Teaser Bild des CORRECTIV Spotlight Newsletters

Diese für Audio optimierte Kompaktfassung des täglichen Spotlight-Newsletters ist von einer KI-Stimme eingelesen und von Redakteuren erstellt und geprüft.

Autor Bild Anette Dowideit

Liebe Leserinnen und Leser, 

Deutschlands Umbau zur Militärmacht ist schon in vollem Gange. Wir haben geheime Dokumente bekommen – die offen legen, was da genau geplant ist. Sie zeigen auch, dass in Zukunft wohl häufig Aufträge ohne ein offizielles Ausschreibungsverfahren vergeben werden.

Pünktlich zu unserer heute veröffentlichten Recherche kam dann heute auch diese Meldung aus dem Bundestag: Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will kurz vor dem Jahresende schon mal schnell 30 Großprojekte durch den Haushaltsausschuss bekommen. 

Im Leserinnen-Gedichts-Adventskalender steckt heute ein pazifistisches Gedicht von Monika K. (das allerdings ein bisschen außer Acht lässt, dass es nun einmal die Aggression aus Russland gibt):

Weihnachtswunsch

Wenn wir das einmal machten
Uns zu respektieren und zu achten
Wenn wir einfach nicht mehr mitmachten beim
Schlachten
Und uns leben ließen?

Wenn wir das Geld für Waffen
verwendeten um
Zukunft zu schaffen?
Was könnten wir damit alles bauen?

Vielleicht müssten wir uns einfach mal trauen,
das Morden zu lassen
und als nächstes das Hassen.
Und dann das Leben gemeinsam feiern –
Unser größtes Geschenk 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend – und schreiben Sie mir gern mit Recherchehinweisen: anette.dowideit@correctiv.org.

Thema des Tages: Aufrüsten ja, ausschreiben nein

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Das ist Vergangenheit, die Bedrohung durch Putins Regime in Russland hat in Deutschland und ganz Europa einen radikalen Kurswechsel ausgelöst. Aber was heißt das konkret? Wie wird der Umbau Deutschlands zur Militärmacht konkret umgesetzt – und welche Nebenwirkungen bringt der Großeinkauf beim Militär mit sich?

All das zeigen wir in der heute erschienenen Recherche unseres Reporters Till Eckert.

Augustdorf, Symbolbild mit Nebel, Rauch und Feuer bei Schiessuebung mit dem Kampfpanzer Leopard 2 bei einer Kampfdemonstration.

Darum geht es im Text:
Die CORRECTIV-Redaktion hat geheime Dokumente aus dem Verteidigungsministerium bekommen. Sie sind der Fahrplan für den Umbau Deutschlands zur Militärmacht. Auf Hunderten Seiten wird skizziert, wie die Bundeswehr sich in den kommenden Jahren aufstellen will. 

Wir haben diese Dokumente ausgewertet.

Das sind die wichtigsten Erkenntnisse:

  • In den kommenden Jahren sollen rund 400 Milliarden Euro in Munition und neue Waffensysteme fließen. Darunter sind auch solche, deren Einsatz lange kategorisch ausgeschlossen wurde, weil sie entweder autonom agieren – oder eine nukleare Eskalation provozieren könnten. Experten mahnen die Regierung daher zur Zurückhaltung. 
  • In vielen Fällen haben Pistorius und die Bundesregierung längst geplant, an welche Unternehmen sie Rüstungsaufträge vergeben will. In mehr als 40 Fällen sollen Aufträge ganz ohne Ausschreibungsverfahren vergeben werden. Es geht um mehr als 64 Milliarden Euro.
  • Weiterhin zeigen die Dokumente, wie nach der Einführung des neuen Wehrdienstes die Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten umgestaltet werden soll. Ein Fokus liegt auf der Umstrukturierung des sogenannten Heimatschutzes: Soldatinnen und Soldaten, die im Kriegsfall im Inland kritische Infrastrukturen schützen sollen.

Ukraine: Kanzler Merz lässt deutsche Beteiligung an möglicher Friedenstruppe offen
Vor dem EU-Gipfel sicherte Merz der angegriffenen Ukraine umfassende Sicherheitsgarantien zu. Er ließ allerdings offen, ob sich auch deutsche Soldaten an einer internationalen Truppe zur Sicherung eines möglichen Waffenstillstandes beteiligen würden.
zeit.de 

Ein Gebäude am Bondi Beach mit Blumen davor
16 Menschen, darunter einer der mutmaßlichen Täter, wurden bei einem Anschlag auf ein jüdisches Fest am Bondi Beach in Sydney am 14. Dezember getötet (Foto: Claudio Galdames Alarcon / Anadolu / Picture Alliance)

So geht’s auch
Europa verursacht jährlich Millionen Tonnen Elektroschrott. Was im Müll landet, enthält jedoch wertvolle Rohstoffe, die bislang zu wenig recycelt werden. Forschende am Helmholtz-Zentrum im sächsischen Freiberg arbeiten deshalb daran, kritische Rohstoffe wie etwa Seltene Erden mit Hilfe von Viren zurückzugewinnen. Angesichts wachsender Nachfrage nach solchen Ressourcen und der geopolitischen Situation – große Vorkommen liegen beispielsweise in China – sind solche Verfahren dringend nötig.
mdr.de 


2024 wurden 308 Frauen und Mädchen durch Gewalt getötet, in 191 Fällen waren Partner, Ex-Partner oder Angehörige die Täter. Nicht jede Tat ist ein Femizid, aber viele. Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe stellt nächstes Jahr eine einheitliche Definition vor. Dann wird man Femizide in Deutschland zählen und statistisch erfassen können. 

An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Maximilian Billhardt, Till Eckert und Sebastian Haupt.