Nein, Nasenabstriche für einen Corona-Test gleichen nicht einer „Strafe für Sklaven“ im Alten Ägypten
Mit dem Bild einer historischen Situation in Ägypten wird auf Facebook suggeriert, ein Nasenrachenabstrich für einen Corona-Test ähnele einer Bestrafungsmethode für Sklaven. Das ist falsch, auf dem Bild ist eine medizinische Augenbehandlung zu sehen.
Auf Facebook verbreitet sich ein Screenshot, auf dem eine historische ägyptische Situation zu sehen ist, bei der eine Person das Gesicht einer anderen mit einem Stab berührt. Es wird suggeriert, der Vorgang sei derselbe wie bei einem Abstrich für einen Corona-Test, bei dem ein Stäbchen tief in die Nase eingeführt wird. „In Ägypten war das eine Strafe für Slaves“, heißt es in dem Beitrag, der fast 1.000 Mal geteilt wurde.
Das Bild zeigt jedoch eine medizinische Augenbehandlung und nicht, wie auf Facebook behauptet, eine Form der Bestrafung.
Das Bild zeigt eine medizinische Augenbehandlung
Die Zeichnung ist zum Beispiel bei der Bildagentur Getty Images zu finden. Dort ist auch klar zu erkennen, dass das verwendete Instrument nicht in die Nase, sondern stattdessen in Richtung des Auges geführt wird. In der Bildbeschreibung heißt es: „Augenarzt, der einen Patienten behandelt, Papyrus, Rekonstruktion eines Freskos aus dem thebanischen Grab von Ipi, das ursprünglich aus der 19. Dynastie stammt. Ägyptische Zivilisation. Kairo, Istituto Del Papiro.“
Auf dem auf Facebook geteilten Screenshot wird zudem suggeriert, die Durchführung eines Nasenrachenabstrichs könne Verletzungen und gesundheitliche Schäden verursachen. Wie wir bereits in mehreren Faktenchecks erläutert haben, stimmt das nicht. Wenn der Abstrich von medizinischem Fachpersonal korrekt durchgeführt wird, besteht keine Verletzungsgefahr.
Redigatur: Alice Echtermann, Steffen Kutzner
Die wichtigsten, öffentlichen Quellen für diesen Faktencheck:
- Das Bild der historischen Situation in Ägypten bei Getty Images: Link