Maske unter der Nase? Satire-Artikel des „Postillon“ wird falsch verstanden
Ein satirischer Beitrag des „Postillon“ verbreitet sich in Sozialen Netzwerken. In Kreisen mit niedriger Inzidenz erlaube die Regierung künftig, die Maske unter der Nase zu tragen, steht darin. Das ist frei erfunden, doch einige Menschen haben das offenbar nicht verstanden.
Immer wieder wird Satire im Internet nicht als solche erkannt und satirische Meldungen werden als echte Nachrichten missverstanden. So heißt es am 15. Juni auf Telegram: „Ab einer Inzidenz von unter 25 soll die Maske ‘nur’ noch unter der Nase getragen werden.“ Dahinter steckt ein Satire-Beitrag des Postillon. Darauf weisen einige Verbreiter des Beitrags auch hin, andere jedoch lassen diesen Hinweis weg.
Hinzukommt: Bei dem Link, der geteilt wird, ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, dass der Artikel vom Postillon stammt. Stattdessen ist dort die Adresse einer Webseite namens „flip.it“ zu sehen (im Bild von uns lila markiert). Man erkennt erst, dass es sich um Satire handelt, wenn man auf den Link klickt.
Einige Menschen in Sozialen Netzwerken halten den Satire-Beitrag für echt
Die Behauptung wurde zum Beispiel ohne Satire-Hinweis auf Telegram und Facebook weiterverbreitet. Kommentare unter dem Facebook-Beitrag zeigen, dass mehrere Nutzerinnen und Nutzer die Behauptung für echt hielten. Eine Nutzerin schreibt beispielsweise: „Es ist ein Maulkorb, ein Gehorsamkeitsfetzen sonst nichts mehr. Wir sollen ihn tragen damit sie so ihre Macht beweisen können.“ Andere kommentieren das mit „Irre“ oder „Immer noch bescheuerter, Hauptsache Befehl erteilt“.
Andere Menschen weisen darauf hin, dass es sich um Satire handelt.
Im FAQ der Seite Der Postillon heißt es: „Alles, was im Postillon steht, ist Satire und somit dreist zusammengelogen.“
Übrigens: Alle Texte vom Postillon beginnen mit den Buchstaben „dpo“, in Anlehnung an die Nachrichtenagentur DPA. Die Abkürzung ist auch in den Telegram-Beiträgen zu sehen (oben im Bild grün markiert).
Redigatur: Alice Echtermann, Uschi Jonas
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Quellen
- Über den Postillon: Link