Gesellschaft

Nein, die Stadt Osnabrück hat keine Karussellautos verboten

Im Netz kursiert ein Artikel, der behauptet, in Osnabrück seien künftig Motorräder, Flugzeuge und exotische Tiere als Karussellfahrzeuge verboten. So solle Kindern Umweltschutz und artgerechte Tierhaltung näher gebracht werden. Ein entscheidender Hinweis fehlt: Achtung Satire!

von Cristina Helberg

Bildschirmfoto 2019-01-07 um 16.05.39
Nein, in Osnabrück wurden Autos und Wildtiere als Karussellfahrzeuge nicht verboten. Foto: LUM3N / pixabay
Bewertung
Nein, die Stadt Osnabrück hat keine Karussellautos verboten. Die Nachricht war eine Satiremeldung.

Am 5. Januar postete die Facebookseite „Wir haben die Schnauze voll“ ein Foto eines Zeitungsartikels mit der Überschrift „Karussellautos sind tabu“. In dem Artikel berichtete die Osnabrücker Zeitung über ein angebliches Verbot bestimmter Fahrzeuge auf Kinderkarussells.

Autos, Lkw, Motorräder, Flugzeuge und exotische Tiere seien auf Karussells in Osnabrück ab 2019 verboten. Stattdessen seien Fahrräder, öffentlicher Nahverkehr und Nutztiere erlaubt, um Kindern zu vermitteln, dass die nicht artgerechte Haltung von Wildtieren und der Autoverkehr nicht mehr zeitgemäß seien. Der Beitrag wurde auf Facebook bisher 125 Mal geteilt. In den Tagen zuvor hatten verschiedene Twitternutzer das Foto des Artikels ebenfalls geteilt – ohne Hinweis auf Satire.

Facebookbeitrag vom 5. Januar 2019, Screenshot: CORRECTIV

Als der Beitrag bei Facebook am 5. Januar veröffentlicht wurde, hatte die Osnabrücker Zeitung längst reagiert und klargestellt: Es handelte sich um Satire. „Tatsächlich zeigt das Foto des Artikels nur einen kleinen Ausschnitt der ersten Lokalseite, die an Silvester traditionell mit ‘Tills Silvesterpunsch und Bleigießerei’ überschrieben ist. Dabei handelt es sich um ein Satireformat, das – ähnlich dem Portal Postillon – viel diskutierte Nachrichten aufgreift und weiterspinnt – nur mit lokalen Inhalten.“

Aufklärungsartikel der Osnabrücker Zeitung

Um Missverständnisse zu vermeiden, verzichtet die Osnabrücker Zeitung bei diesen Artikeln auf eine Online-Veröffentlichung. Diese Vorsichtsmaßnahme umgingen Nutzer mit dem verbreiteten Foto des Print Artikels.

Verschiedene überregionale Medien griffen das Thema in der ersten Januarwoche auf und klärten über den Satireartikel auf. Unter anderem die Faktenchecker von Mimikama und die Redaktionen von bento und Focus.