Kettenbrief macht falsche Angaben zu Kontosperrungen auf Snapchat
Ein Kettenbrief auf Whatsapp will Nutzende von Snapchat ängstigen. Denen drohe die Sperrung ihrer Konten, wenn sie eine Nachricht nicht an 20 Kontakte weiterleiten, heißt es. Das ist frei erfunden.
Kettenbriefe bleiben trotz ihres altertümlich anmutenden Formats ein Problem, vor allem in Sozialen Netzwerken. Dabei funktionieren sie stets nach derselben Masche: Hat man eine Nachricht nicht bis zu einem Zeitpunkt X an viele Kontakte weitergeleitet, dann passiert etwas Schlimmes. Eine Variation davon: Etwas Schlimmes steht bevor, sag es möglichst vielen Menschen weiter und warne sie.
In den Nachrichten geht es mal um ein Virus, das Daten stehlen will; odergleich das ganze Telefon zerstören soll. Wieder andere Kettenbriefe warnen vor Dieben, die einen mit Parfüm in Ohnmacht versetzen, oder vor Wahlbetrug.
Aktuell kursiert ein neuer Kettenbrief auf Whatsapp, auf den uns Leserinnen und Leser mehrfach aufmerksam machten. Das Kuriose ist, dass es darin um den Messenger-Dienst Snapchat geht, der nichts mit Whatsapp zu tun hat. Der Inhalt: Wer eine Nachricht nicht schnell genug an 20 Kontakte weiterleite, müsse damit rechnen, dass das eigene Snapchat-Nutzerkonto gesperrt werde. Grund sei eine Aktualisierung der Nutzungsbedinungen.

Snapchat benachrichtigt Nutzer nicht durch Kettenbrief
Halten wir also fest: Nutzerinnen und Nutzer sollten bereits stutzig werden, wenn ihnen auf Whatsapp eine Warnung begegnet, die einen völlig anderen Messenger-Dienst betrifft.
Darüber hinaus schafft ein Blick in die Nutzungsbedingungen von Snapchat Klarheit, denn darin heißt es, dass einen das Unternehmen selbst kontaktiert, sollte der eigene Account deaktiviert werden. Das kann über die App oder per Mail geschehen, die Angabe der Mailadresse oder Telefonnummer ist verpflichtend.
Eine Google-Suche zeigt zudem, dass in der letzten Zeit keine massenhafte Sperrung von Snapchat-Konten stattgefunden hat. Snapchat reagierte bis zum Erscheinen dieses Faktenchecks nicht auf unsere Anfrage.
Redigatur: Steffen Kutzner, Max Bernhard