Fußballdoping

Warum es keine Bluttests im Fußball gibt

Einfach keine Lust auf Blutkontrollen

von Daniel Drepper

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Vor kurzem hatten wir über Dopingkontrollen der NADA im deutschen Fußball berichtet, unter anderem auch darüber, dass es keine Blutkontrollen gibt. In unserem Deutschlandfunk-Stück wurde auch Matthias Sammer zitiert. Er sagte:

„Ich sag Ihnen eins: Wenn ich damit die Nation befriedigen kann, machen wir am nächsten Wochenende überall Blutkontrollen. Und sie werden zu dem gleichen Ergebnis kommen. Weil das Thema im Fußball keines ist.“

499 Trainingskontrollen hat die NADA 2011 im Fußball genommen, bei allen wurde auf Urin getestet, bei keiner einzigen auf Blut. Bei der Pressekonferenz der NADA kam vorgestern Abend die Diskussion auf, warum es keine Blutkontrollen im Fußball gibt. Die NADA hatte darauf zumindest offiziell keine klare Antwort. Man stünde im engen Austausch mit dem DFB, man hoffe, bald würden auch die Ballsportarten den Wert von Blutkontrollen erkennen, man stehe im Dialog für die Zukunft, man wolle die Kontrollen harmonisieren, das sei eine Frage der Gestaltung der Verträge.

Einfach keine Lust auf Blutkontrollen
Nach der Sitzung wurde deutlich, dass der Fubßall offenbar bisher einfach keine Lust auf Blutkontrollen hat und die NADA keine Handhabe, diese Kontrollen gegen den Willen des Fußball durchzusetzen. Ob sich das in Zukunft ändert? Wer sich das Zitat Sammers im oben verlinkten Deutschlandfunk-Beitrag anhört, glaubt nicht daran. Den DFB habe ich gleich gestern früh gefragt, warum er keine Blutkontrollen in Auftrag gibt, bislang aber keine Antowrt bekommen.

Bei der FIFA ist Jiri Dvorak für das Dopingkontrollsystem zuständig. Er ist kein Fan von Blutkontrollen im Fußball. Denn, so Dvorak: „Im Fußball gibt es keine Hinweise auf Blutdoping. Bei der WM 2002 haben wir bei allen Spielern Blutwerte genommen. Die Parameter lagen eher am unteren Ende der Skala, da gab es keinen Verdacht.“

In Urinkontrollen können mehr Substanzen nachgewiesen werden, als in Blutkontrollen, das ist richtig. Dennoch könnten die Blutkontrollen entscheidende Lücken im Kontrollsystem der Fußballer schließen. Zum Beispiel Tests auf Wachstumshormon, auf Fremdblut, auf bestimmte EPO-Arten. Und: Für den Fußball sollten es kein Problem sein, ein paar zusätzliche Blutkontrollen zu finanzieren. Der Fußball könnte mit gutem Beispiel vorangehen. Bisher tut er das nicht.

2015 wird es einen neuen WADA-Code geben. Dann soll festgeschrieben werden, dass zehn Prozent der Tests Blutkontrollen zu sein haben. Vielleicht steigt der Druck dann so stark, dass auch der Fußball endlich auf Blut kontrolliert.

Gut zusammengefasst haben die Pressekonferenz der NADA Jens Weinreich für Spiegel Online und Michael Reinsch für die FAZ.

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