Keine Inszenierung von CNN und BBC: Video zeigt ukrainischen Filmdreh
Ein Video soll angeblich zeigen, wie die BBC und CNN Berichte aus der Ukraine fälschen. Doch die Aufnahme, die schon gut zwei Jahre alt ist, zeigt einen Filmdreh in der Ukraine.
„Die Lügenpresse BBC & CNN teilen sich offenbar die Kosten bei der Produktion ihrer staatlich bezahlten Propaganda-Fake-Nachrichtenberichte aus der Ukraine“, heißt es in einem X-Beitrag vom 26. August über ein Video. Darin sind Dreharbeiten zu sehen: Im Hintergrund eine Hausruine, davor ausgebrannte Autos und Menschen, die offenbar vor etwas wegrennen.
Auf X wurde der Beitrag mehr als 800 Mal geteilt, ein identischer englischer Beitrag mehr als 5.000 Mal. Auch einzelne Facebook-User griffen ihn auf.
Doch das Video zeigt keine Inszenierung der beiden internationalen Nachrichtensender, sondern Dreharbeiten zu einem ukrainischen Spielfilm. Es ist nicht das erste Mal, dass dieses Video in einen falschen Kontext gesetzt wird. Im August 2022 verbreiteten Nutzerinnen und Nutzer dazu die Falschbehauptung, es zeige eine inszenierte Flucht von Ukrainerinnen und Ukrainern.
Kein Bezug des Videos von Filmdreharbeiten zu BBC und CNN
Im Video ist ein Tiktok-Logo und der Nutzername „@yarikfors“ zu sehen. Das Profil gehört Yaroslav Forsik. Laut der Nachrichtenagentur AP ist Forsik Casting-Assistent für den ukrainischen Spielfilm „Region of Heroes“ – er bestätigte AP, dass das Video vom Filmset stammt. Auf Anfrage von AP erklärt er: „Ich habe ein Video für mein Publikum veröffentlicht. Ich hätte nicht gedacht, dass es zu diesem Thema eine Millionen Aufrufe und Spekulationen gibt.“
Der Film wurde laut Beschreibung zu Kriegszeiten gedreht, handelt vom Krieg in der Ukraine und beruht auf wahren Begebenheiten. Die im Video gezeigten Dreharbeiten fanden in Hostomel statt, rund 20 Kilometer nordwestlich von Kiew. Dort gab es im Februar 2022 besonders heftige Kämpfe mit der russischen Armee. Die Dreharbeiten starteten laut Facebook-Seite des Films ab Juli 2022.
Bilder-Rückwärtssuchen lieferten keine Hinweise darauf, dass BBC oder CNN die Aufnahme jemals verwendeten. Auch im Video selbst ist kein Bezug zu den beiden Sendern ersichtlich.
Einen Überblick mit allen Faktenchecks von uns zum Krieg in der Ukraine finden Sie hier.
Redigatur: Paulina Thom, Sarah Thust