Faktencheck

Keine Belege dafür, dass 5G krank macht

Auf Facebook behauptet eine Nutzerin, 5G mache krank. Sie listet zahlreiche angebliche Symptome auf. Es gibt aber keine Belege dafür, dass 5G Gesundheitsschäden verursacht.

von Uschi Jonas

Immer wieder kursieren falsche Behauptungen über gesundheitsschädliche Wirkungen von 5G im Netz.
Immer wieder kursieren falsche Behauptungen über gesundheitsschädliche Wirkungen von 5G im Netz. (Symbolbild: Unsplash/ Igor)
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Unbelegt. Es gibt keine Belege dafür, dass 5G-Strahlung gesundheitliche Schäden verursacht.

5G verursache zahlreiche gesundheitliche Beeinträchtigungen, und all das stehe in Zusammenhang mit Bill Gates und Impfungen so die Behauptungen in einem Facebook-Beitrag vom 9. August, der bislang mehr als 1.000 Mal geteilt wurde. Recherchen von CORRECTIV zeigen: Die Behauptungen sind unbelegt oder beruhen auf einem Verschwörungsmythos.

Laut einer Nutzerin auf Facebook verursache 5G eine Reihe gesundheitlicher Beeinträchtigungen wie Muskelschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, einen ausgetrockneten Mund und Gelenkschmerzen. Zudem fahre das Immunsystem durch 5G-Strahlung „runter“ und sie erzeuge grippeähnliche Symptome. Diese Behauptungen sind unbelegt.

In einem Facebook-Beitrag wird behauptet, 5G habe gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen, dafür existieren jedoch keine wissenschaftlichen Belege. (Quelle: Facebook, Screenshot und Schwärzung: CORRECTIV)
In einem Facebook-Beitrag wird behauptet, 5G habe gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen, dafür existieren jedoch keine wissenschaftlichen Belege. (Quelle: Facebook, Screenshot und Schwärzung: CORRECTIV)

Behauptungen rund um angebliche Zusammenhänge zwischen 5G-Netzen und gesundheitlichen Beschwerden verbreiten sich schon lange im Netz. CORRECTIV hat dazu bereits einige Faktenchecks veröffentlicht, zum Beispiel hier, hier und hier

 

5G ist die fünfte Mobilfunkgeneration, die Daten schneller übertragen und weniger Strom verbrauchen soll. Das wird laut Bundesamt für Strahlenschutz zu einem „deutlichen Ausbau der Sendeanlagen“ führen. Einige Menschen gehen davon aus, dass dadurch die Strahlenbelastung steigen und gefährlich für den Menschen werden könnte. Dafür gibt es aktuell jedoch keine Belege.

Menschen fürchten gesundheitliche Belastungen durch 5G – dafür gibt es keine Belege

In einer Stellungnahme des Bundesamts für Strahlenschutz steht, dass Spekulationen über mögliche gesundheitliche Schäden im Zusammenhang mit 5G jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehren würden: „Weder in der Biologie noch in der Physik gibt es entsprechende Anhaltspunkte: 5G verursacht weder Zellabbau noch grippeähnliche Symptome. Auch eine negative Wirkung von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern – und damit auch Mobilfunkstrahlung – auf das Immunsystem ist bislang nicht wissenschaftlich nachgewiesen.“

Die einzige nachgewiesen Wirkung von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern sei eine Erwärmung des Körpergewebes: „Eine Erhöhung der Körperkerntemperatur um weniger als ein Grad gilt jedoch als gesundheitlich unproblematisch. Die geltenden Grenzwerte sorgen dafür, dass diese Erwärmung gering und damit unschädlich bleibt.“

Verschwörungsmythos über Bill Gates, Impfungen und 5G

Weiter wird in dem Facebook-Beitrag behauptet: „5G ist Bill Gates und die Impfung, die danach folgt! Damit wir er euch und eure Kinder krank machen oder töten.“ Worin genau der Zusammenhang bestehen soll, wird nicht erläutert. 

Auch für diese Behauptungen gibt es keine Belege; es handelt sich um einen Verschwörungsmythos. Seit Jahren verbreiten sich Vorwürfe gegen Bill Gates, die Angst vor Impfungen schüren sollen. 

Die Bill & Melinda Gates Foundation unterstützt seit Jahren Impfkampagnen in verschiedenen Ländern weltweit. Für Impfgegner ist der Microsoft-Gründer Bill Gates daher zum Feindbild geworden – und in der aktuellen Debatte um die Coronavirus-Pandemie werden alte falsche oder unbelegte Vorwürfe gegen ihn wieder populär im Netz.