In eigener Sache

Auszeichnung für CORRECTIV: Wenn Teamarbeit Wirkung entfaltet

Drei der zehn vom Medium Magazin ausgezeichneten Teams kommen aus der CORRECTIV-Redaktion. Ob Machtmissbrauch im Jugendfußball, Blockaden der Wärmewende oder russische Desinformationskampagnen: Für uns ist das vor allem eine Auszeichnung für konsequente Teamarbeit.

von CORRECTIV

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Das Medium Magazin hat im Rahmen seiner Auszeichnung „Journalist:in des Jahres“ erneut herausragenden Journalismus gewürdigt. Jedes Jahr werden dabei auch Teams ausgezeichnet. Drei der zehn prämierten Teams kommen in diesem Jahr aus der CORRECTIV-Redaktion. Die Recherchen zeigen, wie unterschiedlich investigative Arbeit sein kann und was sie verbindet: Ausdauer und konsequente Teamarbeit.

So machte ein gemeinsames Rechercheteam von CORRECTIV und 11FREUNDE systematischen Machtmissbrauch im Nachwuchsfußball sichtbar. Sie berichteten über Vorwürfe sexualisierter Gewalt durch einen Spielerberater und zeigten mit Verfahren und Fällen aus ganz Deutschland, dass der deutsche Jugendfußball ein Missbrauchsproblem hat. Die Jury war insgesondere beeindruckt von der „Datenstärke“: Über 1360 Übergriffe wurden öffentlich.

Auch die CORRECTIV Klimaredaktion wurde ausgezeichnet. Das Team um Katarina Huth, Annika Joeres, Jann-Luca Künßberg, Elena Kolb, Lena Schubert und Gesa Steeger deckte beispielsweise auf, wie Trumps Klimaleugner in der deutschen Politik Verbündete gewinnen, wie der Klimafonds zweckentfremdet wird – und wie zu Dürrezeiten die Industrie ungebremst Wasser pumpt. Die Jury würdigte besonders unsere Recherchen zu Machtstrukturen, Greenwashing und den Blockierern der Wärmewende.

Ein drittes prämiertes Team von CORRECTIV nahm russische Desinformation in den Blick. Mit zahlreichen Belegen deckten die Reporterinnen und Reporter auf, wie Russland mithilfe KI-generierter Fake-Seiten versuchte, den Bundestagswahlkampf in Deutschland zu beeinflussen. Die Recherche machte deutlich, wie gezielt demokratische Prozesse angegriffen werden. Auch die Bundesregierung sieht Russland in der Verantwortung für eine gezielte Desinformationskampagne.

CORRECTIV Senior Reporterin Annika Joeres ist zudem unter den Politikjournalisten des Jahres. Die Jury hob besonders ihre CORRECTIV-Recherchen zu Lobbynetzwerken von CDU-Fraktionsminister Jens Spahn hervor, die sie unter anderem mit Gabriela Keller aufdeckte.

Teamarbeit als Fundament investigativer Recherchen

„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung, weil sie die Arbeit vieler Menschen sichtbar macht. Unsere Recherchen sind echte Teamleistungen – getragen von Vertrauen, gemeinsamer Verantwortung und dem Anspruch, gemeinsam Wirkung zu erzielen“, sagt Anette Dowideit, Chefredakteurin von CORRECTIV.

„Die Auszeichnungen zeigen nicht nur die Bandbreite der Themen, zu denen wir recherchieren: Machtmissbrauch, Hintergründe der Desinformation und die Wärmewende. Sondern sie stehen auch für die Formatidee, viele Menschen an unseren Recherchen zu beteiligen“, ergänzt Justus von Daniels, Chefredakteur von CORRECTIV.

Wir verstehen die Auszeichnung des Medium Magazins als Bestätigung unseres Ansatzes: Investigativer Journalismus entfaltet seine größte Wirkung dann, wenn er gemeinsam entsteht.

Platz eins in diesem Jahr an das Marsalek-Rechercheteam von Spiegel, ZDF Frontal, Der Standard und Insider. Im vergangenen Jahr hatte CORRECTIV diese Kategorie mit der Recherche zum „Geheimplan gegen Deutschland“ gewonnen.