MRSA im Fleisch
Britische Journalisten haben Schweinefleisch untersuchen lassen, das in gewöhnlichen Supermärkten verkauft wird. Sie ließen 97 Proben testen – auf dreien davon wurden Erreger des Typus MRSA CC398.
MRSA steht für Methicillin resistente Staphylococcus aureus. Der Typ CC398 kommt vor allem bei Schlachttieren vor, kann aber auch Menschen befallen. Das Bakterium ist normalerweise harmlos und lebt auch auf menschlicher Haut.
Wird Fleisch durchgebraten und wäscht man sich die Hände nach dem Zubereiten etwa von Gehacktem, ist der Keim harmlos. Landwirte allerdings haben ein erhöhtes Risiko, sich zu infizieren – oder den Keim zu verbreiten, etwa wenn sie ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Hauptübertragungsweg von MRSA ist der direkte Kontakt. Bei Wundinfektionen von immungeschwächten Menschen kann es besonders in Krankenhäusern zu tödlichen Ausbrüchen kommen.
Asda und Sainsbury’s betroffen
Die Journalisten fanden Keime auf Fleisch der Marken Asda und Sainsbury’s. 2015 hatte der „Guardian“ importierte Produkte getestet und den gleichen Bakterienstamm auf dänischem Fleisch nachgewiesen.
Dänemark ist inzwischen dafür berüchtigt, dass dort viele Schweine MRSA tragen. Mittlerweile wurden MRSA CC398 auf zwei Drittel dänischer Farmen nachgewiesen. Das ist von Bedeutung, weil Dänemark so etwas wie Europas Zuchtstation für Ferkel ist und junge Schweine in viele Länder exportiert. Die Befürchtung ist nun, dass sich die resistenten Bakterien in europäischen Ställen ausbreiten.
MRSA auch in britischen Ställen
In Dänemark wurde das Bakterium MRSA CC398 für sechs Tode in den vergangenen Jahren verantwortlich gemacht. Das ist vergleichsweise wenig – dennoch gab es im Land ein großes Medienecho.
Die aktuelle Studie der britischen Journalisten – durchgeführt vom „Guardian“ und dem „Bureau of Investigative Journalism“, mit dem CORRECTIV zusammen über resistente Keime recherchiert – erhärtet den Verdacht, dass sich MRSA inzwischen auch in britischen Ställen ausbreitet. Die britische Regierung screent importierte Tiere nicht auf MRSA, weil sie den Keim als vergleichsweise harmlos ansieht, schreibt der „Guardian“.