Mafia

„Wichtig ist, wie man mit der eigenen Angst lebt“

Vor 23 Jahren wurde Mafia-Richter Giovanni Falcone ermordet. Er war eine Symbolfigur im Kampf gegen die Cosa Nostra. Ein Andenken mit seinen eigenen Worten.

von Margherita Bettoni

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Am 23. Mai 1992 landen der Mafia-Richter Giovanni Falcone und seine Ehefrau Francesca Morvillo am Flughafen Punta Raisi. In seiner Heimatstadt Palermo hat Falcone mehr Feinde als Freunde: Er hat den Maxi-Prozess gegen die Cosa Nostra  geführt und 360 ihrer Mitglieder verurteilt. 

Am Flughafen warten Falcones Leibwächter mit drei Autos. Der Richter und seine Frau steigen in einen weißen Fiat-Croma. Falcone sitzt am Steuer und fährt Richtung Palermo. Die Stadt ist nah – nur sieben Kilometer entfernt.

Es ist 17.58 Uhr. Falcones Auto und die der Eskorte erreichen Kilometer fünf der A29, bei der Ausfahrt Capaci.  Ein Augenzeuge, so wird er es der Polizei erzählen, hört einen heftigen Knall. Die Cosa-Nostra hat um die 500 Kilo Sprengstoff in einem Abflussrohr unter der Fahrbahn versteckt. Die Explosion erfasst den ersten Wagen, in dem die Leibwächter fahren, und schleudert ihn in die Luft. Falcones Auto prallt gegen eine Mauer aus Asphalt und Kiesel, die durch die Detonation entstanden ist.

An diesem Tag sterben nicht nur Giovanni Falcone (53) und Francesca Morvillo (46), sondern auch die Leibwächter Rocco Di Cillo (30), Vito Schifani (27) und Antonio Montinaro (29).

1988 drehten Regisseur Claude Goretta und Journalistin Marcelle Padovani den Dokumentarfilm: „I nemici della mafia: La solitudine del giudice Falcone“ („Die Gegner der Mafia: Die Einsamkeit des Richters Falcone“). Darin erzählt Falcone unter anderem, wie er mit der Angst vor der Mafia lebt (s. u. im Video).

(Für deutsche Untertitel im unteren, rechten Teil des Videos auf dem Einstellungen-Rad klicken und bei „Subtitels“ die Sprache auswählen) 

Mehr über die Geschichte von Giovanni Falcone auf Spiegel-TV (hier klicken).