Teaser Bild des CORRECTIV Spotlight Newsletters

Diese für Audio optimierte Kompaktfassung des täglichen Spotlight-Newsletters ist von einer KI-Stimme eingelesen und von Redakteuren erstellt und geprüft.

Autor Bild Anette Dowideit

Liebe Leserinnen und Leser, 

Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine läuft seit Jahren, die EU verhängt Sanktionspaket um Sanktionspaket – und trotzdem fahren immer noch Schiffe mit russischem Flüssiggas nach Europa. Ein deutsches Staatsunternehmen gehört zu den Abnehmern. Ist damit bald Schluss? Darum geht es im Thema des Tages.

Außerdem im SPOTLIGHT: Unsere Karikaturen-Woche zur Wehrpflicht geht weiter. Und in der „Werkbank“ schreibt Klimareporterin Lena Schubert, was gestern Abend bei unserem Event in Vaihingen an der Enz der „Energiesparkommissar“ empfohlen hat.

Jetzt brauche ich noch mal Ihre Unterstützung: Morgen Nachmittag kommt mich ein Gast in unserem kleinen Fernsehstudio in Berlin besuchen, auf den ich sehr gespannt bin: Laura Neuhaus, die Leiterin der Duden-Redaktion. Ich interviewe sie zur Frage, die uns im Land insbesondere nach der Merz-Aussage zum „Stadtbild“ umtreibt: Wie mächtig sind solche Sprachbilder? Wie schnell können unbedachte Worte politische Haltungen verändern? 

Ich möchte gern Fragen von Ihnen mit in das Interview nehmen. Schicken Sie mir gern bis Donnerstagmittag Ihre Vorschläge: anette.dowideit@correctiv.org.

Thema des Tages: Russland-Gas in unseren Leitungen

Cartoon-Arena: Die Wehrpflichtdebatte als Cartoon

Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste

CORRECTIV.Faktenforum: Instagram-Video täuscht Massenprotest im Osten vor

Gute Sache(n): Erklärt – Das hat es mit Elon Musks Wikipedia-Konkurrenz auf sich • Unis und Schulen in Österreich bieten gratis Menstruationsprodukte an • Kurios: Internationaler Verband der Exorzisten warnt vor Halloween

CORRECTIV-Werkbank: Bei uns im PopUp-Studio lernen Sie, wie sich Warmwasser sparen lässt

Grafik des Tages: So viele Menschen sorgen sich vor Krieg in Europa

Diese Firma nun importiert bis Stand heute weiter Flüssiggas aus Russland nach Europa. Alle EU-Sanktionspakete konnten dagegen nichts ausrichten. Grund: ein Altvertrag, aus dem wir bisher nicht herauskommen.

Darum geht es in unserem heute veröffentlichten Artikel von Russland-Reporter Alexej Hock und Klima-Reporterin Elena Kolb.

Allein in der ersten Hälfte dieses Jahres hat das deutsche Staatsunternehmen 25 LNG-Ladungen aus Russland abgenommen. (picture alliance/dpa | Jens Büttner)

Was genau ist das Problem?
Das Wirtschaftsministerium schreibt auf Anfrage von CORRECTIV, dass aufgrund der derzeitigen Rechtslage „eine Kündigung oder Verweigerung der Vertragserfüllung“ nicht möglich sei. Und selbst, wenn SEFE kein russisches Gas mehr abnehmen würde, würde die deutsche Firma die russischen Kriegskassen wohl weiter füllen.

Denn Teil des alten Vertrages ist eine sogenannte „Take or Pay“-Klausel. Das bedeutet: SEFE müsste auch dann für das russische Gas zahlen, wenn es die Annahme verweigern würde. Russland könnte das LNG dann abermals verkaufen und würde sozusagen doppelt profitieren.

Um welche Mengen geht es?
SEFE schrieb uns dazu: Im ersten Halbjahr 2025 habe man 25 Schiffsladungen angenommen, 2024 seien es insgesamt 49 Ladungen gewesen.

Wie viel davon tatsächlich in Deutschland landet, konnten uns weder SEFE noch das Wirtschaftsministerium sagen. Der Grund ist, dass das importierte Flüssiggas im Hafen im französischen Dünkirchen ankommt, dort in gasförmige Moleküle umgewandelt und ins europäische Netz eingespeist wird. Ab dann lässt sich offenbar nicht mehr zurückverfolgen, wohin genau es gelangt.

Ein paar Anhaltspunkte, wie viel Geld Russland mit Flüssiggas-Lieferungen nach Europa verdient, gibt eine vor kurzem veröffentlichte Studie von Greenpeace. Darin steht, SEFE habe von 2022 bis 2024 rund 1,45 Milliarden Dollar zum Gewinn der russischen Firma beigetragen, die diese Flüssiggasexporte nach Europa verantwortet.

Gibt es Hoffnung, dass sich etwas an der Lage ändert?
Ja, denn die EU hat letzte Woche ein neues Sanktionspaket beschlossen, das eine neue Interpretation des Altvertrages zulässt.

Jamaika nach dem Hurrikan „Melissa“  
Nach dem Hurrikan „Melissa“ wurde Jamaika zum Katastrophengebiet erklärt. Es ist der stärkste Sturm in der Region seit 150 Jahren. Tausende Menschen suchten Schutz oder brachten sich in weniger betroffenen Gebieten in Sicherheit.
tagesschau.de    

Lokal: Neues KI-Rechenzentrum in München 
In München soll ein neues KI-Rechenzentrum entstehen. Das Milliardenprojekt von Telekom und Nvidia soll dazu dienen, den Anschluss an KI-Technologie nicht zu verlieren. Sorge bereitet einigen aber der möglicherweise stark steigende Wasserverbrauch durch ein solches Zentrum.
sueddeutsche.de / bayerische-staatszeitung.de 

Recherche: Wenn Ärzte gegen medizinische Standards verstoßen  
Eine Recherche von Report-Mainz zeigt, dass es durch die Abweichung von medizinischen Standards jedes Jahr zu Todesfällen durch ambulante Vollnarkosen kommt. 
daserste.de / tagesschau.de

Teilnehmende der Demo „München ist bunt“ gegen Rechtsextremismus auf der Theresienwiese. BILD: Sven Hoppe / Picture Alliance / DPA

Seit gestern sind CORRECTIV und der SWR in der Stadt – und haben zur Eröffnung des Wärmewende-PopUp-Studios den „Energiesparkommissar“ Carsten Herbert eingeladen. Bekannt durch seine Youtube-Videos, füllte er gestern die Vaihinger Peterskirche mit einem Vortrag über „die Heizung von morgen“.

Nur ein paar Schritte entfernt liegt unser PopUp-Studio in einem Fachwerkhaus mitten in der Altstadt. Die Kulisse ist Programm: Viele Vaihinger Gebäude sind Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte alt, teils mit museumsreifer Heiztechnik.

Ob denkmalgeschütztes Schindelhaus oder 70er-Jahre-Bungalow: Die Wärmewende im Altbau gilt als Herausforderung. Doch im Vortrag versprach Herbert: „Es gibt für jedes Haus eine Lösung“. Schon eine „10-Euro-Maßnahme“ wie die Sparbrause senke den Verbrauch spürbar. Und sogar für historische Gebäude finde sich eine passende Wärmepumpe, so der Experte – sein eigenes Wohnhaus von 1800 sei der Beweis.

An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Till Eckert, Samira Joy Frauwallner, Leonie Georg, Sebastian Haupt und Jule Scharun.