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Autor Bild Anette Dowideit

eine halbe Billion, das sind 500 Milliarden oder 500.000 Millionen. 500.000.000.000 Euro. So viel Geld, das hat der Bundestag gestern beschlossen, soll das neue „Sondervermögen Infrastruktur“ beinhalten. Deutschland wird sich in den kommenden Jahren also stark verschulden, um all das, was im Land marode ist, wieder auszubessern und um neue Infrastruktur aufzubauen. Sofern der Bundesrat am Freitag zustimmt – das gilt aber als wahrscheinlich.

So viel Geld weckt natürlich Begehrlichkeiten. Schon jetzt, bevor der Bär erlegt ist, versuchen einige Interessenten, sein Fell zu verteilen. Der Städte- und Gemeindebund zum Beispiel fordert aktuell, dass ein Großteil des Geldes schnell in Richtung Kommunen gelenkt wird. 

Aber was soll dort konkret mit dem Geld gemacht werden? Das haben wir Sie gestern in unserer Umfrage gefragt. Die Ergebnisse lesen Sie im Thema des Tages.

Ich möchte Ihnen heute noch dieses Kurzvideo empfehlen: Unsere Verbotsverfahren-Reporterin Marie Bröckling war wieder unterwegs, diesmal zur Frage, ob es neben der Beobachtung durch den Verfassungsschutz auch eine weitere „Materialsammlung“ zur AfD geben sollte – zu der normale Bürger beitragen könnten. Und im „Tag auf einen Blick“ lesen Sie heute unter anderem eine exklusive Meldung aus unserer Reihe: Wie die Trump-Regierung und ihr Umfeld versuchen, in Deutschland Politik zu machen – und wer ihnen dabei hilft.

Schreiben Sie mir, was Sie bewegt: anette.dowideit@correctiv.org.

Thema des Tages: Renoviert die Schulen!

Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste

Faktencheck: Virales Instagram-Video schürt zu Unrecht Angst vor Stanzbiopsien und Mammografien

Gute Sache(n): Das ist über die mögliche Schallwaffe bei Protesten in Belgrad bekannt • Mehr Auszubildende im Pflegebereich • Deutschlands Wälder im Check: Holzacker oder gesunder Forst?

CORRECTIV-Werkbank: Wie Erdoğan seine politischen Gegner kaltstellt

Grafik des Tages: Staatsverschuldung im Vergleich

Wir hatten im Thema des Tages auch einen Überblick gegeben, wo bei Brücken, Bahn, Straßen und Schulen wie viel Investitionsbedarf besteht – falls Sie noch mal nachlesen mögen: hier entlang.

Was Sie geantwortet haben:
481 Leserinnen und Leser haben an der Umfrage teilgenommen. Der größte Teil davon, 426, sagten: Bildung müsse der wichtigste Schwerpunkt sein – zum Beispiel der Ausbau und die Sanierung von Schulen. 

Kinder sitzen im Klassenraum, ein Kind meldet sich. Eine Million Schülerinnen und Schüler sollen durch das Förderprogramm bis 2034 besser schreiben, lesen und rechnen können.

Außerdem halten viele von Ihnen (79 Prozent) den Ausbau des Schienenverkehrs für enorm wichtig – im Sinne des Klimas. Und, wie ein Leser schreibt: damit Bewohnerinnen und Bewohner ländlicher Gegenden besser von A nach B kommen.

Reicht Ausbauen und Sanieren?
Ein Thema, das mehrere Leser ansprechen: Es reiche ja nicht, einmal in die Sanierung oder den Ausbau von Infrastruktur zu investieren – mindestens ebenso wichtig sei es, genügend Geld zur Seite zu legen, um diese einmal sanierte Infrastruktur anschließend auch instand zu halten.

Wer soll all die Arbeiten machen?
Diese Frage treibt die SPOTLIGHT-Leserinnen ebenfalls um: Bekommen Bund, Länder und Kommunen demnächst überhaupt noch Termine bei den Baufirmen, die all den Hoch- und Tiefbau erledigen sollen? Heben die Handwerker nun ihre Preise kräftig an? Und werden Baustoffe teurer, weil die Nachfrage steigt?

Krebsdiagnose-Verfahren: Medizinisches Personal untersucht bei einer Mammografie eine Frau auf Brustkrebs
Foto: Michael Hanschke / DPA / Picture Alliance

So geht’s auch
Der Pflegesektor leidet an Personalmangel. Das Statistische Bundesamt vermeldet aber gute Nachrichten: Im vergangenen Jahr ist die Zahl derer, die eine Pflegeausbildung angefangen haben, deutlich gestiegen. 
zeit.de

Fundstück 
Wie geht es dem Wald in Deutschland? Wo gibt es wirklich einen gesunden Forst und wo in Wahrheit nur einen Holzacker, der aus einer einzigen Baumart besteht? Diese interaktive Karte zeigt es. 
remote-sensing-solutions.de


Diese Razzia beruht auf Anschuldigungen eines Staatsanwalts unter Erdogans Autorität, der Imamoglu als Kopf einer kriminellen Organisation bezeichnet hat. Als Reaktion auf diese alarmierende politische Situation wurden Straßen abgeriegelt, öffentliche Demonstrationen verboten und Kommunikationsnetzwerke gedrosselt, um mögliche Proteste zu unterdrücken – was den bereits fragilen demokratischen Prozess im Land effektiv blockiert.

Imamoglu, eine führende Figur in der oppositionellen Republikanischen Volkspartei (CHP), wird seit langem als Erdogans bedeutendster Rivale angesehen. Sein Ansehen über die traditionellen Parteigrenzen hinweg hat ihn als wettbewerbsfähigen Kandidaten für das Präsidentenamt positioniert. Trotz der rechtlichen Herausforderungen, mit denen er konfrontiert ist, einschließlich Anschuldigungen wegen Bestechung und der angeblichen Unterstützung einer Terrorgruppe, bleibt Imamoglu entschlossen und erklärt: „Ich werde nicht aufgeben.“

Ich gehe davon aus, dass Erdoğan die Taktiken von Wladimir Putin imitiert, indem er seine Gegner zum Schweigen bringt, Rivalen inhaftiert und betrügerische Wahlen organisiert, um seine Macht zu sichern. Trotz dieser Parallelen glauben viele, dass die Türkei noch nicht das gleiche Maß an Autoritarismus wie Russland erreicht hat. Die tatsächliche Prüfung liegt in der Reaktion der Bevölkerung auf dieses zunehmend repressive politische Klima. 

Der internationale Vergleich zeigt jedoch, dass sich Deutschland im Hinblick auf die Schulden im Mittelfeld befindet.
destatis.de

An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Till Eckert, Sebastian Haupt und Jule Scharun.