
Diese für Audio optimierte Kompaktfassung des täglichen Spotlight-Newsletters ist von einer KI-Stimme eingelesen und von Redakteuren erstellt und geprüft.
Liebe Leserinnen und Leser,
vor ein paar Tagen nahm die Polizei in Bayern fünf Männer fest. Sie sollen zu Anschlägen aufgerufen oder diese geplant haben – auf einen Weihnachtsmarkt. Unser Nachrichtenchef Ulrich Kraetzer, Experte für innere Sicherheit, hat die Hintergründe des Falls recherchiert – gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk.
Sie fanden heraus: Die Gefahr, dass Islamisten Terroranschläge in Deutschland begehen, ist größer, als so mancher meint. Mehr dazu im Thema des Tages.
Heute gibt es ein neues Video aus der Reihe „Im Gespräch mit CORRECTIV“. Diesmal zu Gast: Anne Brorhilker. Sie war Oberstaatsanwältin und die treibende Kraft hinter den Cum-Ex-Ermittlungen. Im Gespräch erklärt sie, auf welche Widerstände sie bei ihrer Arbeit gestoßen ist (sehr viele); und wie Behördenversagen, Nichtwille und eine mächtige Finanzlobby uns alle eine unvorstellbar große Menge Geld gekostet haben.

Im Adventskalender-Lesergedicht des Tages – diesmal von Rolf C. – geht es um CORRECTIV, und um die Demokratie. Viel Spaß beim Lesen, und schreiben Sie mir wie immer gern, was Sie bewegt: anette.dowideit@correctiv.org.
Leise rieselt der Schnee,
Kälte weht ums Palais,
und im Netz, dort knirscht es sehr –
denn der Hass wird immer mehr. ❄️🌪️
Correctiv hält jedoch stand,
Stift und Herz in fester Hand,
schreibt, was sonst kaum einer schreibt –
auch wenn’s manchem übel bleibt. ✍️🔥
Demokratie ist kein Spiel,
manchmal laut, doch niemals hohl,
und wer Fakten nicht erträgt,
schickt Drohungen – schlecht versteckt. 🛡️💬
Doch im warmen Advent
glüht ein Licht, das jeder kennt:
Glühwein duftet, Mut wird neu –
und die Angst? Die zieht vorbei. 🍷🕯️
Leise rieselt der Schnee,
und die Wahrheit tut weh
jenen, die im Schatten steh’n
und das Licht nicht länger seh’n. ❄️🔦
Drum bleibt wach, bleibt dabei –
Freiheit fällt nicht vom Himmel herbei.
Und wer gegen Dunkelheit schreibt,
soll wissen: Das Land steht bereit. 🇩🇪❤️
Thema des Tages: Wie groß ist die Islamismusgefahr?
Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste
CORRECTIV ganz persönlich: Warum ich am Dienstag im Regen auf den Papst gewartet habe
Grafik des Tages: Wie viele islamistische Gefährder gibt es in Deutschland?
Am vergangenen Freitag nahm die Polizei in Bayern den Ägypter Moustafa M. fest. Er hegte mutmaßlich Terrorpläne: Die Münchener Generalstaatsanwaltschaft verdächtigt ihn, zu einem Anschlag mit einem Fahrzeug auf einen Weihnachtsmarkt aufgerufen zu haben. Neben dem Ägypter nahmen die bayerischen Spezialkräfte drei Marokkaner und einen Syrer fest – die ebenfalls Terrorpläne geschmiedet haben sollen.
In unserer heutigen Story, für die wir gemeinsam mit dem BR recherchiert haben, zeigen wir, was dahinter steht.

Was Sicherheitsexperten sagen:
Der Fall in Dingolfing-Landau liegt anders als die meisten Terrorfälle der jüngeren Vergangenheit: Zuletzt waren die Täter in der Regel junge Männer aus Syrien oder Afghanistan. Einige von ihnen waren nur sehr vage dem islamistischen Spektrum zuzuordnen.
Zum Beispiel bei dem Anschlag in Aschaffenburg in diesem Januar. Hier war der Täter psychisch krank.
Hier liegt der Fall hier nun viel klarer:
Moustafa M. lebt zum einen schon sehr lange in Deutschland. Und zum anderen ist er offenbar tief in der islamistischen Ideologie verwurzelt:
Die Ermittler hatten ihn unseren Recherchen zufolge schon lange auf dem Schirm, weil er der sogenannten Muslimbruderschaft angehören soll – einer der ältesten und mächtigsten islamistischen Gruppierungen. Auch für die Terrororganisation Al Kaida soll er Sympathie gezeigt haben.
Wie es um die Islamismus-Gefahr insgesamt steht:
Wir haben darüber mit dem Terrorismus-Experten Peter Neumann vom King’s College in London gesprochen. Er sagt: Ihm bereite die Geschwindigkeit Sorge, mit der sich mittlerweile junge Menschen radikalisierten – was heute vor allem in Sozialen Netzwerken wie TikTok passiere.
Neumann sagt auch, man solle die Terrorgefahr durch gewaltbereite Islamisten nicht unterschätzen.
Denn: Der Anschlag der Hamas vom 7. Oktober 2023 auf Israel und die folgenden Angriffe der israelischen Armee in Gaza hätten der islamistischen Szene auch hierzulande einen enormen Schub gegeben. „Die Wut ist unglaublich groß“, sagt Neumann.
Organisationen wie die Terrormiliz „Islamischer Staat“ würden diese Wut für ihre terroristischen Zwecke ausnutzen.
535 afghanische Ortskräfte kommen bis Jahresende – weitere Helfer erhalten Absagen
In Pakistan warten weiterhin Afghanen mit deutscher Aufnahmezusage. Über 500 von ihnen, die den Westen im Kampf gegen die Taliban unterstützten, sollen nun einreisen dürfen. Doch viele Hundert wurden zuletzt ausgeladen.
morgenpost.de
Schufa-Eintrag darf trotz beglichener Schulden bleiben
Die Schufa muss Daten über Zahlungsprobleme nicht sofort löschen, wenn gezahlt wurde. Das hat der Bundesgerichtshof in Karlsruhe entschieden.
mdr.de
Anklage gegen mutmaßliche Rechtsterroristen
Der Generalbundesanwalt erhebt Anklage gegen acht Mitglieder der „Letzten Verteidigungswelle“: Sie sollen Anschläge auf Migranten geplant und begangen haben.
tagesschau.de

Faktencheck

Zu einem Video im Netz heißt es, Muslime hätten einen Weihnachtsmarkt in Mainz gestürmt. Der Faktencheck ergibt: Das Video zeigt eine Feier zum Jahrestag vom Sturz des Assad-Regimes in Syrien vor dem Staatstheater in Mainz – ohne religiösen Hintergrund.
correctiv.org
Endlich verständlich
Keine Neuauszählung der Bundestagswahl, so empfahl es der Wahlprüfungsausschuss dem Bundestag. Beschwert hatte sich das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Die Partei hatte bei der Bundestagswahl 2025 knapp die Fünf-Prozent-Hürde verfehlt. In der Folge behauptete sie, dass bei der Auszählung Fehler passiert seien und sie bei einer erneuten Auszählung ins Parlament einziehen würde. Der Ausschuss aber entschied mehrheitlich: Es lägen keine hinreichenden Beweise für Fehler vor, die eine Neuauszählung rechtfertigen würden. Allein, dass das Ergebnis so knapp ausfiel, reicht dafür nicht. Einen kritischen Blick – sowohl auf den BSW-Antrag als auch die Entscheidung des Ausschusses – liefert der Verfassungsblog. Eine leicht verständliche Übersicht gibt es hingegen bei Das Parlament.
verfassungsblog.de / das-parlament.de
So geht’s auch:
Wer obdachlos ist, dem fehlt auch die Möglichkeit, persönliche Dinge sicher aufzubewahren. Eine Initiative will das ändern. In Potsdam soll eine Schließfachanlage installiert werden, in der Menschen ohne Zuhause ihre Sachen sicher verstauen können. Auch in Bremen, Leipzig, Dortmund und Lünen sind solche kostenlosen Schließfächer angedacht.
watson.de
Fundstück
Wussten Sie es? Die Stadt Jever, bekannt durch die gleichnamige Biersorte, spricht man nicht mit weichem V, sondern mit einem scharfen V aus. Es heißt als nicht „Jewer“, sondern „Jefer“. Weitere Beispiele für Ortsnamen, die oft Schwierigkeiten bereiten, hat der Stern hier gesammelt.
stern.de
Am Dienstagabend in Castel Gandolfo, nahe Rom, war es kalt, windig und es regnete. Vor dem Metalltor des Papstpalastes sang eine Pilgergruppe aus Chile Weihnachtslieder. Journalisten bauten auf der gegenüberliegenden Straßenseite ihre Kameras auf. Auch ich stand seit zwei Stunden im Regen und Wind, denn es hieß, Papst Leo würde nach 20 Uhr herauskommen, um nach Rom zurückzukehren. Dann leuchtete ein gelbes Licht auf, und das Tor öffnete sich.
Seit seiner Wahl nutzt der aus den USA stammende Papst die Sommerresidenz auch im Winter zur Erholung. Anders als seine Vorgänger wirkt der 1955 geborene Robert Francis Prevost recht gesund. Er springt auf das Papamobil und muss nicht hochgetragen werden. Nach den Sonntagsmessen auf dem Petersplatz zieht er sich meist zur Erholung nach Castel Gandolfo zurück. Seither bietet der Dienstagabend Journalisten die Gelegenheit, dem Oberhaupt der katholischen Kirche ohne Protokoll Fragen zu stellen. Er tritt einfach aus dem Tor.
Wir von CORRECTIV arbeiten seit 2018 zum Thema klerikaler Missbrauch in der katholischen Kirche und der Verantwortung des Vatikans sowie des verstorbenen Papstes Benedikt XVI. für die Versetzung von Missbrauchstätern. Unsere Recherche begann in Bottrop, führte nach Garching an der Alz und nun nach Rom. Im Frühjahr planen wir die Veröffentlichung einer umfassenden Recherche. Es gibt einen Film, ein Buch und auch ein Theaterstück. Es wird spannend.
Vorher wollen wir zu unseren Erkenntnissen auch den Papst befragen. Und der Dienstagabend in Castel Gandolfo soll dafür der perfekte Moment sein. Das wollte ich mir vorher ansehen. In der Woche vor Weihnachten führte ich einige Gespräche in der Heiligen Stadt und erkunde so auch die Lage. Der Ort ist tatsächlich günstig, doch diesmal war das Wetter so ungemütlich, dass Leo sich nach der Begrüßung der Pilger schnell in den Fond des Autos setzte und weggefahren wurde.
Im Februar werden wir erneut nach Castel Gandolfo fahren und vor dem Tor warten, bis die Lampe leuchtet und Papst Leo im weißen Gewand heraustritt. Hoffentlich regnet es dann nicht. Das ist dann der Zeitpunkt für unsere Fragen.

446 Gefährder führt das BKA derzeit. Nicht alle davon halten sich in Deutschland auf, viele sind etwa in Syrien, und teils auch im Ausland inhaftiert. Verglichen mit 2020 ist die Zahl der Gefährder, die die deutschen Sicherheitsbehörden auf dem Schirm haben, also gesunken. Die Gefährdungslage aber ist weiterhin unverändert hoch. Mehr dazu lesen Sie in der heute veröffentlichten Recherche.
correctiv.org
An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Maximilian Billhardt, Till Eckert, Sebastian Haupt, Pamela Kaethner und Ulrich Kraetzer.
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