Faktencheck

Gefälschtes Anwaltsschreiben von erfundener Münchener Kanzlei in Umlauf

Auf Facebook warnen Nutzerinnen und Nutzer vor einem gefälschten Anwaltsschreiben, das zur Zahlung von Mahngebühren auffordert. Weder die Kanzlei noch die im Schreiben genannten Anwälte gibt es.

von Matthias Bau

Anwaltsschreiben
Aktuell kursiert bundesweit ein gefälschtes Anwaltsschreiben (Symbolbild: Pixabay)
Behauptung
Ein Schreiben einer Anwaltskanzlei namens „KS Anwaltssozietät“ aus München, das eine Zahlungsaufforderung enthalte, sei gefälscht.
Bewertung
Richtig. Die Polizei Wuppertal und die Verbraucherzentrale Sachsen warnen vor einer neuen Betrugsmasche. Weder die Münchener Anwaltskanzlei noch die angeblichen Anwälte existieren.

Auf Facebook  (hier und hier) kursiert ein Foto eines gefälschten Anwaltsschreibens. Darin werden Menschen zur Zahlung von 289,50 Euro aufgefordert, weil sie angeblich einen Vertrag mit der „Euro Lotto Zentrale Euro Jackpot-6/49“ abgeschlossen haben sollen. Das Geld soll auf ein angegebenes Bankkonto überwiesen werden. Nutzerinnen und Nutzer, die das Schreiben erhielten, warnen vor der „neuen Betrugsmasche“.  

Angebliche Anwälte in München existieren nicht

Urheber des Schreibens sollen die Rechtsanwälte Benjamin Kowalski und Michael Schmidt der KS Anwaltssozietät in der Maximilianstraße 35a in München sein. Wie eine Google-Suche zeigt, existiert diese Kanzlei unter der angegebenen Adresse jedoch nicht und im bundesweiten amtlichen Anwaltsverzeichnis gibt es keinen Eintrag für die angeblichen Anwälte in München. 

Die Rechtsanwaltskammer München bestätigte dies: Die beiden auf dem Briefbogen genannten Personen „Benjamin Kowalski“ und „Michael Schmidt“ sind keine in München zugelassenen Rechtsanwälte und keine Mitglieder der Rechtsanwaltskammer München. 

Sowohl die Polizei Wuppertal als auch die Verbraucherzentrale Sachsen warnten ebenfalls vor der bundesweiten Betrugsmasche. 

Redigatur: Sophie Timmermann, Steffen Kutzner