Teaser Bild des CORRECTIV Spotlight Newsletters
Autor Bild Justus von Daniels

Der russische Präsident Putin lässt mal wieder Truppen aufmarschieren, wie schon 2021, als er den Krieg gegen die Ukraine vorbereitete. Ein weiterer Krieg ist dabei aber nicht unmittelbar zu befürchten, analysiert ein finnischer Verteidigungsexperte in diesem Interview in der taz.

Was Putin aber längst mit dem Manöver geschafft hat, ist Angst zu schüren. Dazu kamen die Nadelstiche in Polen, als mehrere russische Drohnen vor ein paar Tagen über polnischem Gebiet flogen. Fast gleichzeitig gab es einen Sabotage-Anschlag auf das Stromnetz in Berlin. 

Bisher gehen Ermittler davon aus, dass Linksradikale für den Blackout zehntausender Haushalte in Berlin verantwortlich gewesen sein sollen. Ein ähnliches Muster wie vor wenigen Monaten, als es in Duisburg zu einer Kabelsabotage bei der Deutschen Bahn kam. Mein Kollege Alexej Hock hat die Ereignisse hier zusammengetragen.

Ermittler haben bei anderen Sabotageakten die Vermutung geäußert, dass es sich um hybride Kriegsführung aus Russland handeln könnte. „Könnte“: Genau damit spielt Putin. Seine Strategie ist, an der Gesellschaft zu rütteln, Unsicherheiten zu stiften, zu spalten. Das geht besonders gut mit diffusen Angriffen. Eine Drohne hier, ein auffälliger Sabotage-Akt da. Kein echtes Dementi, aber auch kein Bekenntnis. 

In der vergangenen Woche war bei uns einiges los, und zwar in ganz unterschiedlichen Formaten: das Theaterstück des Schauspiel Köln „Nachspiel zum Geheimplan“ (hier können Sie es nachschauen), das wirklich beeindruckend war; das Interview meiner Kollegin Anette Dowideit mit dem CDU-Gesundheitsminister NRW Karl-Joseph Laumann, in dem er über die inneren Werte der Partei spricht; der Bericht über eine Konferenz für rechtsautoritäre Strategien in Berlin, zu dem es jetzt Reaktionen gab. Unten im SPOTLIGHT können Sie alle Beiträge verfolgen.

Ich freue mich besonders auf den kommenden Mittwoch. Wenn Sie in Baden-Württemberg leben, wollen wir mit Ihnen in einen engen Austausch gehen. Zusammen mit dem SWR werden wir in Heizungskeller steigen, mit Energieunternehmen und Politikern debattieren, Ihre Erfahrungen sammeln und nach Wegen suchen, wie denn das Heizen in Zukunft sinnvollerweise aussehen soll. Ab Mittwoch dann an dieser Stelle mehr! 

Ihnen wünsche ich ein erholsames Wochenende, auch mit unseren Recherche-Empfehlungen!

Herzlich,

Ihr Justus von Daniels

Auf der Suche nach Einheit in einer gespaltenen Nation
Die USA sind zerrissen wie nie zuvor. Familien streiten sich über Politik, Nachbarn schweigen einander an, Freundschaften zerbrechen an der Wahlurne. Doch abseits der großen Schlagzeilen formiert sich Widerstand: Menschen, die den Hass nicht länger dulden. Sie kommen aus Kirchen, Bürgerinitiativen und kleinen Projekten – und suchen nach Wegen, das Land wieder zu einen. Drei Monate lang reisen Torsten Sewing und Elias Gottstein quer durchs Land und suchen nach Einheit in einer gespaltenen Nation.
50 States of Gray (50-states.podigee.io, Podcast)

An wen gehen Zuschüsse?
Nachdem die CDU im Wahlkampf eine Anfrage im Bundestag über die finanzielle Förderung oder Vorteile von gemeinnützigen Organisationen gestellt hatte, hieß es plötzlich: Weg mit Zuschüssen an NGOs wie die Omas gegen Rechts. Auch wir wurden als gemeinnütziges Medienhaus damals angegriffen und haben uns damals klar dazu geäußert. Vor einigen Wochen erschien in der Zeit ein Artikel, der die Förderung einiger dieser Projekte beschrieb und sie als Unterstützung linker oder progressiver Inhalte infrage stellte. Nun erscheint ein Artikel in der Zeit, der dem widerspricht: Der Großteil der öffentlichen Förderung von gemeinnützigen Projekten fließe in andere Bereiche: Sportvereine, Wohlfahrtsverbände oder die Landjugend, aber auch an Bauernverbände. Mit linker Politik habe das nichts zu tun, so die beiden Autorinnen Andrea Böhm und Petra Pinzler hier:
Der Staat päppelt nur die Linken? Von wegen! (zeit.de, €)

Verdacht von Kriegsverbrechen eines Münchners in Gaza
Ein Scharfschütze der israelischen Armee aus München soll mit einem Kameraden in Gaza unbewaffnete Zivilisten erschossen haben. In einem Video belastet ein Kamerad den Münchner und sich selbst schwer.  Mittlerweile hat die Menschenrechtsorganisation European Center for Constitutional and Human Rights bei der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe Strafanzeige gegen den Münchner  eingereicht.
Hat ein Münchner in Gaza Zivilisten getötet? (zdfheute.de)


Obwohl deutsche Behörden diesen Entsorgungsweg schon vor Jahren beanstandet haben, rollen die Transporte auch noch im September 2025 über die Grenze. Das konnten wir auf einer Frachtenbörse im Internet sehen. Hier schreiben Speditionen Transportaufträge aus. Über einen Insider erhielten wir Zugang. Von Oktober bis Dezember 2024 haben wir täglich auf dieser Börse recherchiert und allein für diese Zeit insgesamt 119 verdächtige Transporte aus Deutschland dokumentiert. Acht davon sollten demnach in Wernberg-Köblitz starten. Ihre Fracht laut Transportbörse: „geschredderte Altreifen“.

Teilnehmer an Potsdam-Treffen versichert: „Remigration“ von Staatsbürgern wurde geplant
Erstmals bestätigt ein Teilnehmer des Potsdamer Treffens vor einem Notar: Die Zusammenkunft war geheim – und dort wurde ein „Masterplan“ besprochen, in dessen Verlauf die „Remigration“ auch für „nicht-assimlierte Staatsbürger“ vorgeschlagen wurde. Für den Teilnehmer war dies ein Tarnbegriff für Vertreibung und sogar „ethnische Säuberung“. Die Aussage war auch der Ausgangspunkt für das Theaterstück mit dem Schauspiel Köln, in dem es darum geht, die Verwirrtaktiken einiger Teilnehmer aufzudröseln.
correctiv.org

An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Martin Böhmer, Sebastian Haupt und Finn Schöneck.