Teaser Bild des CORRECTIV Spotlight Newsletters
Autor Bild Justus von Daniels

Die britische Zeitung Guardian wiederum veröffentlichte fast zeitgleich fast zeitgleich ein Statement, warum sie sich von der Plattform von Elon Musk zurückzieht.

Erleben wir gerade einen gefährlichen Gift-Cocktail für die Demokratie? Es ist schon bemerkenswert, dass ein Mann wie Musk einerseits darüber bestimmen kann, wie die Regeln eines ziemlich mächtigen Diskurs-Raumes sind, an dem auch das politische Berlin teilnimmt. Und der andererseits in Washington mit entscheiden darf, wie die staatliche Regulierung dazu aussehen soll. 

Ist Musk die gefährliche Macht im Hintergrund? Schon jetzt bezieht Trump ihn in Anrufe bei Putin ein. Über sein Mega-Account teilt Musk wiederum bewusste Falschinformation. Und künftig soll er womöglich dafür sorgen, dass US-Behörden, die Trump im Wege stehen, entmachtet werden.

Am Donnerstag erzählte mir unser Kollege, der türkische Exil-Journalist Can Dündar, dass die Türkei seinen X-Account vor Kurzem verboten hat. Er beschreibt hier im Spotlight für Sie exklusiv, was seine Sperrung bedeutet.

Offenbar spielen die autoritären Kräfte mit der Öffentlichkeit. Das rüttelt an unserer Demokratie. Es braucht mindestens eine Debatte, wie das in Zukunft verhindert werden kann. Ist es vor diesem Hintergrund wirklich eine gute Idee von Habeck oder der SPD auf X wieder aktiv zu sein?

Das würden wir gern von Ihnen wissen und laden Sie daher über folgenden Link zu dieser kurzen Umfrage über Musk und X ein. Ich freue mich auf Ihre Antworten! Gestern hatten wir ja auch zu Musk die Leserfrage der Woche.

Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende und spannende Einblicke in unsere Empfehlungen der Woche. Am Ende des Spotlight gibt es noch eine kleine Info-Bombe von meinem Kollegen Alexej Hock. Es geht um einen etwas nachlässigen Mitarbeiter der russischen Armee.

Mit besten Grüßen,

Ihr


„Neue Generation Neonazis“
Die Denkfabrik Center for Monitoring, Analysis and Strategy (CeMAS) hat einen Bericht veröffentlicht, in dem es um die neu formierten Neonazi-Bewegungen geht, die im Sommer vermehrt auf den Straßen zu sehen waren. Die rechtsextremistischen Bewegungen sind besonders jung und vernetzen sich über diverse digitale Kanäle. Im Interview der Zeit spricht der Forscher Joe Dücker über die Bewegung, die sich die queere Communtiy auf CSD-Veranstaltungen als Feindbild gesucht hat.
„Es geht darum, kampfbereit zu sein“ (zeit.de)

Tausende Euro Nachzahlung
In den vergangenen Monaten berichteten Lokalmedien wie der MDR oder der RBB immer wieder über auffällig hohe Heizkostenabrechnungen. CORRECTIV ist diesen Meldungen nachgegangen. Unsere neue Recherche zeigt, dass enorme Nachforderungen von bis zu 5.000 Euro keine Einzelfälle sind: Einzelne Contracting-Firmen nutzen offenbar rechtliche Schlupflöcher aus, um Profit zu machen. Deutschlandweit könnten Hunderttausende betroffen sein.
Mieter in der Heizungsfalle (correctiv.org)

Drogen-Krise in deutscher Provinz
Junge Menschen, die von starken Schmerz- und Beruhigungsmitteln abhängig sind; Ländliche Regionen, die von Crystal Meth, Speed oder Ecstasy geradezu überschwemmt werden: Die vierteilige ZDF-Doku-Serie „Drogen-Land – Provinz im Rausch“ geht der rasanten Ausbreitung von legalen und illegalen Drogen in Deutschland nach. Gespräche mit Süchtigen, Dealern und lokalen Behörden setzen ein klares und teilweise erschreckendes Bild zusammen: Die Zahl Jugendlicher und junger Erwachsener, die von starken Schmerz- und Beruhigungsmitteln wie Tilidin oder Xanax abhängig sind, steigt rasant an. Die Mittel besorgen die Abhängigen sich ganz legal beim Arzt oder in der Apotheke – in manchen Fällen reicht der Griff in den elterlichen Medikamentenschrank. Das erinnert an die Entwicklung in den USA, wo die Opioid-Krise seit Jahren grassiert. Eine Krise, das zeigt diese Serie, die auch in der deutschen Provinz angekommen ist.
Drogen-Land – Provinz im Rausch (zdf.de, Video)

Schweizer Chips in russischen Drohnen
Eigentlich sollte der Export von Militärgütern nach Russland nicht möglich sein – trotzdem gelangen weiterhin Schweizer Chips in russische Kampfdrohnen. Ein aktueller Fund eines Chips der Firma „u-blox“ in einer Drohne zeigt, wie Sanktionen umgangen werden. CORRECTIV Recherchen zeigen wie: Über illegale Handelswege und Drittländer werden die Waren über Online-Shops angeboten.
Schweizer Chips in russischen Kampfdrohnen (correctiv.org)