Video über „Blackrock“ zeigt nicht Friedrich Merz’ Sohn
In einem Video in Sozialen Netzwerken soll der Sohn des CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz angeblich „gnadenlos“ auspacken. Doch die Person im Video ist nicht Philippe Merz, sondern ein anderer Mann.
In einem Video, das seit Jahren in Sozialen Netzwerken kursiert und sich aktuell wieder verbreitet, behauptet ein Mann, er sei Philippe Merz, der Sohn von Friedrich Merz. In der elfminütigen Aufnahme mit dem Titel „Philippe Merz und der Gang nach Canossa“ läuft der Mann anfangs durch eine Ruine auf einem Hügel, setzt sich dann an einen Tisch, hinter ihm an der Wand hängen altertümliche Waffen. Er spricht über „Blackrock“, ein Investmentunternehmen, um das sich Verschwörungstheorien ranken und für das Friedrich Merz von 2016 bis 2020 als Aufsichtsratsvorsitzender in Deutschland arbeitete. Zu dem Video heißt es, Philippe Merz packe „gnadenlos“ über seinen Vater aus.
Seit mindestens 2019 haben mehr als einhunderttausend Nutzerinnen und Nutzer die angebliche Videobotschaft von Friedrich Merz’ Sohn auf Telegram, Youtube, X und Facebook gesehen.
Mann im Video ist nicht Friedrich Merz’ Sohn Philippe Merz
Doch der Mann, der im Video über „Blackrock“ spricht, ist nicht Merz’ Sohn. Das zeigt ein Abgleich mit Fotos von Philippe Merz, der braune Locken und keinen Bart hat. Der Mann im Video sieht vollkommen anders aus – er hat einen kurzen Bart mit Koteletten und eine Glatze.
Gegen Ende des Videos wird neben dem Namen Philippe Merz noch ein anderer Name eingeblendet. Eine Google-Suche danach führt zu einem Youtube-Video und einem Linkedin-Profil. Aussehen und Stimme des Mannes passen zu dem Video, das in Sozialen Netzwerken kursiert. Laut Linkedin-Profil arbeitet der Mann als Sales Director in der italienischen Region Emilia-Romagna. Das passt auch zu dem Titel des Videos und der Ruine, die am Anfang und Ende des Videos zu sehen ist, denn in der Region liegt die Burg Canossa. Auf Nachfrage, ob er das Video erstellt hat, reagierte der Mann nicht.
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Redigatur: Steffen Kutzner, Sarah Thust