurstfabriken in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen angeschaut, die ganze Produktionssschritte an die Subunternehmer ausgliedern. Im Milliardenmarkt dieser Schlachtbetriebe geht es vor allen Dingen um Geschwindigkeit. Die Zustände für die schlecht bezahlten Arbeiter sind laut ZEIT-Recherchen erbärmlich. Sie wohnen in Ställen, teilen sich Betten und arbeiten über die gesetzlich geregelten Arbeitszeiten. Subunternehmer nutzen der ZEIT zufolge eine Gesetzeslücke und Stellen osteuropäische Arbeiter zu menschenunwürdigen Bedingungen an. Beobachter sprechen von moderner Sklaverei.

Am Beispiel der niedersächsischen Kreisstadt Vechta wird beschrieben, wie extrem die Zustände sind. Dort schlafen Arbeiter in benachbarten Wäldern, weil sie keinen Schlafplatz bekommen. Tagsüber schuften sie in den Schlachthöfen.

In diesem System aus Hochtechnologie und Menschenhandel entwickelt sich auch eine Brutstätte für multiresistente Keime, gegen die manchmal keine Antibiotika mehr wirken. Für die ausgenutzten Arbeiter ist die Gefahr besonders hoch, sich mit multiresistenten Keimen zu infizieren.

Den kompletten Artikel lesen Sie heute in DER ZEIT. Hier gibt es die Vorabmeldung.

Wir können ihre Unterstützung bei der Recherche zu multiresistenten Keimen gebrauchen. Haben Sie selbst Erfahrungen mit multiresistenten Keimen gemacht? Hier können Sie ihre Erlebnisse oder die ihrer Bekannten oder Verwandten in einem von uns entwickelten Fragebogen teilen. Unsere Berichterstattung finden Sie unter mrsa.correectiv.org.