Faktencheck

Dieses Fahrrad-Gewinnspiel ist nicht von Zweirad Hackmann, sondern fake

Eine Facebook-Seite lockt mit Fotos des Unternehmens Zweirad Hackmann für einen vermeintlichen Fahrrad-Gewinn. Doch dahinter steckt Betrug.

von Faktencheck-Redaktion

e-bike-fake-gewinnspiel-zweirad-hackmann-facebook-falsch-betrug
Die Fotos in diesem Facebook-Beitrag sind irreführend, denn hinter der vermeintlichen Gewinnspiel steckt nicht Zweirad Hackmann, sondern eine Facebook-Seite, für die sich keiner verantwortlich zeigt (Quelle: Facebook; Screenshot und Collage: CORRECTIV.Faktencheck)
Behauptung
Eine Facebook-Seite verschenke 150 Fahrräder nach dem Zufallsprinzip an alle, die „dankeschön“ kommentieren.
Bewertung
Falsch. Das Gewinnspiel ist gefälscht und stammt nicht von Zweirad Hackmann.

Wenige Wochen vor Weihnachten heißt es in einem Facebook-Beitrag: Wer „dankeschön“ kommentiert, könne eines von 150 Fahrrädern gewinnen. Diese Chance nutzten offenbar mehr als 500 Personen. Ein Nutzer schreibt: „Nette Initiative.“ Jemand anderes: „Super Aktion.“ Doch das angebliche Gewinnspiel ist fake. Dahinter steckt die gleiche Masche wie bei einem Betrugsversuch, über den wir bereits im vergangenen Monat berichteten.

Hinter diesem Fake-Gewinnspiel steckt nicht „Zweirad Hackmann“, sondern eine dubiose Facebook-Seite, die kein Impressum hat (Quelle: Facebook; Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)
Hinter diesem Fake-Gewinnspiel steckt nicht „Zweirad Hackmann“, sondern eine dubiose Facebook-Seite, die kein Impressum hat (Quelle: Facebook; Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)

Unternehmen Zweirad Hackmann warnt vor Fake-Gewinnspielen

Die Facebook-Seite, die das Fake-Gewinnspiel veröffentlichte, heißt „E-Bike“. Sie wurde erst am 30. Oktober 2024 erstellt und hat nur wenige Follower. Obwohl in den Fotos des Facebook-Beitrags der Name „Zweirad Hackmann“ steht, taucht dieser nicht auf der Facebook-Seite auf. Im Reiter „Seitentransparenz“ ist niemand eintragen, der für die Inhalte der Seite verantwortlich wäre. 

Eine Google-Suche nach dem Unternehmen „Zweirad Hackmann“ zeigt: Weder auf dessen Webseite noch auf der offiziellen Facebook-Seite gibt es ein solches Gewinnspiel. Das Unternehmen warnte bereits im September 2024 vor Fakes, bei denen der Name des Unternehmens fälschlich genutzt wird.

Eine Facebook-Nutzerin erkannte den Betrug und veröffentlichte eine Bewertung auf der gefälschten Facebook-Seite. Sie schreibt: Das Gewinnspiel sei fake, die Seite dahinter „dubios“.

Eine Facebook-Nutzerin warnt in den Bewertungen vor dem Fake-Gewinnspiel (Quelle: Facebook; Screenshot und Schwärzung: CORRECTIV.Faktencheck)
Eine Facebook-Nutzerin warnt in den Bewertungen vor dem Fake-Gewinnspiel (Quelle: Facebook; Screenshot und Schwärzung: CORRECTIV.Faktencheck)

Gefälschtes Gewinnspiel hat keine Teilnahmebedingungen

Auffällig ist auch, dass der Facebook-Beitrag keine Teilnahmebedingungen enthält. Diese sind jedoch der „rechtliche Kern“ eines Gewinnspiels, wie die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main auf ihrer Webseite erklärt.

Wer das Fake-Gewinnspiel kommentiert, erhält eine Nachricht des Seitenbetreibers. Darin heißt es unter anderem: Um zu gewinnen, soll der Nutzer den Facebook-Beitrag in fünf Facebook-Gruppen teilen. Das ist eine typische Masche von Betrügern, über die wir schon häufig berichteten. Sie führt dazu, dass mehr Personen von dem betrügerischen Gewinnspiel erfahren und potenziell daran teilnehmen.

Die Facebook-Seite antwortet wenige Minuten nachdem ein Nutzer das Fake-Gewinnspiel kommentiert hat (Quelle: Facebook; Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)
Die Facebook-Seite antwortet wenige Minuten nachdem ein Nutzer das Fake-Gewinnspiel kommentiert hat (Quelle: Facebook; Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)

In der Regel folgt eine weitere Nachricht mit Links, die häufig zu einer externen Webseite führen. Wenn Nutzerinnen und Nutzer dort ihre Daten eingeben, werden diese für Phishing-Versuche genutzt. Das heißt, es können Werbeanrufe oder E-Mails mit Spam folgen. Davor warnt nicht nur die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, sondern auch Facebook. Trotz der Warnungen existieren betrügerische Inhalte wie diese jedoch weiter auf der Plattform. 

Daran kann man unseriöse Facebook-Seiten erkennen: 

  • Ist das Facebook-Profil mit einem blauen Haken verifiziert?
  • Gibt es ein Impressum?
  • Liegt die Follower-Anzahl in einer glaubwürdigen Größenordnung für die Bekanntheit einer Marke oder Person?
  • Welche Art von Beiträgen werden auf dem Facebook-Profil veröffentlicht?
  • Wann wurde die Seite erstellt?

Redigatur: Matthias Bau, Viktor Marinov

CORRECTIV im Postfach
Lesen Sie von Macht und Missbrauch. Aber auch von Menschen und Momenten, die zeigen, dass wir es als Gesellschaft besser können. Täglich im CORRECTIV Spotlight.