Gesellschaft

Nein, dieses Google Maps-Bild zeigt keinen Mord

Mit seinen Kameras filmt Google immer wieder skurrile Situationen. 2013 glaubten viele Internetnutzer bei Google Maps Aufnahmen eines Mordes entdeckt zu haben. Doch hinter den Fotos steckte eine unspektakuläre Erklärung.

von Cristina Helberg

Bildschirmfoto 2019-01-16 um 17.09.09
Facebookbeitrag vom 14. Januar 2019 mit falscher Behauptung
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Falsch. Das Bild zeigt keinen Mord, sondern die Spuren eines nassen Hundes. Das ist seit 2013 bekannt.

„Gibt man bei Google Maps die Koordinaten 52.376552, 5.198303 ein, sieht man zwei Männer die versuchen eine Leiche in einen See zu werfen“, behauptet ein Post der Facebookseite „Bluefacts“ vom 14. Januar 2019. Stimmt das?

Facebookbeitrag vom 14. Januar 2019 mit falscher Behauptung

Die Spur führt in die Niederlande

Wer der Anleitung im Post folgt, landet anhand der Koordinaten bei einem See in der niederländischen Stadt Almere. Zu erkennen ist ein runder Steg, der ins Wasser ragt.

Koordinaten des Facebookpost bei Google Maps, Screenshot: CORRECTIV

Genau dort vermuteten Internetnutzer im Jahr 2013 den Tatort eines Verbrechens. Auf Aufnahmen glaubten sie zwei Männer entdeckt zu haben, die eine Leiche ins Wasser werfen wollten. Außerdem waren auf den Bildern Spuren auf dem Steg zu erkennen. Nutzer vermuteten, dies seien Blutspuren des vermeintlichen Mordes.

Die Auflösung des Rätsels

Im April 2013 lieferte die britische Zeitung The Sun dann die Erklärung für die Bilder. Jacquelina Koenen hatte sich und ihren Hund auf dem Bild erkannt. Ihre Erklärung: Die Spuren hinterließ ihr nasser Hund nach einem Bad im See.

Erklärung der Spuren in der britischen Zeitung The Sun, Screenshot: CORRECTIV
Erklärung im Artikel der Zeitung The Sun: Jacquelina Koenen mit ihrem Hund, Screenshot: CORRECTIV

Damit war das Rätsel um die mysteriösen Aufnahmen gelöst. T-Online zufolge hat auch die niederländische Polizei die Auflösung bestätigt. „Die niederländische Polizei bestätigte die Geschichte. ‘Es war kein Mord, es war ein Hund’, sagte eine Sprecherin. Wie die Lokalzeitung Almere Vandaag berichtete, wusste die Polizei schon seit Längerem von dem ‘Google Maps’-Foto“.