Faktencheck

Nein – das Umweltministerium will keine Vergewaltigerbanden schützen

Die Bundesumweltministerin Svenja Schulze fordert zum Insektenschutz weniger nächtliche Beleuchtung. Der Blog „Halle Leaks“ stellt die Aussage der Umweltministerin in einen falschen Zusammenhang.

von Cristina Helberg

Die Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) fordert weniger nächtliche Beleuchtung um Insekten zu schützen. (Symbolbild).© Jonas Verstuyft / unsplash

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Das ist völlig falsch. Die Umweltministerin Svenja Schulze fordert zum Insektenschutz weniger nächtliche Beleuchtung. Der Blog „Halle Leaks“ erfindet einen Zusammenhang zu Vergewaltigungen. Dafür gibt es keine Quelle.

Die Überschrift des Artikels auf dem Blog „Halle Leaks“ lässt vermeintlich keine Zweifel offen: „Straßenbeleuchtung soll nachts aus – um Merkels Vergewaltigerbanden nicht zu stören“. Wer das angeblich fordert, bleibt jedoch im darauf folgenden Text ungeklärt. Die Autoren nennen für ihre Behauptung weder eine Quelle noch einen Beleg. Stattdessen wird eine Aussage der Umweltministerin Svenja Schulze mit der nicht belegten Behauptung verknüpft, ausgeschaltete Straßenbeleuchtung sollten „Vergewaltigungsbanden“ schützen. Als einzige Quelle verweist der Blogeintrag auf einen „Focus“- Artikel, der jedoch ebenfalls keinen Beleg für die Aussage liefert.

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Screenshot der Berichterstattung des Blogs „Halle Leaks“.

Auf Nachfrage von CORRECTIV bestätigt das Umweltministerium, dass Svenja Schulze gegenüber dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ für weniger nächtliche Beleuchtung plädierte. Wörtlich habe sie gesagt: „Es ist immer mehr Licht dauerhaft an. Übermäßige Beleuchtung bei Nacht bedroht Insekten. Daher meine ich: Licht aus, wo es nicht gebraucht wird. Viel erreichen ließe sich zum Beispiel mit fokussierteren Straßenlaternen.“

Mit Vergewaltigungen hatte diese Forderung nichts zu tun.