Falschmeldungen und Gerüchte im Oktober 2019: Brausepulver, Crystal Meth, Führerschein und Klima
Bei unserer Arbeit als Faktenchecker sehen wir im Netz jeden Tag Meldungen und Bilder, die darauf ausgelegt sind, nur bestimmte Bevölkerungsgruppen zu erreichen und gegen andere aufzuhetzen. Oft sind Nutzer verunsichert – inzwischen erreichen uns viele Einreichungen mit der Bitte, Behauptungen zu prüfen. In unserer monatlichen Übersicht geben wir einen Einblick in die Welt der Gerüchte.
Unsere Faktenchecks zu den vier meist-geteilten Behauptungen, die wir im Oktober geprüft haben
Nein, es gibt keine Hinweise auf Crystal Meth, das als „Brausepulver“ an Schulen kursiert
Auf Facebook wird seit 2016 eine Warnung vor einer angeblich neuen Droge verbreitet. Dabei handele es sich um Crystal Meth mit „verschiedenen Geschmacksrichtungen“ wie Erdbeere und Wassermelone, das aussehe wie ein „Brausepulver“. Dem BKA ist kein solcher Fall bekannt.
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Nein, Asylbewerber bekommen den Führerschein nicht generell „zum Nulltarif“
Die Webseite „Votum24“ suggeriert in einem Artikel, Asylbewerber würden den Führerschein generell bezahlt bekommen. Richtig ist: Für die Übernahme der Kosten gelten laut Agentur für Arbeit die gleichen Bedingungen wie für Deutsche.
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Offener Brief zum Klimawandel: Weder haben „500 Wissenschaftler“ unterzeichnet, noch stimmen alle Behauptungen
Einige Medien berichten über einen offenen Brief an die UN, den 500 Wissenschaftler unterzeichnet haben sollen. Darin wird erklärt, es gebe keinen „Klimanotfall“. Die aufgestellten Thesen sind ohne Kontext und teils irreführend. Außerdem sind nicht alle Unterzeichner Wissenschaftler.
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Nein, Grippe-Impfstoffe in Deutschland enthalten kein Quecksilber
Ein Artikel behauptet, Grippe-Impfungen enthielten Quecksilber in giftigen Mengen und führt damit in die Irre. In den USA wird teilweise eine Art Quecksilber als Konservierungsmittel eingesetzt, es gilt aber in so geringen Mengen als unbedenklich. In Deutschland enthalten normale Grippe-Impfstoffe kein Quecksilber.
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Unsere vier meist-gelesenen Faktenchecks im September
Nein, Flüchtlinge kosten Deutschland nicht „bis zu 55 Milliarden Euro pro Jahr“
Auf Facebook verbreitet sich die Behauptung, die Versorgung von Flüchtlingen würde Deutschland 55 Milliarden jährlich kosten. Das ist falsch. Die Berechnung ist von 2015 und ging von viel zu hohen Ankunftszahlen pro Jahr aus.
Offener Brief zum Klimawandel: Weder haben „500 Wissenschaftler“ unterzeichnet, noch stimmen alle Behauptungen
Einige Medien berichten über einen offenen Brief an die UN, den 500 Wissenschaftler unterzeichnet haben sollen. Darin wird erklärt, es gebe keinen „Klimanotfall“. Die aufgestellten Thesen sind ohne Kontext und teils irreführend. Außerdem sind nicht alle Unterzeichner Wissenschaftler.
Viraler Leserbrief von 2017: Nein, Asylbewerber sind nicht alle Privatpatienten
Die Facebook-Seite „Gelbwesten Deutschland“ verbreitet einen Leserbrief und suggeriert, dass alle Asylbewerber Privatpatienten seien und deren Privilegien genießen würden. Das ist nicht richtig – zudem fehlt Kontext zu dem Zeitungsausschnitt.
Irreführender Auszug aus Jobcenter-Brief an „Flüchtlingsfamilie“ im Umlauf
Ein illegal auf Facebook veröffentlichter Jobcenter-Bescheid an eine fünfköpfige Familie in Berlin soll den Eindruck erwecken, Flüchtlinge würden mehr Arbeitslosengeld bekommen als Deutsche. Das ist falsch. Den größten Kostenfaktor in diesem Fall macht Geld für eine Wohnunterkunft aus.