Faktencheck

Kettenbrief auf Whatsapp: Es gibt kein Video mit Martinelli-Virus

Seit Jahren warnt ein Kettenbrief vor einem Whatsapp-Video mit dem Namen Martinelli, das „morgen“ kommen soll und das Telefon zerstöre, wenn man es öffnet. Das ist erfunden.

von Steffen Kutzner

Titelbild WhatsApp Martinelli
Seit Jahren wird vor einem Whatsapp-Video namens Martinelli gewarnt, das „morgen“ kommen soll und das Telefon zerstöre, wenn man darauf klickt. Das ist erfunden. (Symbolbild: Lobo Studio Hamburg / Pixabay)
Behauptung
Ein Video namens Martinelli komme bei Whatsapp an und zerstöre das Telefon, wenn man es öffne.
Bewertung
Frei erfunden
Über diese Bewertung
Frei erfunden. Die Nachricht kursiert seit mindestens 2017. Ein solches Video namens Martinelli gibt es nicht.

Schon seit Jahren kursiert in Sozialen Netzwerken und auf Whatsapp folgende Nachricht: „Morgen soll ein Video auf Whatsapp kommen, genannt Martinelli. Bitte nicht öffnen. Er hackt Dein Telefon und kann nicht mehr repariert werden. Auch Whatsapp Gold Updates nicht anklicken. Kam gerade in den Nachrichten und wird als sehr ernst eingeschätzt.“

Kettenbrief kursiert mindestens seit 2017; Martinelli ist frei erfunden

Es gibt weder Whatsapp Gold – hinter einer App mit diesem Namen steckt ein Schadprogramm – noch das Video namens Martinelli. Schon eine einfache Google-Suche nach den Begriffen „Martinelli Whatsapp“ liefert etliche Hinweise darauf, dass es sich um eine erfundene Meldung handelt. Gibt man den Text des Kettenbriefes beispielsweise bei X ein, findet man deutschsprachige Meldungen, die bis Juni 2018 zurückreichen. Seitdem taucht die Nachricht zum angeblichen Video immer wieder auf.

Die gefälschte Nachricht kursiert auch als Screenshot in Sozialen Netzwerken, darunter Facebook und X (Quelle: X; Screenshot und Unkenntlichmachung: CORRECTIV.Faktencheck)

Der Martinelli-Fake kursiert nicht nur in Deutschland. In Spanien etwa twitterte die Polizei schon im Sommer 2017, dass die Geschichte erfunden ist. Eine unmittelbare Gefahr scheint von dem Kettenbrief indes nicht auszugehen. Es sind keine Links enthalten, die auf Phishing oder andere Betrugsmethoden hinweisen. Sollten Sie den Kettenbrief bekommen, verbreiten Sie ihn und die erfundene Geschichte nicht weiter.

Redigatur: Viktor Marinov, Kimberly Nicolaus