Nein, der stellvertretende Pfizer-Geschäftsführer Rady Johnson wurde nicht verhaftet
Im Internet kursiert die Behauptung, der stellvertretende Geschäftsführer von Pfizer, Rady Johnson, sei verhaftet und wegen Betrugs angeklagt worden. Das ist frei erfunden – die ursprüngliche Meldung ist als Satire gekennzeichnet, viele halten sie jedoch für echt.
In Sozialen Netzwerken (hier und hier) wird behauptet, der stellvertretende Geschäftsführer von Pfizer, Rady Johnson, sei wegen mehrfachen Betrugs verhaftet und angeklagt worden. Als Quelle wird ein englischsprachiger Artikel des Blogs Radio Patriot vom 6. Mai verlinkt. Die Behauptung stammt jedoch ursprünglich von der Seite Vancouver Times. Dort wird an mehreren Stellen darauf hingewiesen, dass es sich um einen Satire-Beitrag handele. Manche Nutzerinnen und Nutzer auf Twitter oder Telegram halten die Meldung aber offenbar für echt.
Am Ende des Artikels auf der Seite der Vancouver Times heißt es: „Dies ist ein Satire-Artikel. Die Gesundheitsbehörden in Kanada halten die Impfstoffe für sicher und wirksam.“ Auch im Abschnitt „Über Uns“ wird die Seite als satirisch eingeordnet. „Wir schreiben satirische Geschichten über Themen, die Konservative betreffen“, steht dort. Die Seite veröffentlicht jedoch auch nicht-satirische Meldungen.
Doch dieser Hinweis fehlt in den vielen Beiträgen in Sozialen Netzwerken, die die Behauptung weiterverbreiten. Im Blog Radio Patriot wird gar spekuliert, der Autor der ursprünglichen Meldung habe sich nur vor der kanadischen Regierung schützen wollen, indem er den Beitrag als Satire kennzeichnete. Radio Patriot verbreitet auch Verschwörungserzählungen, etwa von der sogenannten QAnon-Bewegung
Pfizer bestätigt: Rady Johnson wurde nicht verhaftet
Wir haben zudem bei Pfizer nachgefragt, ob Rady Johnson verhaftet wurde. „Wir können bestätigen, dass diese Behauptung falsch ist“, schrieb uns die Pressestelle per E-Mail.
Dass ein leitender Angestellter von Pfizer verhaftet worden sei, wurde schon im November 2021 im Netz behauptet. Damals bezog sich die Meldung auf den Geschäftsführer Albert Bourla, war jedoch ebenfalls frei erfunden.
Redigatur: Alice Echtermann, Steffen Kutzner