Fakten gegen Fakes: CORRECTIV startet Bildungskooperation mit TikTok
CORRECTIV zeigt bei TikTok, wie User Desinformation zum Ukraine-Russland-Krieg erkennen und deren Verbreitung verhindern können. Die Social-Media-Plattform ist besonders anfällig für die Verbreitung von Falschinformationen.
Wer bei TikTok Videos zum Russland-Ukraine-Krieg schaut, begegnet zwangsläufig Desinformation und Propaganda. Um die Verbreitung falscher Nachrichten auf der Plattform zu verhindern, hat die Online-Journalistenschule Reporterfabrik der gemeinnützigen Rechercheorganisation CORRECTIV mit TikTok eine Medienbildungskampagne gestartet. Seit Anfang Oktober landen Userinnen und User aus Deutschland und Österreich, die Informationen zum Krieg suchen, auf einer Übersichtsseite, die Tipps zum Erkennen und zum Umgang mit Falschnachrichten gibt.
Die Kampagne läuft bis Frühjahr 2024 und soll die Ausbreitung von Desinformationen dadurch verhindern, dass User Fakes leichter erkennen und lernen, sie nicht selbst weiterzuverbreiten und ihnen so unwissentlich mehr Reichweite zu verschaffen.
In fünf Videos auf dem TikTok-Kanal der Reporterfabrik (@reporterfabrik) und auf der Kampagnen-Seite geht es um Quellencheck, Bilder- und Accountsuche, Deep Fakes, kritisches Denken – und darum, was jeder und jede tun kann, wenn sie auf einen Fake stößt: Desinformation bekämpfen, bevor sie weiterverbreitet wird, sogenanntes Prebunking, durch Sensibilisierung und Bildung der Bevölkerung.
Mehr als eine Milliarde Accounts: TikTok ist anfällig für Desinformation, aber auch eine Chance für Medienbildung
„Desinformation zersetzt unsere Demokratie mit Lügen, schürt Hass, Misstrauen und Neid und nimmt damit im Krieg auch Einfluss auf dessen Verlauf und den Umgang mit Kriegsfolgen”, sagt CORRECTIV-Publisher David Schraven. Wissen über Desinformation und die Handlungsmöglichkeiten jedes Einzelnen sieht er daher als eine zentrale Medienkompetenz.
Weltweit gibt es mittlerweile mehr als eine Milliarde TikTok-Accounts – ein Einfallstor für Desinformation, verstärkt durch den content-basierten Algorithmus. Der spielt dem Publikum erfolgreiche Inhalte von allen möglichen Accounts in ihre Feeds. Auch Videos von neuen Accounts ohne Follower können so viral gehen – und das rasend schnell. Durch Interaktion mit den Inhalten bekommt Desinformation daher schnell viel Reichweite.
„Wir sehen in der Kooperation mit TikTok eine Chance für Medienbildung, weil wir die vielen Menschen auf der Plattform gezielt mit dem Thema erreichen können. Die User sind Desinformation ausgesetzt und müssen daher Wege finden, sich und die Gesellschaft, in der sie leben, zu schützen – wir helfen ihnen dabei”, erklärt David Schraven.
Über CORRECTIV.Faktencheck:
Die CORRECTIV-Faktencheck-Redaktion überprüft täglich Nachrichten auf Richtigkeit. Aktuelle Faktenchecks rund um den Russland-Ukraine-Krieg stehen hier.
Über die Reporterfabrik:
Die Reporterfabrik vermittelt journalistisches Wissen an interessierte Bürgerinnen und Bürger und qualifiziert Medienschaffende im Gebrauch neuer Recherchemöglichkeiten und Erzählformen. Sie geht damit auch in Schulen, einer der Schwerpunkte liegt dabei darauf, Desinformation auf TikTok zu erkennen und die Logik der Plattform zu verstehen.