Teaser Bild des CORRECTIV Spotlight Newsletters
Autor Bild Anette Dowideit

Liebe Leserinnen und Leser, 

normalerweise bestimmen ausschließlich die Parteien und ihre Kanzlerkandidatinnen (und -kandidaten), worüber im Bundestagswahlkampf gesprochen wird. 

Gerade in den letzten beiden Tagen konnte man dieses sogenannte Agendasetting der Parteien gut beobachten: Grünen-Kandidat Robert Habeck will über soziale Ungleichheit reden – sein aktuelles Thema ist, dass die besonders Reichen künftig auch auf ihre Kapitalerträge wie Aktiengewinne Beiträge zur Sozialversicherung zahlen sollen. CDU-Kandidat Friedrich Merz dagegen macht sich aktuell bei den Arbeitern der Stahlindustrie unbeliebt – indem er ihnen ankündigte, ihre Branche habe wenig Zukunft.

Wir drehen das Ganze jetzt um, gemeinsam mit Ihnen. Das Projekt „Deine Stimme, Deine Themen“, das wir von CORRECTIV gemeinsam mit Lokalredaktionen aus dem ganzen Land in den vergangenen Wochen auf die Beine gestellt haben, geht jetzt konkret an den Start. Heute unser Thema des Tages.

Noch ein Hinweis in eigener Sache: Falls es Ihnen aufgefallen ist, über dem SPOTLIGHT steht seit heute neben meinem Namen nicht mehr „stellvertretende Chefredakteurin“, sondern einfach „Chefredakteurin“. Meine Jobbezeichnung hat sich geändert – aber keine Sorge: Justus von Daniels ist auch weiter Chefredakteur. Mehr dazu hier.

Sie haben konkrete Hinweise auf Missstände, zu denen wir recherchieren könnten? Schreiben Sie mir: anette.dowideit@correctiv.org.

Thema des Tages: Du hast die Wahl

Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste

Faktencheck: Keine Anti-Terror-Demo in Magdeburg: Dieses Video zeigt Fußballfans in Dortmund

Gute Sache(n): Erklärt: Immer mehr junge Menschen wählen, ihr Einfluss aber ist gering • Öffentlicher Park auf dem Dach • Winkekatzen winken nicht

CORRECTIV-Werkbank: Nach CORRECTIV-Recherche: Überhöhte Heizkosten vor Gericht

Grafik des Tages: Ausbau Erneuerbarer Energie in Deutschland

So geht’s:
Hier im SPOTLIGHT hatte unser Reporter Robin Albers Sie vor einigen Tagen gefragt: Was sind die Themen, die Sie von den Kandidatinnen und Kandidaten beantwortet bekommen wollen? Es gab eine Menge Eingaben.

Robin Albers hat die Antworten sortiert und die häufigsten herausgefiltert. Bevor wir diese in den nächsten Tagen den Kandidaten stellen, benötigen wir Sie noch mal für eine Abstimmungsrunde: Aus 15 Themen wollen wir maximal 10 machen – und damit die Chance erhöhen, dass die Kandidaten uns antworten (und auch gute, sinnvolle Antworten geben). Stimmen Sie in unserem Crowd Newsroom bis Freitagmittag ab (Klick aufs Bild):

Südkorea: Wie es nach der Verhaftung des suspendierten Präsidenten weitergeht 
Über 3.000 Polizisten und Ermittler waren beim zweiten Anlauf im Einsatz, um Yoon Suk-yeol am Morgen festzunehmen. Ihm wird vorgeworfen, einen Aufstand angeführt zu haben, weil er wegen eines Streits über den Staatshaushalt illegal das Kriegsrecht verhängte.
tagesschau.de 

Lokal: Münchener Immobilieneigentümer überrascht von Grundsteuer-Bescheiden 
Teilweise müssen sie künftig bis zum Achtfachen bezahlen. Deshalb stehen beim Haus- und Grundbesitzerverein in der bayerischen Landeshauptstadt nicht mehr still. Und die Kämmerei von München wird von Nachfragen und Beschwerden geflutet. Auch CORRECTIV recherchiert bundesweit zur Grundsteuerreform: Teilen Sie uns hier mit, wie sich Ihr Steuersatz verändert hat.
sueddeutsche.de

Investigativ: Standortdaten von 40.000 Apps werden für Werbung weiterverkauft 
Ein neuer Datensatz zeigt, wie präzise und sensibel das Standort-Tracking ist, das für personalisierte Werbung erhoben wird. Gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk und weiteren Partnern hat Netzpolitik.org 380 Millionen Standortdaten von Nutzern verschiedener Apps für Wetter, Online-Dating oder Nachrichten aus 137 Ländern analysiert. 
netzpolitik.org


„Man kann diesen Fall als eine Art Präzedenzfall sehen“, sagt Zakaria Said, Rechtsberater des Mietervereins Magdeburg und stellvertretender Landesvorsitzender des Deutschen Mieterbunds Sachsen-Anhalt, gegenüber CORRECTIV. Es sei das erste Mal, dass so versucht werde, Vermieter zur Verantwortung zu ziehen, wenn diese bei hohen Nachzahlungen untätig blieben – und das, obwohl die Heizkosten auf unrechtmäßigen Preisklauseln basierten.

„Wir versuchen hier, eine Entscheidung über Bande zu erreichen“, sagt Said. Denn es sei für Mieterinnen und Mieter bisher nicht möglich, gegen die Energieversorger und ihre fragwürdigen Preisklauseln direkt vorzugehen. „Vertragspartner ist meist der Vermieter.“

Konkret geht es in der Klage um einen Fall aus Magdeburg, in dem eine Mieterin von hohen Nachzahlungen betroffen ist. Energieversorger ist die Getec Group mit Sitz in Magdeburg – ein Unternehmen, das in der Vergangenheit immer wieder durch überhöhte Kosten aufgefallen ist, wie unsere Recherche zeigt.

An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Robin Albers, Till Eckert, Sebastian Haupt.