Ja, eine Bäckerei wollte Russischen Zupfkuchen umbenennen
Ein Rundschreiben einer Bäckereikette macht auf Twitter die Runde: Russischer Zupfkuchen solle wegen der aktuellen Situation in der Ukraine nur noch Zupfkuchen genannt werden. Nach zwei Tagen zog die Bäckerei die Namensänderung jedoch wieder zurück.
Am 1. März tauchte auf Twitter ein abfotografiertes Rundschreiben einer Bäckerei an ihre Filialen auf, in dem steht, dass sie Russischen Zupfkuchen und Russische Zupfschnitte umbenenne. Das Adjektiv „Russisch“ werde weggelassen, deshalb würden neu beschriftete Preisschilder verteilt. Als Grund dafür wird „die momentane Situation“ genannt. Damit ist offenbar der russische Angriff auf die Ukraine gemeint. Eine Twitter-Nutzerin fragt dazu: „Ist das deren Ernst?“
Auf dem Bild ist ein Teil eines Logos zu erkennen, außerdem eine Ortsangabe und Signatur. Mit diesen Informationen finden wir das Bäckerei-Unternehmen, das mehrere Filialen im Südwesten Deutschlands betreibt.
Bäckereikette entschuldigte sich
Am Mittag des 2. März veröffentlichte die Bäckerei eine Stellungnahme auf Facebook. Darin heißt es: „Mit der Namensänderung des russischen Zupfkuchens wollten wir in der gegenwärtigen Situation unsere Solidarität zum Ausdruck bringen. Wir wissen jetzt, dass das der falsche Weg war.“ Die Namensänderung sei „in keiner Sekunde diskriminierend gemeint“ gewesen und „mit sofortiger Wirkung“ zurückgezogen worden.
Redigatur: Viktor Marinov, Sophie Timmermann
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Die wichtigsten, öffentlichen Quellen für diesen Faktencheck:
- Stellungnahme der Bäckerei Armbruster auf Facebook, 2. März: Link