Nein, der Geschäftsführer von Pfizer wurde nicht vom FBI verhaftet
Im Netz wird mehrfach behauptet, Albert Bourla, der Geschäftsführer des Pharmakonzerns Pfizer, sei im US-amerikanischen Scarsdale vom FBI verhaftet worden. Die Behauptung geht auf einen Artikel in einem englischsprachigen Blog zurück. Doch sowohl die Polizei als auch Pfizer dementieren.
Auf Facebook wird mehrfach behauptet, der Geschäftsführer von Pfizer, Albert Bourla, sei am 5. November 2021 verhaftet worden, weil er Kunden angeblich über die Wirksamkeit des Covid-19-Impfstoffes betrogen habe (hier, hier oder hier). Die Behauptung geht offensichtlich zurück auf einen Artikel des kanadischen Blogs Conservative Beaver. Darin war zu lesen, dass das FBI Bourla in seinem Zuhause in Scarsdale, einem Vorort von New York City im Bundesstaat New York, festgenommen habe. Der Artikel ist mittlerweile gelöscht.
Wir haben die Polizei in Scarsdale und den Konzern Pfizer gefragt, ob tatsächlich eine Verhaftung stattfand. Die örtliche Polizei hat sich bis zur Veröffentlichung dieses Faktenchecks nicht zurückgemeldet, aber die Faktencheck-Redaktion von Lead Stories aus den USA hatten am 5. November telefonischen Kontakt mit der Behörde. Diese teilte mit: „Nein, es gab keine FBI-Aktivität in Scarsdale. Er (Anm. d. Red.: Bourla) lebt nicht in Scarsdale, das Haus wurde verkauft.“
Ein Sprecher von Pfizer antwortete uns per E-Mail: „Diese Behauptungen sind frei erfunden und völlig falsch.“
Pfizer-Chef Albert Bourla trat am 5. November in mehreren TV-Interviews auf
Bourla trat am 5. November außerdem in mehreren TV-Interviews auf, darunter bei CNN, CNBC und Fox News. Er sprach dabei über das neu entwickelte Corona-Medikament von Pfizer namens „Paxlovid“. Am 29. November war Bourla erneut in einem Interview mit CNBC.
Es stimmt demnach nicht, dass Bourla am 5. November verhaftet wurde.
Redigatur: Alice Echtermann, Steffen Kutzner