Wo sind die meisten Ausländer unter den Schulabbrechern?
Integrationsprobleme fangen in der Schule an. Von allen Schulabbrechern in Gelsenkirchen hat ungefähr die Hälfte einen ausländischen Pass. Im Remscheid ist es ähnlich. Interessant wird es allerdings, wenn man tiefer in die Statistiken schaut.
Aber fangen wir vorne an: 2015 beendeten laut einer kleinen Anfrage an die Landesregierung 5,7 Prozent der Schulabgänger in NRW ihre Laufbahn ohne Abschluss. Dieser Wert verteilt sich recht gleichmäßig über die verschiedenen Regierungsbezirke. Einzig Arnsberg mit 6,5 Prozent bricht etwas aus dem Durchschnitt.
Deutliche Unterschiede zeigen sich, sobald man die Quoten ausländischer Schüler unter den Abgängern ohne Abschluss anschaut. Remscheid liegt dort neben Gelsenkirchen an der Spitze. 45,4 Prozent der Schulabbrecher sind dort Ausländer. Insgesamt liegt der Anteil der ausländische Bevölkerung in Remscheid bei 15,7 Prozent. Gelsenkirchen, das mit 44,2 Prozent in der Statistik folgt, hat einen Ausländeranteil unter den Einwohnern von 19,1 Prozent.
Noch interessanter wird es nun, wenn man nur die Altersgruppe zwischen 6 und 20 Jahren betrachtet – der Altersgruppe also, die in die Schulen gehen sollte. Dort liegt der Ausländeranteil in Remscheid bei rund 12 Prozent, in Gelsenkirchen bei rund 20 Prozent.
„Wer die Schule ohne einen Abschluss verlässt, macht in der Regel einen Abgang ohne Perspektive auf dem Arbeitsmarkt“, heißt es in der Erklärung der Landesregierung. Auch eine Studie des Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) belegt, wie schnell sich ein Teufelskreis auftut. In Gegenden mit hoher Arbeitslosigkeit schaffen verstärkt Schüler den Abschluss nicht. Ohne Abschluss wiederum ist es schwierig einen Job zu finden.
Integration kann nur durch Bildung erreicht werden.