„Flowers of Freedom“ — Screening und Filmgespräch am 25. März
Der Film „Flowers of Freedom“ handelt vom Widerstand in Kirgistan; von Frauen, die für Ihr Glück kämpfen. Gegen Macht und Staat. Ein Film über den Duft der Freiheit.
Erkingül und ihre Mitstreiterinnen treten gegen die Betreiber der größten Goldmine Kirgistans an, sie kämpfen gegen korrupte Behörden und ein autoritäres Regime. Wenn sie sich zusammensetzen, reden sie über die nächste Ernte und vergiftetes Wasser, über Schafe und Sitzblockaden. Die Kölner Filmemacherin Mirjam Leuze begleitete die Aktivistinnen und ihren erstaunlichen Kampf vier Jahre lang. Ihr Film ist fertig und CORRECTIV präsentiert ihn am 25. März 2015 ab 19 Uhr im Kino Babylon in Berlin-Mitte. Der Dokumentarfilm heißt „Flowers of Freedom“. Im Anschluss an die Filmvorführung spricht unser Reporter Marcus Bensmann mit der Regisseurin. Ein Abend über Frauen und Freundschaft, über Zivilcourage und Zyanid. Die ersten 20 Anmeldungen an events@CORRECTIV (Stichwort: „Freedom“) erhalten freien Eintritt.
Täglich donnern durch das kirgisische Dorf Barskoon riesige LKWs mit einer gefährlichen Fracht: Zyanid, eine hochgiftige Chemikalie, mit der in der nahe gelegenen Kumtor-Mine Gold abgebaut wird. Als 1998 ein mit Zyanid beladener LKW in den Fluss des Dorfes stürzt, erkranken Hunderte von Dorfbewohnern. Sieben Jahre später beginnen mutige Frauen ihren Kampf für die Rechte der Opfer. Sie gründen eine kleine Umweltorganisation und blockieren immer wieder die Zufahrt zur Mine. Von den anderen Frauen im Dorf werden die Umweltaktivistinnen für ihren Mut und ihre Unabhängigkeit bewundert: Erkingül, die wegen ihrer politischen Aktivität massiv unter Druck gesetzt wird; Sakisch, die als erste Frau im Dorf ein Auto fährt, und die alleinerziehende Asel, die den Mut hat, sich aus einer Zwangsehe zu befreien.
Vier Jahre lang begleitete die Kölner Filmemacherin Mirjam Leuze die Aktivistinnen mit ihrer Kamera und wurde dabei Zeugin einer erstaunlichen Entwicklung: Nachdem im Frühjahr 2010 eine Revolution das Regime in Kirgistan stürzt, werden die bis dahin unter Polizeibeobachtung stehenden Frauen zu Mitgestalterinnen eines politischen Aufbruchs. So schafft Erkingül nach den ersten demokratischen Wahlen den Sprung ins Parlament und führt ihren zähen Kampf gegen die Goldmine als Politikerin weiter. Mit Humor und großer Nähe zeigt „Flowers of Freedom“ Leben und Überleben in einem kirgisischen Dorf und den globalen Kampf um Rohstoffe aus der Perspektive mutiger Frauen in Zentralasien.
Auf der 64. Berlinale wurde „Flowers of Freedom“ in der Kategorie „Perspektive Deutsches Kino“ präsentiert. Im Februar gewann der Film den 2. Platz des Publikumspreises des Internationalen Filmwochenendes in Würzburg.
Im Anschluss an die Filmvorführung spricht CORRECTIV-Reporter Marcus Bensmann mit der Regisseurin Mirjam Leuze über ihre Erfahrungen in Kirgistan. Bensmann arbeitet seit über zehn Jahre als Journalist in Zentralasien. Er gehört zu den wenigen Reportern, die vor Ort über die Anfänge des kirgisischen Machtumsturzes und über das Massaker von Andischan berichtet haben.
Mirjam Leuze studierte Ethnologie und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft an der Universität zu Köln. Während eines Studienjahres lebte Mirjam in verschiedenen Dörfern Kirgistans. 2010 gründete sie die Produktionsfirma TOPOS, um ihren ersten langen Dokumentarfilm „Flowers of Freedom“ unabhängig zu produzieren. Neben ihrer eigenen Arbeit als Filmemacherin leitet sie Trainings in Participatory Video, einem filmischen Ansatz, der Menschen ermutigt, ihre eigenen Filme über ihre Sicht auf die Welt zu machen.
AUF EINEN BLICK
Die Veranstaltung: CORRECTIV präsentiert den Dokumentarfilm „Flowers of Freedom“ von Mirjam Leuze. Am 25. März 2015 ab 19 Uhr im Kino Babylon, Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin. Einlass 15 Minuten vor Vorstellungsbeginn.
Der Film: Regie: Mirjam Leuze / Deutschland 2014 / 96 Min. / TOPOS Film / Originalfassung Kirgisisch, Russisch, Englisch mit deutschen Untertiteln
Anmeldung: Die ersten 20 Anmeldungen an events@CORRECTIV (Stichwort: „Freedom“) erhalten freien Eintritt.
Kosten: 7 Euro
Rückfragen: 030 555 78 020